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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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vor dem Drachenreiter gewarnt hatte.
    »Readis, was in aller ...«
    Sein Onkel? Einer von Thellas Strauchdieben?
    »Lassen wir das jetzt, Jayge«, bat Readis, hängte sich an den Steigbügelriemen und legte Kesso eine Hand auf die Schulter, damit das verstörte Tier ihn nicht beiseite stoßen konnte.
    »Ich hatte keine Ahnung, daß dieser Hinterhalt für Crendens Karawane bestimmt war.
    Sie hat mir einen anderen Namen genannt. Ich wußte nicht einmal, daß ihr wieder unterwegs seid. Glaube mir, Jayge! Ich hätte meinem eigen Fleisch und Blut doch niemals ein Haar gekrümmt.«
    »Nun, es hätte nicht viel gefehlt, und deine Freunde «, Jayge legte seine ganze Verachtung in dieses Wort und sah, wie sein Onkel zusammenzuckte, »hätten deine Schwester Temma umgebracht.
    Erinnerst du dich noch an sie? Ich weiß nicht mit Sicherheit, wer sonst noch tot ist, aber wir haben fast alle unsere Zugochsen verloren.
    Und ich habe mindestens vier demolierte Wagen gezählt.«
    Readis lächelte grimmig.
    »Drachenreiter sind das einzige, wovor Thella Angst hat.«
    Er hielt sich an einem Busch fest und kletterte die Böschung hinauf. »Ich habe getan, was ich konnte. Jetzt muß ich zusehen, daß ich die anderen einhole. Aber sage unseren Leuten, ich habe versucht, sie aufzuhalten, sobald ich euch erkannte.«
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    »Gib dir beim nächsten Mal nicht mehr so viel Mühe, Readis!«
    rief Jayge hinterher. Die hinkende Gestalt verschwand im Dickicht, und Jayge starrte ihr nach. Es war also gar kein Drachenreiter am Himmel gewesen!
    Und er mußte noch froh sein um die Lüge!
    »Komm, Kesso, wir müssen Hilfe holen.«
    *
    Maindy reagierte nur deshalb so schnell auf Jayges Botschaft, weil der Gutsherr von >Ende der Welt< die Vorräte brauchte, mit denen die Karawane unterwegs war.
    Warum hatte man keine Wachen aufgestellt? Jayge verschwieg das Angebot von Asgenars Waldhüter. Wußte Jayge vielleicht, ob die Lieferung von der Weberhalle unversehrt war? Wenn nicht, hätte man kein Tuch für warme Winterkleidung. Doch noch während Maindy ein >Warum habt ihr nicht?< und >Was haben sie getan?< nach dem anderen auf den jungen Händler abfeuerte, stellte er bereits einen Rettungstrupp zusammen, bestehend aus dem Heiler der Siedlung, drei Helfern einschließlich seiner eigenen Frau und allen arbeitsfähigen Männern.
    Er sorgte dafür, daß Renner mit Vorräten und genügend Seilen und Winden beladen wurden, um auch den schwersten Wagen vom Flußufer heraufzuhieven, und eine halbe Stunde nach Jayges Eintreffen war alles zum Aufbruch bereit.
    »Die Zugtiere werden sich selbst zu helfen wissen, aber wir werden alle bereitstehen, um sie anzuspannen, sobald sie die Lücke erreichen«, sagte Maindy zuversichtlich.
    Völlig verblüfft stellte Jayge bei seiner Rückkehr fest, daß Crenden und dem tief betrübten, immer noch seine Verluste beklagenden Borgald mehrere Reiter mit ihren Drachen zu Hilfe gekommen waren. Ein brauner Drache war gerade dabei, ein völlig verängstig-201
    tes Lasttieraus der Klamm zu heben. Das arme Geschöpf war übel zugerichtet und so verstört, daß es auf dem Weg nach oben ständig Harn und Kot ließ, aber es würde sich vermutlich wieder erholen.
    Sein Jochgefährte wurde bereits in Stücke zerlegt.
    Jayge versorgte erst seinen erschöpften Renner, dann ging er zu Temma, die totenbleich in ihrem Wagen lag, den sie so tapfer verteidigt hatte. Nazer war bei ihr und hielt ihre Hand. Man hatte auch ihn inzwischen verbunden, und er war trotz seiner dunklen Haut nicht weniger fahl als Temma.
    »Wieder zurück?« fragte er mit mattem Blick. Jayge nickte.
    Behutsam legte Nazer Temmas Hand auf die Decke und streichelte sie zärtlich. »Ich werde deine Wunde auswaschen, Banditenmesser sind oft mit Schlangengift beschmiert.«
    Nach Nazers derber, aber gründlicher Behandlung und dem Fellistrank, den er Jayge aufgenötigt hatte, waren dessen Schmerzen bis auf ein leichtes Schwindelgefühl verschwunden. Der junge Mann bestand darauf, Maindys Hilfstrupp und die grünen und blauen Drachenreiter zu begleiten, um die Spur der flüchtenden Banditen zu verfolgen. Man hatte auf dem Hang so viele Blutflecken gefunden, daß eine Suche gerechtfertigt schien. Verwundete konnten weder weit noch schnell laufen.
    Alle Hoffnung wurde freilich zunichte, als man sechs Männer und die zahnlose Frau mit durchschnittener Kehle entdeckte. Man hatte ihre Wunden versorgt und sie vermutlich mit Fellis betäubt, um sie dann zu töten.
    Readis war nicht unter den

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