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Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nicht in Brand gesteckt werden, würde er jedoch verschüttet, so wären toxische Effekte nicht auszuschließen. Und wenn er in die Erde eindränge, so würde diese steril. Es empfiehlt sich, unnötige Probleme zu vermeiden.«
    Jaxom lockerte mit kreisenden Schulterbewegungen seine verkrampften Muskeln. Manche Arbeiten waren im freien Fall 434
    anstrengender als auf Pern bei Schwerkraft.
    »Schwierigkeiten haben wir ohnehin genug«, gab Piemur zu, ehe er sich wieder an Jaxo m wandte. »Klah?« Er hob die von Hamian neu entwickelte Warmhalteflasche, ein großes, dickes Glasgefäß, umgeben von einer Isolierschicht aus gehechselten Fasern der gleichen Pflanze, die Bendarek zur Papierherstellung verwendete, und von einer Hülle aus Hamians neuem Hartplastikmaterial. Flüssigkeiten blieben darin warm oder kalt, und einige Leute konnten einfach nicht verstehen, woher die Flasche den Unterschied kannte. »Fleischpastete?« Er hielt seinem Freund einen Stapel verpackter Fladen hin.
    Grinsend nahm Jaxom einen Schluck aus der Flasche, achtete aber sorgsam darauf, keine Tröpfchen in die Luft entweichen zu lassen. »Wie kommt es eigentlich, daß du immer mit dem allerneuesten Schnickschnack ausgerüstet bist?«
    Piemur rollte theatralisch mit den Augen. »Akki hat das Ding als Thermos bezeichnet, und es ist alte Harfnertradition, alles Neue auszuprobieren! Außerdem wohne ich in Landing, wo auch Hamian seine Fabrikationsanlagen hat, während du ständig hin und her pendelst und dabei natürlich vieles nicht mitbekommst.«
    Jaxom ließ sich nicht aus der Reserve locken. »Vielen Dank für das Essen, Piemur. Die Arbeit hat mich doch hungrig gemacht.«
    Sie hatten Helme und Handschuhe ausgezogen, als sie auf die Brücke kamen, und machten es sich nun in den Computer-sesseln bequem. Nachdem der erste Heißhunger gestillt war, deutete Piemur auf Ruth, Farli und Meer, die wieder einmal am Fenster klebten und unverwandt hinausstarrten.
    »Ob sie wohl etwas anderes sehen als wir?« fragte er.
    »Ich habe Ruth danach gefragt«, sagte Jaxom. »Er sagt, er findet es einfach hübsch, wenn Pern so frei unter ihm liegt.
    Und durch die Wolken und die unterschiedlichen Lichtverhältnisse sieht es auch immer wieder anders aus.«
     
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    »Ihre Essenspause«, sagte Akki, »ist eine gute Gelegenheit, Ihnen einen weiteren, sehr wichtigen Schritt im Ausbil-dungsprozeß zu erklären.«
    »Hat man uns deshalb die Säcke aufgehalst?«
    Piemur zwinkerte Jaxom grinsend zu.
    »Wie immer gut beobachtet, Piemur. Hier kann uns niemand hören.«
    »Wir sind ganz Ohr«, sagte Piemur, und fügte hastig hinzu:
    »Natürlich nur bildlich gesprochen.«
    »Richtig. Es muß unbedingt festgestellt werden, wie lange Drachen sich ohne den Schutz von Raumanzügen wie den Ihren im Weltraum aufhalten können.«
    »Ich dachte, das wäre bereits bekannt, Akki«, sagte Jaxom.
    »Ruth und Farli hat die Zeit, die sie beim erstenmal hier auf der Brücke verbrachten, nicht geschadet. Die Kälte schienen sie gar nicht zu bemerken, und unter Sauerstoffmangel haben sie erst recht nicht gelitten.«
    »Damals haben sie sich genau dreieinhalb Minuten auf der Brücke aufgehalten. Der Plan verlangt jedoch, daß die Drachen mindestens zwölf Minuten normal einsatzfähig sind. Die Obergrenze wären fünfzehn Minuten.«
    »Wozu einsatzfähig?« Jaxom beugte sich vor, die Ellbogen auf die Knie gestützt. Piemurs Augen funkelten vor Aufregung.
    »Die Übung hat den Zweck, sie an den Aufenthalt im Weltraum zu gewöhnen ...«
    »Nachdem die Gewöhnung an die Schwerelosigkeit bereits erfolgt ist?« fragte Jaxom.
    »Genau.«
    »Dann haben wir jetzt die Gehphase erreicht?« fragte Piemur.
    »Sozusagen. Erfreulicherweise zeigen sich Ihre Drachen in hohem Maße anpassungsfähig. Es gab keine ungünstigen Reaktionen auf das Erlebnis des freien Falls.«
    »Warum auch?« sagte Jaxom. »Es ist doch nicht viel anders als das Schweben in der Luft oder der Aufenthalt im Dazwi-436
    schen, und beides bereitet einem Drachen keine Schwie rigkeiten. Nun sollen sie also das Raumschiff verlassen.«
    »Würden sie nicht einfach abgetrieben werden?« Piemur warf einen besorgten Blick auf Jaxom. »Ich meine, wie die Fädeneier?«
    »Sie würden an Ort und Stelle bleiben, solange sie keine heftigen Bewegungen ausführen«, sagte Akki. »Da sie sich von der Yokohama aus in den Weltraum begeben würden, wäre ihre Geschwindigkeit gleich der des Schiffs, ganz anders als bei den aus der Gegenrichtung kommenden

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