Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
weitere waagerechte Stangen an einem senkrecht verlaufenden Gerüst. Dahinter war ein riesiger Quader zu erkennen, das Gehäuse des Antimaterieantriebs, der interstellare Reisen erst möglich machte.
    »Alles in Ordnung, Jaxom?« fragte Akki.
    »Vollkommen«, antwortete Jaxo m. Er hätte ohnehin nur ungern eine andere Auskunft gegeben, aber seine Muskeln hatten sich tatsächlich ein wenig entspannt. Schließlich war ja auch nichts passiert.
    »Ruth fühlt sich wohl?«
    »Er sagt ja.«
    Er hält den Atem an.
    Ich würde gern höher hinaufklettern, um eine bessere Aussicht zu haben. Hier gibt es außer den Triebwerken nichts zu sehen, und die sind uninteressant.
    Ehe Jaxom es ihm verbieten konnte, hatte Ruth bereits nach der nächsthöheren Stange gegriffen.
    Was immer du tust, Ruth, laß nicht ganz los , flehte Jaxom.
    Ich würde doch nur schweben.
    Jaxom staunte, wie ungerührt sein Drache die neue und gefährliche Umgebung hinnahm. Andererseits, stürzten sich Drachen nicht bei jedem Fädenkampf Hals über Kopf in die Gefahr? Zumindest gab es hier nichts, was die weiße Haut verbrennen oder eine zarte Schwinge - beziehungsweise seinen 442
    Raumanzug - zerreißen konnte.
    Siehst du? Damit schwebte Ruth tatsächlich nach oben, anstatt zu klettern. Jaxom war so überrascht über diese Eige n-mächtigkeit seines Drachens, daß er nichts zu sagen wußte.
    Und es macht auch nichts, wenn ich abgetrieben werde, fuhr Ruth fort, denn ich brauche nur ins Dazwischen zu gehen und kann wieder auftauchen, wo immer ich will. Ist es hier oben nicht schön?
    Jaxom mußte ihm recht geben. Ruth hatte die oberste Stange erreicht, und vor ihnen erstrahlte Pern in kräftigen Grün-und Blautönen: Er glaubte, die Mündung des Paradiesflusses zu erkennen, und dicht am Horizont die violetten Berge von Rubicon und Xanadu. Über ihm führte die Treppe nach oben; hinter sich spürte er Rubkats blendend helles Gleißen. Er glaubte, auf einem der anderen Schiffe - es mußte die Bahrain sein - einen Lichtreflex aufblitzen zu sehen. Und hoch, hoch über ihm in den unglaublichen Weiten befanden sich der Rote Stern und die Oort'sche Wolke, die der unberechenbare Planet in etwa hundert Umläufen zum nächstenmal durchfliegen würde.
    Plötzlich schwebten Meer und Farli neben Ruth, verschwanden sofort wieder und tauchten erneut auf. Diesmal umfaßten sie die Stange mit ihren Krallen, hüteten sich aber, die Haut mit dem unerträglich kalten Metall in Berührung zu bringen. Ihre Augen schillerten in hektischen Rottönen.
    Wir bleiben nicht mehr lange. Geht lieber wieder hinein. Ihr könnt den Atem nicht so lange anhalten wie ich , riet Ruth den beiden Feuerechsen. Sie sagen, der Weltraum ist viel zu groß, teilte er Jaxom mit. Außerdem ist es hier kälter als im Dazwischen. Ich glaube, auch wir gehen jetzt besser wieder hinein.
    Ich habe das Bedürfnis, Atem zu holen.
    Wieder hatte Ruth seine Absicht bereits ausgeführt, ehe Jaxom irgendwelche Anweisungen geben konnte. Er hatte kaum etwas von dem Sprung wahrgenommen, als sie auch 443
    schon wieder auf der Brücke der Yokohama waren.
    Das war phantastisch! zwitscherte Ruth fröhlich.
    Jaxom stellte fest, daß Piemur unter seiner südlichen Bräune blaß geworden war und daß er ungewöhnlich grimmig wirkte für einen Mann, der, nur in Begleitung einer goldenen Feuerechse und eines Rennerfohlens, monatelang die Küstengebiete des Südkontinents durchstreift hatte, ohne je den Humor zu verlieren.
    »War es nötig, auch Farli und Meer noch hinauszulocken?«
    »Sie sind aus freien Stücken gekommen. Ruth sagt, der Weltraum ist ihnen zu groß.« Jaxom fand diese Untertreibung zum Lachen. »Ruth hat es ausgezeichnet gefallen«, fuhr er fort und merkte im gleichen Moment, wie wenig er damit ausdrück-te. »Mir übrigens auch«, fügte er mit Nachdruck hinzu und rief sich noch einmal den Eindruck unermeßlicher Weite ins Gedächtnis, »sobald ich mich daran gewöhnt hatte.«
    Er nahm den Helm ab und grinste zu Piemur hinab.
    »Eigentlich ist es nicht viel anders als im Dazwischen, und bei weitem nicht so gefährlich. Ruth hatte ganz recht, er kann jederzeit ins Dazwischen gehen und auftauchen, wo er will, deshalb können wir im Weltraum eigentlich nie ernsthaft in Gefahr geraten.«
    »Das hört sich so an, als wolltest du dich selbst überzeugen, während deine fünf Sinne das Gegenteil behaupten.« Piemur sah seinen Freund mit schmalen Augen an.
    »Nun, es dauert eine Weile, bis man sich daran gewöhnt«,

Weitere Kostenlose Bücher