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Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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kann, gab Ruth leicht gekränkt zurück.
    Ich möchte den Kerl lebend haben - und er soll noch zu identifizieren sein!
    Sehr darauf bedacht, weder Sharra zu wecken noch den Eindringling zu warnen, schlüpfte Jaxom aus dem Bett und schlich zu seinem Gürtel, an dem ein Messer befestigt war.
     
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    Meers Augen glühten orangerot aus dem Dunkel und kreisten zunehmend schneller, doch sonst verharrte die kleine Bronzeechse völlig reglos.
    Eine leichte Veränderung in den Schatten verriet Jaxom, daß jemand langsam und lautlos die Tür öffnete. Er blieb, wo er war, in geduckter Haltung, die Muskeln entspannt, aber mit allen Fasern seines Seins zum Sprung bereit.
    Im Schatten der Tür zeichnete sich eine gebeugte Gestalt ab.
    Die Hand mit dem Messer zum Stoß erhoben, näherte sich der Eindringling dem Bett - und hielt inne. Er hatte bemerkt, daß nur Sharra unter der Decke lag. Mit einem Satz stürzte sich Jaxom auf die Gestalt und umschlang sie mit beiden Armen.
    »O nein, das lassen wir lieber!« flüsterte er heiser, immer noch bemüht, Sharra nicht zu wecken. Aber das war eine vergebliche Hoffnung.
    Meer war auf das Gesicht des Mannes herabgestoßen, den Jaxom unter Aufbietung aller Kräfte festhielt, und kreischte nun ohne Rücksicht auf etwaige Schläfer los. Von draußen war Ruths Trompeten zu hören, und etwa die Hälfte der auf dem Landsitz ansässigen Feuerechsen versuchte gleichzeitig, durch das offene Fenster ins Zimmer zu gelangen.
    Der Mann keuchte und wehrte sich aus Leibeskräften, doch Jaxom hatte schon zu viele Ringkämpfe gewonnen, um allzu rasch nachzugeben. Der scharfen Klinge konnte er sich freilich nicht ganz entziehen, sie streifte seine nackte Schulter. Fluchend packte er den Arm mit dem Messer und drehte ihn mit einem Griff, den F'lessan ihn gelehrt hatte, so lange herum, bis das Handgelenk brach. Mit einem lauten Schmerzensschrei brach der Angreifer zusammen, und in diesem Augenblick kamen F'lar, Piemur, Lytol und D'ram ins Zimmer gestürzt.
    Hinter ihnen hob jemand einen Leuchtkorb, und dessen Licht fiel über die Verstärkungstruppen hinweg auf das Gesicht des Mannes, den Jaxom zu Fall gebracht hatte.
    »G'lanar!« Jaxom wich fassungslos zurück.
     
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    Knurrend schlug der alte Bronzereiter nach den kreischenden Feuerechsen, die immer noch mit weit ausgefahrenen Krallen auf ihn herabstießen.
    »G'lanar?« D'ram packte den Mann am Arm und zog ihn mit F'lars Hilfe in den Stand hoch.
    Jaxom bat Ruth, die Feuerechsen zurückzurufen, und der ganze Schwarm flatterte mit kampflustigem Gekreische durch das Fenster nach draußen.
    Sharra lag mit weit aufgerissenen Augen im Bett, als Jancis und Lessa, jede mit einem Leuchtkorb in der Hand, ins Zimmer drängten.
    »Was wollten Sie damit erreichen, G'lanar?« F'lars Stimme klang eiskalt und unversöhnlich.
    »Er ist an allem schuld ...«, fauchte G'lanar und hielt sich das gebrochene Handgelenk.
    Jaxom starrte auf den alten Reiter hinab. »Schuld?«
    »Sie! Ich weiß jetzt, wer es war! Sie waren es - und der weiße Zwerg, der niemals aus dem Ei hätte schlüpfen dürfen!«
    Von draußen war Ruths gekränktes Brüllen zu hören, dann steckte der Drache den Kopf durchs Fenster. »Wenn Sie nicht gewesen wären, hätten wir jetzt eine eigene fruchtbare Königin. Sie haben unsere letzte Chance zerstört!«
    Kopfschüttelnd bemühte sich Jaxom, diese Anschuldigung zu begreifen. Es wußte doch kaum jemand, daß er und Ruth das aus dem Benden-Weyr gestohlene Ei zurückgeholt hatten. Wie hatte G'lanar nur davon erfahren?
    »Dann haben Sie also auch die Reitriemen durchschnitten?«
    fragte Jaxom.
    »Ja, ja, das war ich, und irgendwann hätte ich Sie auch erwischt. Ich hätte es eben immer wieder versucht. Und wenn Ihre Frau damals umgekommen wäre, ich hätte ihr keine Träne nachgeweint. Das hätte Pern vor weiteren Heimsuchungen durch Ihresgleichen oder dieses Monstrum bewahrt.«
    »Sie wollen ein Drachenreiter sein und trachten einem ande-468
    ren nach dem Leben?« In D'rams Ausruf lag so viel geballte Verachtung, daß G'lanar zusammenzuckte - aber nur für einen Moment.
    »Ja, ja, ja!« Seine Stimme wurde schrill vor Wut und Enttäuschung. »Ja! Der Mann ist wider die Natur, der Drache ist wider die Natur! Monstren sind sie beide, ein Greuel wie dieses Akki-Ding, das ihr alle verehrt.« In G'lanars Augen glitzerte der Wahnsinn, sein Gesicht war verzerrt.
    »Das reicht.« F'lar trat zielstrebig nach vorne.
    »Richtig! Es reicht!« Ehe Jaxom, der ein

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