Pern 11 - Die Weyr von Pern
zusammen, das neben ihm auf der Bank lag. »Hier unten haben wir keine Raumanzüge.«
»Bist du sicher, daß ich einen passenden finde?« fragte Lessa, als sie in ihre Lederjacke schlüpfte.
Jaxom grinste. »Zwei kleine Größen sind dabei. Einer sollte passen, auch wenn wir Sie vielleicht ein wenig verschnüren müssen.« Als er auf die Veranda trat, zwitscherte Meer ihn an.
»Lessa, ich möchte mir in den Augen meiner Frau wenigstens einen Rest von Würde bewahren. Könnten Sie Ramoth bitten, daß sie Meer davon abhält, mir heute zu folgen? Sie braucht ihm nur zu sagen, daß ich bei Ihnen beiden völlig siche r bin.«
Lessa zog spöttisch eine Augenbraue hoch und grinste.
»Weißt du das auch ganz genau?«
*
Arme, Beine und Taille des kleinsten Raumanzugs mußten gerafft werden, was F'lar und Jaxom im Gegensatz zu Lessa sehr amüsierte. Als sie startbereit waren, na hmen sie Verbindung zu Akki auf. Er zeigte ihnen auf dem Monitor im Frachtraum ihr Ziel, die riesige Schramme auf der Oberfläche des Roten Sterns.
Auch diesmal konzentrierte F'lar sich genau auf das Bild, weniger um sich die Szene fest einzuprägen, als um sich darüber klarzuwerden, was er da sah.
»Als F'nor vom Roten Stern zurückkam, berichtete er von dichten Wolkenmassen ...«
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»Durchaus wahrscheinlich«, gab Akki ohne weiteres zu.
»Der Planet befand sich so dicht an Rubkat, daß sich seine Oberfläche zwangslä ufig aufheizte, so stark, daß das Gestein schmolz, und das Eis, mit dem die Fädenovoide umgeben sind, mußte natürlich verdampfen. Man könnte sogar die Hypothese aufstellen, der ganze Planet sei mit Material aus der Oort'schen Wolke überzogen. Dampf-oder Staubwolken von erheblicher Dichte sind daher keineswegs ausgeschlossen. Sie hat F'nor wohl eher gesehen als die eigentliche Oberfläche. Seine Erinnerungen an das Ereignis und auch die Abschürfungen, die er und Canth davontrugen, stützen diese Annahme. Dage gen kühlt an dem Punkt der Bahn, wo der Planet sich jetzt befindet, die Oberfläche bereits wieder ab, das Phänomen existiert nicht mehr, und Sie sehen einen sterilen Himmelskörper, dessen Oberfläche allmählich gefriert.«
»Nun, dann los!« F'lar sprang mit einem Satz auf Mnemenths Schulter, griff nach den Reitriemen und hievte sich auf seinen gewohnten Platz zwischen den Nackenwülsten.
Lessas Bewegungen wirkten trotz der Schwerelosigkeit steif.
»Wie soll man denn in diesem Panzer vorankommen ...«, murrte sie, als sie endlich im Sattel saß. Sie hatte ein wenig Mühe, die Reitriemen an den Ringen einzuklinken, weil diese in den Falten um ihre Taille verschwanden. »Kann überhaupt nichts erkennen, bin zusammengeschnürt wie ein Wherry am Spieß, der Helm behindert jede Sicht ...«
Jaxom grinste, dann wandte er sich an F'lar. »Wollen Sie die Führung übernehmen?«
Aus seinem Helmlautsprecher drang ein Knurren, und er lachte leise.
»Wissen unsere Drachen, wohin es geht?« fragte Lessa. Sie hatte den Arm hoch über den Kopf erhoben, schaute erst nach links zu F'lar und dann nach rechts zu Jaxom. Alle drei konzentrierten sich auf das Bild der riesigen Spalte. »Nun gut, dann los!« Sie ließ den Arm sinken.
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Jaxom begann zu zählen, als Ruth ins Dazwischen ging. Er achtete auch darauf, ruhig weiterzuatmen, was er bei solchen Ausflügen oft vergaß. Er dachte weder an die Schwärze noch an die Eiseskälte des Nichts, die ihm so vertraut war: er dachte nur an das Ziel ...
Ich kenne unser Ziel , beteuerte Ruth geduldig.
... und daran, wie lange sie wohl brauchen würden, um es zu erreichen. Jaxom hatte langsam bis siebenundzwanzig gezählt, siebenundzwanzig Sekunden, die ihm wie eine Ewigkeit erschienen. Ob Lessa wohl auch mitgezählt hatte, als sie vierhundert Umläufe in die Vergangenheit …
Die drei Drachen tauchten gleichzeitig über einem Abgrund auf. Vergeblich spreizte Ruth die Schwingen, um den Wieder-eintritt bei geringerer Schwerkraft und dünnerer Atmosphäre etwas abzubremsen.
»Akki?« schrie Jaxom, doch gleich darauf fiel ihm wieder ein, daß sie viel zu weit von Akki entfernt waren, um Verbindung aufnehmen zu können.
»Scherben! Jaxom, wir schaffen das auch ohne Aufsicht!«
brüllte F'lar. Dann fuhr er in gemäßigterem Ton fort: »Manc hmal finde ich, wir sind zu sehr von Akki abhängig geworden.
Sinkflug bremsen, Jaxom! Wir wollen am Rand landen und nicht in den verdammten Abgrund stürzen.«
Gleich hinter Ruth weitete sich die Spalte zu einem Krater, der
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