Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Blicke auf die unermeßlichen Weiten des riesigen Südkontinents warfen, auf diese Ansprüche auch eingehen?
    Der ehrgeizige Toric hatte es noch immer nicht verwunden, sich mit einem so kleinen Teil des Südens zufriedengegeben zu 193
    haben. Robinton vertrat die Ansicht, die Weyr hätten Pern jahrhundertelang treu gedient, und dafür stünde ihnen zu, was immer sie verlangten, aber würden die Burgherren und die Gildemeister dem zustimmen? Das bereitete ihm die größten Sorgen, dagegen schienen sich die Weyrführer in dieser Hinsicht weiter keine Gedanken zu machen. Und wenn nun der Große Plan am Ende der bewußten vier Umläufe, zehn Monaten und drei Tage scheiterte? Was dann?
    Vielleicht, und der Gedanke heiterte ihn jäh wieder auf, wären alle Burgen und Gildehallen so sehr mit den technischen Neuheiten beschäftigt, daß sie die Weyr darüber vergaßen.
    Burgen und Gildehallen hatten es schließlich immer recht gut verstanden, die Weyr zwischen den Annäherungsphasen aus ihrem Gedächtnis zu verdrängen. Möglicherweise waren Dinge wie Kraftwerke und Druckerpressen tatsächlich wertvoll, aber nicht nur aus den offensichtlichen, sondern aus sehr viel abwegigeren Gründen.
    »Akki«, meldete sich Robinton und zog gewissenhaft die Tür hinter sich zu. »Auf ein Wort.« Er räusperte sich. Warum war er in Akkis Gegenwart nur manchmal so nervös wie der jüngste Lehrling? »Was diese Druckerpresse angeht ...«
    »Sie halten eine solche Maschine nicht für notwendig?«
    »Ganz im Gegenteil.«
    »Was beunruhigt Sie dann? Ihre Stimme verrät eine gewisse Unsicherheit.«
    »Akki, als uns zum erstenmal aufging, welch ungeheure Mengen an Wissen du repräsentierst, hatten wir noch kaum eine Vorstellung, was uns im La uf der Jahrhunderte alles abhanden gekommen war. Inzwischen vergeht kaum ein Tag, ohne daß plötzlich ein neues Gerät auf der Liste der unentbehrlichen Dinge erscheint. Unsere Handwerker haben so viele Aufträge, daß sie bis zum Ende der Phase ausgelastet sind. Sag mir ehrlich, brauchen wir diese Maschinen und Geräte denn wirklich alle?«
194
    »Nicht für das Leben, das Sie bisher führten, Meister Robinton. Wollen Sie aber erreichen, was sich offenbar die Mehrheit der Bevölkerung auf Pern sehnlichst wünscht, nämlich die endgültige Vernichtung der Fäden, so ist ein gewisser Fortschritt unverzichtbar. Ihre Vorfahren legten keinen Wert auf den damals höchsten technischen Standard, sie zogen es vor, ihr Ziel mit möglichst geringem Einsatz technischer Mittel zu erreichen. Derzeit wird der damalige Stand wiederhergestellt.
    Genau diesen Wunsch haben Sie bei unserem ersten Gespräch schließlich geäußert.«
    Robinton war nicht sicher, ob er sich den leichten Vorwurf in Akkis Tonfall nur eingebildet hatte.
    »Energie aus Wasserkraft ...«, begann er.
    »Die Ihnen bereits zur Verfügung stand.«
    »Druckerpressen?«
    »Ihre Aufzeichnungen wurden bereits früher gedruckt, aber nach einem mühsamen und zeitraubenden Verfahren, bei dem sich leider auch Fehler einschleichen konnten, um dann verewigt zu werden.«
    »Die Unterrichtscomputer?«
    »Es gibt auch Harfner, die anhand von festen Lektionen unterrichten. Sogar die Kunst der Papierherstellung hatten Sie bereits wiederentdeckt, ehe Sie Kontakt zu dieser Anlage aufnahmen. Die meisten Techniken der Papierherstellung, Meisterharfher, sind nur Verfeinerungen von Verfahren, die bereits angewendet werden, sie werden durch einfache Maschinen erleichtert, die gegenüber dem, was Ihre Vorfahren mitbrachten, keinen Fortschritt darstellen. Im Moment werden eigentlich nur tiefsitzende Fehler und Irrtümer korrigiert. Die Einstellung der ursprünglichen Kolonisten ist unverändert erhalten geblieben. Selbst die technischen Mittel, die eingesetzt werden müssen, um die Bahn des Wanderplaneten zu verändern, entsprechen dem Entwicklungsstand Ihrer Vorfahren.
    Möglicherweise stehen den terranischen Wissenschaftlern 195
    inzwischen andere, fortgeschrittenere Methoden zur Verfü-
    gung, die man anwenden könnte, wenn dieser Planet noch Kontakt zur Erde hätte. Als damals die Kolonistenschiffe das Sonnensystem der Erde verließen, hieß es, man komme im Bereich der Kosmologie mit Riesenschritten voran. In die Datenspeicher dieser Anlage wurde davon jedoch nichts aufgenommen. Sobald Sie den erforderlichen Bildungsstand wieder erreicht haben, steht es ganz in Ihrem Belieben, ob Sie auf diesem Wege weitergehen oder nicht.«
    Robinton rieb sich nachdenklich das Kinn. Es

Weitere Kostenlose Bücher