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Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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dem Schirm anzufliegen.
    Piemur grinste matt. »Wetten, daß sie gerade eben ihre Ü-
    bung noch einmal wiederholt hat? Soweit kommt sie nämlich mit!«
    Die allgemeine Enttäuschung war fast mit Händen zu greifen.
    Piemur hielt den Blick starr geradeaus auf den Schirm mit der aufreizend unerreichbaren Szene gerichtet.
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    »Und?« fragte F'lar. »Was machen wir nun, Akki?«
    Nach einer langen Pause antwortete Akki.
    »Die Denkweise einer Feuerechse weicht ab von den gespeicherten Aufzeichnungen tierischer Verhaltensmuster.«
    »Das überrascht mich nicht. Du hast ja nur Aufzeichnungen von terranischen Gattungen gespeichert«, bemerkte Piemur. Er war bemüht, das Versagen seiner kleinen Königin nicht allzu tragisch zu nehmen. Sie war die beste Feuerechse des ganzen Schwarms, sogar noch besser als Menollys Prinzessin, die nun wirklich gut ausgebildet war. Aber er hatte so sehr gehofft, daß sie diesen ungewöhnlichen Flug schaffen würde.
    »Es ist auch ein weiter Weg für sie, vor allem, weil vorher noch nie jemand dort war.«
    Wieder legte sich Schweigen über den Raum.
    »Eigentlich gibt es nur einen Drachen«, sagte F'lar langsam und nachdenklich in die Stille hinein, »der jemals den Planeten verlassen hat.«
    »Canth!« rief Lessa.
    »F'nors Brauner Canth ist zu groß«, sagte Akki.
    »Ich dachte nicht an seine Größe«, antwortete Lessa. »Sondern an seine Erfahrung. Er hat von diesem Planeten abgehoben, folglich kann er Farli vielleicht begreiflich machen, was man von ihr will.« Ihr Blick verschwamm, als sie mit Canth Verbindung aufnahm.
    Ja, wir kommen sofort, antwortete der Braune auf ihre Bitte.
    Fieberhafte Unruhe erfaßte die Wartenden in Akkis Raum.
    Piemur streichelte Farli, die auf seinen Arm zurückgekommen war, und raunte ihr leise zu, sie sei eine großartige Feuerechse, die beste Echse der Welt, aber die Schalter, die sie umlegen, und die Knöpfe, die sie drücken solle, seien eben nicht die im Nebenraum, sondern ganz gleich aussehende oben auf der Yokohama, weit über ihren Köpfen am dunklen Himmel. Sie bewegte ihr Köpfchen hin und her, und ihr Hals pulsierte vor Anstrengung, aber sie begriff immer noch nicht, was man von 209
    ihr verlangte.
    »Aha, sie sind gelandet«, sagte Lessa. »F'nor wird gleich da sein.«
    F'nor kam im Laufschritt herein. Er sah aus, als sei er in Windeseile in seine Kleider gefahren. »Canth meinte, es sei wichtig«, wandte er sich nach einem fragenden Blick in die Runde erwartungsvoll an Lessa.
    »Akki möchte, daß Farli auf die Brücke der Yokohama fliegt«, erklärte sie. »Aber Farli versteht die Koordinaten nicht.
    Du und Canth, ihr seid die einzigen Wesen auf Pern, die jemals den Planeten verlassen haben. Deshalb dachten wir, vielleicht könnte Canth die Anweisunge n für Farli so erläutern, daß sie begreift, was man von ihr erwartet.«
    Während sie sprach, hatte F'nor seinen Reithelm abgeno mmen und die schwere Reitjacke ausgezogen. Als sie geendet hatte, verzog er spöttisch das Gesicht.
    »Tja, Lessa, das ist ein Problem. Ich weiß nämlich bis heute nicht so genau, wie Canth und ich diesen Unglücksflug überhaupt zuwege gebracht haben.«
    »Weißt du wenigstens noch, woran du gedacht hast?« fragte F'lar.
    F'nor lachte in sich hinein. »Ich dachte, ich müßte etwas unternehmen, um dich davon abzuhalten, zum Roten Stern zu fliegen.« Dann wurde er ernst. »Wenn ich recht überlege, war ich damals mit Meron zusammen, und er versuchte, seine Feuerechse dorthin zu schicken. Sie war mit einem Schlag verschwunden, und ich weiß nicht, ob sie jemals zu ihm zurückgekehrt ist.«
    »Farli hat keine Angst«, erklärte Piemur im Brustton der Überzeugung. »Sie versteht nur nicht, wo sie die Übung ausführen soll, auf die man sie gedrillt hat.«
    F'nor breitete in einer beschwörenden Geste die Arme aus.
    »Wenn es nicht einmal Farli kapiert, dann schafft es keine Echse.«
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    »Aber könnte Canth ihr nicht erklären, daß er den Planeten verlassen hat? Daß er in den Weltraum gegangen ist?« fragte Lessa.
    Könntest du das, Canth? fragte F'nor seinen Braunen. Canth war gerade im Begriff, sich auf dem Felsgrat über Landing auszustrecken, um sich von der aufgehenden Sonne wärmen zu lassen.
    Du hast mir gezeigt, wohin ich fliegen sollte. Dann bin ich geflogen.
    F'nor wiederholte Canths Antwort. »Ein Planet ist ein größeres Ziel als ein Raumschiff, das man von hier nicht sehen kann.«
    Farli weiß nicht, was sie tun soll , fügte Canth hinzu. Sie hat das,

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