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Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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mußte, die so tapfer in den Tod gegangen war, um die Kolonie zu retten. Dann war dies also die echte Brücke der Yokohama -
    nicht die Abbildung, die Akki ihnen im Unterricht immer wieder gezeigt hatte.
    Der Blickwinkel veränderte sich, die Konsolen hinter der Gestalt glitten vorbei, und schließlich rückte ein Schaltpult mit der Aufschrift LEBENSERHALTUNGSSYSTEM ins Zentrum.
    Jaxom sah, wie Piemur die Hand hob, um Farli zu streicheln, die den Bildschirm unverwandt anstarrte. Sie ließ ein leises Zirpen hören, auch sie hatte das Schaltpult erkannt. Seit einem Monat übte sie nun schon an einer Attrappe davon, zwei Kippschalter umzulegen und drei Tasten in bestimmter Reihenfolge zu drücken. Inzwischen schaffte sie es in weniger als dreißig Sekunden.
    In den beiden letzten Umläufen hatte sich Akki ganz unauffällig über die Eigenschaften der Feuerechsen wie der Drachen informiert. Am wichtigsten war ihm die Fähigkeit beider Lebensformen, zehn Minuten lang mit dem in ihrem Organismus befindlichen Sauerstoff auszukommen, ohne sich dabei übermäßig unwohl zu fühlen oder gar Schaden zu nehmen.
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    Diese Spanne ließ sich bis auf fünfzehn Minuten ausdehnen, doch danach brauchten Feuerechsen wie Drachen mehrere Stunden, um über die Nachwirkungen des Sauerstoffentzugs hinwegzukommen.
    Eine der gestellten Aufgaben hatten weder die Drachen noch die Feuerechsen lösen können. Sie waren nicht fähig, Gegenstände von einem Ort zum anderen zu bewegen.
    Telekinese hatte Akki das genannt, doch diese Vorstellung stürzte - trotz geduldiger Erklärung - die Drachen ebenso in heillose Verwirrung wie die Feuerechsen. Sie gingen zwar bereitwillig ins Dazwischen, konnten aber das Verlangte nur herbeischaffen, indem sie es ganz konkret in die Krallen nahmen. Akki hatte behauptet, wenn Drachen und Feuerechsen fähig seien, sich selbst telekinetisch von einem Ort zum anderen zu befördern, müßten sie logischerweise auch Gegenstände zu sich heranholen können.
    »Heute, Piemur, sollen Sie Farli zur Yokohama schicken, damit sie dort die Schalter betätigt, wie sie es gelernt hat. Die Brücke ist im Moment ohne Sauerstoff, und ehe wir zum nächsten Schritt übergehen können, muß unbedingt das Lebenserhaltungssystem aktiviert werden. Einer der anderen Schalter bewirkt, daß ein Bericht über den Allgemeinzustand der Yokohama hierher übertragen wird.«
    »Oh!« hauchte Piemur, dann stieß er einen tiefen Seufzer aus und streichelte Farli. Sie zirpte abermals, ohne jedoch den Blick vom Bildschirm zu wenden. »Irgendwie habe ich erwartet, daß du das sagen würdest.«
    »Sie ist eine ausgezeichnete Schülerin, Piemur, und sie ist gewohnt, Ihnen zu gehorchen, folglich dürfte es keine Schwierigkeiten geben.«
    Piemur holte tief Atem. »Nun gut, Farli.« Er löste ihren Schwanz von seinem Hals und hob zum Zeichen, daß er ihr etwas mitzuteilen habe, den Arm.
    Vorsichtig spazierte Farli mit eingezogenen Krallen über 207
    seinen bloßen Arm, und als sie den Unterarm erreichte, wandte sie sich mit aufmerksam kreisenden Augen zu ihm um.
    »Paß auf ...« Piemur hob die rechte Hand. »Heute machen wir es ein klein wenig anders, Farli. Ich möchte, daß du in den Himmel fliegst, an den Ort, den du in meinem Geist siehst.« Er schloß die Augen und stellte sich mit aller Kraft die Brücke und das Schaltpult vor, das sie aktivieren sollte.
    Farli piepste fragend, blickte über die Schulter auf das Bild auf dem Schirm, schnatterte kurz und legte die Flügel wieder an.
    »Nein, Farli, nicht in den Bildschirm hinein. Hol dir das
    >Wo< aus meinem Geist.« Wieder schloß Piemur die Augen und konzentrierte sich auf den Ort, den sie ansteuern sollte.
    Besonderen Nachdruck legte er auf das Schaltpult für das Lebenserhaltungssystem neben der zusammengesunkenen Gestalt. Als sie erneut, diesmal fast ungeduldig, piepste, gab er auf und wandte sich mit einem Seufzer an die anderen.
    »Sie versteht mich einfach nicht.« Er gab sich große Mühe, sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Sie konnte schließlich nichts dafür. Meist schickte er sie nur an Orte, wo sie bereits gewesen war. Wie sollte er ihr den Unterschied zwischen einem Flug um den Planeten und einer Reise in den Weltraum klarmachen? Noch dazu, wenn er mit dieser Vorstellung selbst überfordert war.
    Farli demonstrierte ihre Ratlosigkeit, indem sie von seinem Arm in den Raum flitzte, wo sie ihre Übungen gemacht hatte, gleich darauf zurückkehrte und versuchte, das Bild auf

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