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Perry Clifton und das ungewöhnliche VErmächtnis

Perry Clifton und das ungewöhnliche VErmächtnis

Titel: Perry Clifton und das ungewöhnliche VErmächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Knöchel. Und du... warum bist du zu Hause ausgezogen? Deine Mutter war sehr kurz angebunden.
    Mike: Ja, die hat mich genervt. Jeden Tag lag sie mir mit ihrer Arbeitssuche in den Ohren. Und wenn ich nachts nach Hause kam, stand sie da und wollte wissen, wo ich gewesen bin.
    Cartland: Und wovon lebst du?
    Mike: Das Geschäft mit den Pässen geht ganz gut.
    Cartland: Ein Gartenhäuschen als Fälscherwerkstatt. Was es nicht alles gibt. Jetzt erzähl mal, wie es in Kanada gelaufen ist, dann erzähle ich, was es Neues gibt, und bei mir, zum Teufel, gibt’s interessante Neuigkeiten.
    Mike: Okay, Rob. Willst du was zu trinken?
    Cartland: Nein, danke, mir brummt noch der Kopf von gestern. Vielleicht später, die Nacht ist ja noch lang...

    ★

    Mike: Ja, das wär’s eigentlich. Nicht viel Aufregendes. Das Ausreißen und Verstecken ist überall das gleiche. Nun raus mit der Sprache, was gibt’s so Geheimnisvolles? Was sind deine interessanten Neuigkeiten?
    Cartland: Ich saß über zwei Jahre mit einem Seemann zusammen in der Zelle. Er hieß David Maxwell. Fünf Wochen vor meiner Entlassung starb er. Niemand weiß so richtig woran...
    Mike: Kann es nicht sein, daß er sich selbst umgebracht hat?
    Cartland: Das scheidet aus. Der Doktor meinte, er habe keinen Lebenswillen mehr gehabt.
    Mike: Was hatte er denn ausgefressen?
    Cartland: Irgendwas mit Erpressung. Den zweiten Mann haben sie nicht erwischt, deshalb blieb alles an Maxwell hängen. Mit einem gescheiten Anwalt hätte man ihn auch nie zu vier Jahren verurteilt... Kurz bevor er starb, holte man mich zu ihm, und er nahm mir das Versprechen ab, einen Brief persönlich nach London zu bringen.
    Als Gegenleistung vererbte er mir zweihundertzwölf Pfund.
    Mike: Dafür würde ich auch Briefträger spielen, verdammt, dafür würde ich sogar mit dem Rad nach London fahren...
    Cartland: Vielleicht hätte ich über die ganze Sache nicht weiter nachgedacht, den Brief nach London gebracht und die Angelegenheit vergessen... aber da war die Sache mit seinem „wertvollen Geheimnis“, das er jemandem vererben wollte.
    Mike: (neugierig) Wertvolles Geheimnis, das klingt gut. Was ist es denn?
    Cartland: Das hat er nie verraten. Aber jetzt weiß ich es.
    Mike: Woher?
    Cartland: (hantiert) Hier!
    Mike: Ein Brief?
    Cartland: Der Brief, Mike! Das ist der Brief, den ich nach London bringen soll.
    Mike: Und an wen ist er gerichtet?
    Cartland: An... an einen gewissen Mister P. Clifton im Kaufhaus Johnson & Johnson.
    Mike: Und du hast ihn aufgemacht und gelesen!
    Cartland: Habe ich. Da Maxwell selbst ein Gauner war, hoffe ich, daß er mir verzeiht, daß ich auch einer bin.
    Mike: (lacht) Du hast das freundliche Gemüt einer Klapperschlange.
    Cartland: Soll ich vorlesen?
    Mike: Bitte, ich bin gespannt. Schließlich bin auch ich ein Gauner... Das sind ja mehrere Seiten.
    Cartland: Er hat mit Riesenbuchstaben geschrieben, aber ziemlich zittrig. Also... (liest)
    „Lieber Mister Clifton. Es müssen schon schlimme Dinge geschehen, daß ich wieder mal schreibe. Sie haben lange nichts von mir gehört, aber ich bin im Gefängnis von Wartworth . Jetzt bin ich krank und liege im Zielhafen, aus dem es für mich kein Auslaufen mehr gibt. Meine letzte große Reise ist zu Ende. Niemand wird darüber traurig sein, wenn ich von dieser Welt gehe, und ich könne...“ (stockt) „nein ich kenne keinen, der mir…“ hier fehlt ein Wort. „... Ich habe kein erfreuliches und kein ehrliches Leben geführt. Immer wieder bin ich der Versuchung erlegen, schnelles Geld zu machen. So habe ich betrogen, gelogen und gestohlen. Richtig reich war ich nur einmal in meinem Leben, aber ich konnte keinen Penny davon ausgeben. Ehe es soweit war, sank das Schiff mit unserem Gold, unseren Diamanten und Luke.
    Nur Jack Turner und ich überlebten die Explosion und den Untergang.
    Wir retteten uns ans Ufer, wanderten meilenweit und ließen uns dann am Strand finden. Vorher aber machten wir eine genaue Lageskizze von der Unglücksstelle. Wir schnitten die Skizze in zwei Teile, und jeder bekam eine Hälfte. Nach dem Krieg wollten wir den Schatz heben. Doch im letzten Kriegsjahr erlitt Jack einen schweren Unfall. Er lebte danach noch ein paar Jahre in einem Heim, doch er konnte weder sprechen noch hören, noch sich bewegen, er war total gelähmt. Und so kam ich nie an die andere Hälfte des Lageplans.
    Ich suchte seinen Sohn auf, doch der wußte von nichts. So beschloß ich, die Suche nur mit meiner Kartenhälfte aufzunehmen. Da ich

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