Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen
bis mir plötzlich einfiel, daß er weder von seiner Kate noch vom Marktplatz aus — hier feierten sie den Kapuzentag — etwas vom Feuer gesehen haben konnte. Später ergänzten sich dann viele Dinge, denen wir vorher keinerlei Beachtung geschenkt hatten. Dazu gehört, daß er mich ausgerechnet zum Angeln an die Stelle führte, wo ich mit Mallory Zusammentreffen mußte.“
„Und Mallory war tatsächlich mit einer leiblichen Schwester Peggys verheiratet?“
„Ja. Als ich mit dem Sekretariat der Universität Cambridge telefonierte, erwähnte die Dame unter anderem auch, daß Mallory mit einer gewissen Christina Baker verheiratet gewesen sei. Die Ehe wurde allerdings schon vor vier Jahren geschieden. Ein weiteres Glied in der Kette war die Tatsache, daß nicht Mallory das Haus auf Turny gemietet hatte, sondern Joe Porter. Wie aber sollte Mallory, der vorher nie auf der Insel war, ausgerechnet an Joe Porter kommen?“ Sir Arthur und auch Sir Adam Walker nicken. Perry fährt fort: „Die treibende Kraft bei all den Diebstählen war Winston Baker, den ein unversöhnlicher Haß gegen den Staat — oder die Krone, wenn Sie wollen — beseelte. Meine Nachforschungen in Plymouth ergaben, daß man ihn nicht etwa wegen einer Krankheit entlassen hatte, sondern weil er sich in mehreren Fällen bestechen ließ. Von diesem Tag an schien er nur noch auf Rache zu sinnen. Als sein Schwager dann aus dem Gefängnis entlassen wurde und ihm von Mike Pieter Brown berichtete, stand für Peggy fest, was er tun würde. Dazu kam, daß er als ehemaliger Zöllner im Hafen von Plymouth jeden Gauner kannte. Systematisch baute er seine Organisation auf... Und ohne Gary Allens Spieluhrverkauf würden wir wahrscheinlich noch immer im Dunkeln tappen.“
„Ich verstehe nur nicht, warum er da den Narren spielen mußte“, meint Sir Adam.
„Diese Rolle brachte nur Vorteile mit sich. Auf Turny nahm ihn keiner für voll; er konnte so gewisse Dinge überwachen, ohne daß es auffiel. Ich bin überzeugt, daß auch er es war, der die Personen auswählte, die Joe Porter dann engagierte... Übrigens, Inspektor Portland wollte heute anrufen...“
„Hat er!“ fällt Tom Forrester Clifton ins Wort. „Sie haben jetzt die sechzehn Leute verhaftet, die im Laufe der Zeit mit auf Fahrt gingen. Ich soll Ihnen auch ausrichten, daß Tim und Gary Allen wieder frei sind. Sie werden als Kronzeugen auftreten. Entschuldigen Sie meine Vergeßlichkeit!“
Perry winkt ab. „Macht nichts. Trotzdem freue ich mich, daß es die beiden Allens geschafft haben.“
Sir Arthur wendet sich an Dicki Miller, der mit glühendroten Ohren dabeisitzt und sich kein Wort entgehen läßt.
„Mister Clifton hat mir erzählt, daß du den Fall schon fast geklärt hattest, bevor unsere Detektive auch nur echte Chancen dazu hatten.“
Jäh schießt die Röte auch in Dickis sommersprossiges Gesicht. „Oh, so schlimm ist es nicht, Sir. Ich hatte nur einen Einfall.“
„Immerhin. Den muß man ja erst einmal haben, Dicki!“
Die Männer in der Runde lachen, während Dicki Miller vor Verlegenheit nicht weiß, wohin er mit seinen Händen soll. Jetzt mischt sich auch Perry wieder ein. Er klopft Dicki auf die Schulter. „Ja, Dicki wird mal ein guter Detektiv. Wer wäre schon auf den Gedanken gekommen, mir einen Eilbrief zu schreiben...?“
„Was stand denn da so Geheimnisvolles drin?“ erkundigt sich Sir Adam.
„Dicki meinte, ich solle mir Mallory und Peggy einmal näher ansehen. Es sei doch immerhin verdächtig, daß beide Ereignisse zum gleichen Zeitpunkt begonnen hätten: der Zuzug Mallorys und die Verrücktheit Peggys. Und er warnte mich vor großen Gefahren... Ja. Leider konnte er nicht wissen, daß mich dieser Brief nie erreichen würde.“
„Und wie sind Sie später zu ihm gekommen?“ Sir Adam ist gespannt.
„Als ich nachschauen wollte, wie es der Schildkröte Christina ging, entdeckte ich drei wichtige Dinge. Ich fand Peggys Schildkröte Sammy in der Kiste und stellte fest, daß sie aus Kunststoff war. Ich fand mein Mitbringsel noch immer verpackt, und — ich fand Dickis Brief an mich... Wie er dahin kam? Keine Ahnung, aber das ist auch nicht mehr wichtig. Wichtig ist jetzt nur noch, daß Dicki Miss Christina sorgsam pflegt. Und zwar besser als Winston Baker alias Peggy.“
Sir Arthur stößt wieder ein paar Kringel in die Luft und fragt: „Warum haben Sie überhaupt die Schildkröte für Peggy gekauft?“
Perry lächelt ein wenig versonnen vor sich hin, bevor er
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