Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberband) - Darlton, C: Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberban
reformieren, zusätzlichen Schaden anrichteten, war das gesamte Unternehmen in Gefahr.
Gegen Abend sandte Larsa Suchtrupps an die Orte, an denen zuvor grüne Modulquarze gefunden worden waren. Wenn die Strahlung die gewünschte Wirkung ausübte, musste jetzt schon, nach mehr als drei Stunden stetiger Berieselung, eine gewisse Entfärbung der grünen Substanz zu sehen sein.
Der erste Bericht kam von einem Robottrupp, der ans Südende der Täler geschickt worden war. »Über das Suchergebnis besteht noch keine Klarheit«, wurde gemeldet. »Jedoch ist über eine andere Beobachtung zu berichten.«
»Welche?«, fragte Larsa ungeduldig.
»Der Kristallstrang, der bis vor Kurzem am Ende des Tales aufhörte, ist mehrere hundert Meter weiter nach Süden vorgedrungen.«
Larsa sprang auf. Nur ein Roboter konnte diese sensationelle Meldung so unbewegt und distanziert kühl abgeben.
»Mehrere hundert Meter! In nur einem Tag? Da sollte die Bewegung sichtbar sein.«
»Das ist der Fall. Der Kristallfaden wächst an seinem südlichen Ende. Während er weiter nach Süden vordringt, verdickt sich der nördlich liegende Strang durch Substanzzuwachs.«
»Sucht weiter nach grünen Quarzproben!«, stieß Larsa erregt hervor.
Wenige Sekunden später stand sie in Rubin Frekks Quartier. Der Junge blickte zu ihr auf und schüttelte traurig den Kopf. »Noch nichts, Larsa«, sagte er.
»Die Kristalladern haben ihre Wachstumsgeschwindigkeit verzehnfacht«, rief sie. »Es tut sich etwas, Rubin. Wir sind auf dem richtigen Weg!«
Er stand langsam auf. Sein Gesicht nahm einen träumerischen Ausdruck an. Er wandte den Kopf, als lausche er auf etwas.
»Komm mit, Larsa«, sagte Rubin Frekk dann leise und griff nach ihrer Hand.
Er war noch er selbst, die Kristallintelligenz hatte sein Bewusstsein noch nicht besetzt. Aber er empfing eine Botschaft, die nur für ihn bestimmt war. Larsa folgte ihm über das Laufband des Hauptdecks bis zur großen Äquatorialschleuse, die weit geöffnet war.
Der Junge schritt bis zu dem breiten Energiesteg, der leuchtend zum Plateau hinabführte. Am Fuß des Plateaus, nahe der Talmitte, schimmerten die Lichter des Lagers im Dämmerlicht der Nacht.
Larsa und der Junge standen stumm. Ein seltsam wispernder Gesang stieg aus dem Boden auf, quoll aus den Felswänden und wehte über die Bergrücken heran. Beim ersten Mal hatte er anders geklungen, klagend und voller Schmerz. Nun wob das Wispern eine fremdartige, aber freundliche Melodie, ein flüsterndes Lied der Freude.
Minutenlang gab Larsa Hiob sich den Regungen der Dankbarkeit und der Ergriffenheit hin. Dann handelte sie. Sie hatte das Signal erhalten – nicht durch Rubin, sondern von der Kristallintelligenz selbst. Sie wusste, was zu tun war. Ihre Anweisung an die Wissenschaftler im Labor war eindeutig: Die Intensität der Signalströme musste langsam und stufenlos erhöht werden.
Noch einige Minuten vergingen, dann wurde das Singen lauter. Es war nicht mehr ein Wispern, sondern eine Vielfalt kräftiger Töne, die von den Kristallsträngen ausgingen und sich zu einer unbeschreiblichen Harmonie vereinigten.
Das Licht in der großen Schleuse erlosch. Der Energiesteg verschwand. Rubin hatte beides ausgeschaltet.
»Schau!«, flüsterte der Junge.
Diffuses Leuchten drang in breiten Bahnen aus dem Boden und den Felswänden der Berge. Ein unwirklicher Schimmer schwebte über den Gipfeln, aus den angrenzenden Tälern aufsteigend. Es war dasselbe Licht, das sie im Raum der Bücher gesehen hatten, die Eigenstrahlung des Kristallwesens.
Das Schicksal hatte Larsa geholfen, eine Heilung zu bewirken, die ans Wunderbare grenzte. Zwei Wesensarten, so verschieden, wie sie die Natur nur hervorbringen konnte, hatten den Abgrund des Unverständnisses überwunden und gelernt, einander zu begreifen. Einer der beiden war aus diesem Verstehen neue Gestalt, neues Leben erwachsen. Beide waren aufgrund dieser Begegnung der Einheit allen Seins um einen Schritt näher gekommen.
Larsa wandte sich ab. Die Beleuchtung der Schleuse flammte wieder auf, der Energiesteg glitt vom Rand des Schottes in die Tiefe. Es gab noch immer viel zu tun.
Die Heilung der Kristallintelligenz war bislang nicht vollkommen. Sie würde es erst sein, wenn die Kristallstränge der sechs Täler bis zum Sitz des intellektuellen Zentrums im Bergmassiv vorgedrungen waren und den Kontakt hergestellt hatten. Erst dann befand sich die Kristallintelligenz wieder im Zustand der vollkommenen Einheit, nach dem sie so
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