Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberband) - Darlton, C: Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberban
auslöschen, aber du verteidigst sie noch. Nun, das geht mich nichts an. Ich will deine Illusionen nicht zerstören, sondern dich nur in mich aufnehmen.«
»Ich falle nicht wieder darauf herein.« Thezein zog sich einen Schritt weiter in Richtung auf die Schutz verheißende Felswand zurück. »Du wirst mich erneut in den Abgrund stoßen können.«
»Das will ich gar nicht. Diesmal wähle ich den sicheren Weg.«
Der Bürger schwebte scheinbar, da seine Beine zurzeit völlig durchsichtig waren, auf Thezein zu.
»Was hast du vor?«, fragte der Spaltling.
»Ich werde dich assimilieren.«
»Das bekommt dir nicht. Meine Komponenten ...«
»Sie sind alle zerstörbar. Ich weiß, Thezein, weil ich meine Erfahrungen auf diesem Gebiet habe. Oder glaubst du wirklich, ich hätte mich jemals mit der Bildung von Spaltlingen abgegeben?«
Thezein erschauderte, als er begriff, was Malbeeram damit andeutete. Wenn sich bei seiner Verschmelzung Spaltkomponenten gezeigt hatten, so hatte er sie einfach aufgefressen. Der Gedanke war so ungeheuerlich, dass Thezein regungslos stehen blieb, als Malbeeram auf ihn zuglitt. Erst im letzten Augenblick wich er ein kurzes Stück zur Seite aus.
»Zier dich nicht!«, forderte Malbeeram zynisch. »Du entkommst mir ohnehin nicht mehr. Glaube mir, wir sind eine sehr nette Gemeinschaft. Du findest ein Bewusstsein in mir, das mit der Idee liebäugelt, Art'Yschall in den Normalraum zurückzusteuern, eines, das Hymnen auf das freie stoffliche Leben dichtet und noch andere, die sehr verlockenden Ideen nachhängen. Verdammt, bleib stehen!«
Thezein huschte in unberechenbaren Sprüngen an der Felswand entlang. Noch gelang es ihm, dem Bürger auszuweichen, aber er wusste, dass er diesem Wesen weit unterlegen war. Er hatte sogar den Verdacht, dass Malbeeram nur mit ihm spielte. Vielleicht machte es dem Bürger Spaß, sein Opfer zu quälen. Thezein wusste von seinen Kontakten mit fremden Bewusstseinen, dass es so etwas gab.
Die Müdigkeit griff allmählich nach ihm. Er musste zu viele neue Eindrücke verarbeiten, zu viele Schrecken kompensieren, und das zehrte an seinen geistigen Kräften. Auch die Körperkomponenten konnten nicht über unbegrenzte Zeit Energie liefern, vor allem nicht, wenn sie kaum mit Nahrung versorgt wurden.
In seiner Verzweiflung wagte Thezein das, was ihm vorher schier unmöglich erschienen war. So gut es ging, konzentrierte er sich auf die Wälder in der Ebene. Wo es viel Biomasse gab, fand man leicht einen Gedankenanker. Dennoch hatte er es vorher nicht gewagt, sich dorthin zu ziehen, wo er vorübergehend vor allen Nachstellungen sicher sein würde, denn ihm fehlte trotz allem die Übung. Jetzt aber spielte es für ihn keine Rolle mehr, ob er ins Nichts geschleudert wurde. Als einzige Alternative blieb ihm die unerfreuliche Aussicht, sich von Malbeeram assimilieren zu lassen.
Endlich fand er einen Halt, und er zögerte keinen tausendstel Treibimpuls lang. Er sah noch, dass Malbeeram sich auf ihn stürzte – dann stand er unter hohen, rauschenden Bäumen.
Er war so ausgelaugt, dass er keinen Blick an seine neue Umgebung verschwendete. Er ließ sich da, wo er angekommen war, zu Boden sinken, spürte pflanzliche Materie um sich herum und entließ seine Körperkomponenten vorübergehend aus der Kontrolle durch einen Teil seines Bewusstseins. Er besaß diesen Körper nun schon seit geraumer Zeit, und die Komponenten waren gut aufeinander eingespielt. Sie lieferten sich gegenseitig Informationen über Art und Zusammensetzung der vorhandenen Nahrung. Jene, die die welken Blätter am Boden zu verarbeiten vermochten, drängten nach außen und begannen mit ihrem lautlosen Werk. Sobald sie den ersten dringenden Bedarf gedeckt hatten, gingen sie dazu über, die Nahrung so aufzubereiten, dass sie auch für die anderen Komponenten genießbar wurde. So kamen nach und nach alle zu ihrem Recht. Als sie gesättigt waren, gaben sie frische Energie an Thezeins Bewusstsein ab, der daraufhin in einen kurzen und traumlosen Schlaf fiel.
Als er erwachte, sah er sich staunend um.
Er befand sich in einem Wald, wie es ihn vor Tausenden von Jahren, bevor die Technik der Assimilation im großen Maßstab angewendet worden war, auf dem Planeten Ysch gegeben haben mochte.
Der Boden zwischen den Stämmen war mit dichtem Gras, Moosen und Pilzen bewachsen. Es gab sogar eine Anzahl kleiner Tiere, und Thezein, der noch niemals richtige Tiere gesehen hatte, starrte verblüfft auf diese selbstständigen
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