Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
Anlagen unter allen Umständen unversehrt zu erobern.
    »Geringe, Frequenzfolger.«
    »Wie ist das möglich? Ich verlange eine Erklärung!«
    Der Veteran hielt Sinnafochs Blick stand. »Die Verteidiger drohten damit, die Anlage zu zerstören. Ich war gezwungen, einen Sturmangriff mit schweren Waffen zu befehlen, um Schlimmeres zu verhindern.«
    War es eine Täuschung, oder klang Trotz in der Stimme des Darturka mit? Sinnafoch spürte, wie sich die Induktivzelle in seinem Innern regte. Doch sie schwieg, beschränkte sich darauf, ihn ihre Präsenz spüren zu lassen.
    »Wie hoch waren die Verluste?«, verlangte der Frequenzfolger zu wissen. Die Induktivzelle irrte sich selten, sie besaß ein feines Gespür.
    »Einunddreißig Komma acht Prozent, Frequenzfolger.«
    »Wie viele Krieger sind verblieben?«
    »3412, Frequenzfolger.«
    »Beschädigungen an der Anlage?«
    »Geringe, Frequenzfolger. Ich versichere dir, in kurzer Zeit wird das Depot wieder hundertprozentige Einsatzbereitschaft erlangen.«
    »Wieso wurden diese Vorgänge nicht in den Statusberichten geschildert?« Sinnafoch sagte es so laut, dass die Darturka in der Halle ihn verstehen konnten. Sie erstarrten, erschraken über ihre Pflichtvergessenheit und machten sich hastig wieder an die Arbeit, als ginge sie der Vorgang nichts an. Sinnafoch wusste, dass sie jedem seiner Worte folgen und sie ihresgleichen schildern würden. Es sollte ihnen eine Lehre sein.
    »Ich ... ich ...« Der Darturka brach ab.
    »Ich höre.«
    »Ich habe es für richtig gehalten, die Reparaturarbeiten zügig zu Ende zu führen, bevor ich ...«
    » Du hast es für richtig gehalten«, unterbrach ihn Sinnafoch. Die Wiederholung aus seinem Mund genügte, um die Ungeheuerlichkeit der Aussage deutlich zu machen. Skulptis stellte sein unermüdliches Huschen ein. Aus dem Augenwinkel registrierte der Frequenzfolger, dass die Darturka wieder zu arbeiten aufgehört hatten. Ein Darturka, der sich eigene Gedanken machte ...
    Vaofor-Eins knickte in die Knie, drückte seinen hässlichen, kleinen Kopf gegen den Stahlboden. »Ich bitte um Verzeihung, Frequenzfolger«, bat er zischend. »Ich habe mir Befugnisse angemaßt, die mir nicht zustehen.«
    Sinnafoch zog langsam den Strahler aus dem Halfter. Ihm stand es zu, den Darturka an Ort und Stelle zu richten. Er zielte auf den Kopf der Klonkreatur. Der Darturka erwartete ruhig die Strafe, die ihm zustand.
    Nicht! , pulste die Induktivzelle. Zu früh! Zu früh!
    Sinnafoch zwang sich, die Waffe wieder zu senken. Wieso eigentlich nicht? Wieso so schnell ein Ende machen? Hier mochte noch mehr aufzuspüren sein.
    »Steh auf!«, wies er den Veteranen an. »Ich will die Logbücher sehen!«
    *
    Die Logbücher waren eine Enttäuschung.
    Sinnafoch hatte auf weitere Unregelmäßigkeiten gehofft. Verfehlungen vielleicht, aus denen sich mehr machen ließ als die beiläufige Exekution eines unbedeutenden Darturka-Kommandanten.
    Doch der Frequenzfolger musste sich eingestehen, dass der Veteran seine Sache gut gemacht hatte. Ausgesprochen gut sogar. ITHAFOR war mit außerordentlicher Effizienz erobert worden. Die widerrechtliche Besatzung der Halbspur-Changeure hatte von Anfang an auf verlorenem Posten gestanden. Die Changeure waren im Herzen keine Krieger, sie hingen dem Irrglauben nach, dass es im Universum andere Kräfte gäbe, die sich mit der Gewalt von Waffen messen könnten.
    Der Anführer der Changeure hatte Verhandlungen angeboten. Der Veteran hatte ihn zur Kapitulation aufgefordert. Die Changeure waren nicht darauf eingegangen. Vielleicht, weil ihre Furcht vor den Darturka zu groß war, vielleicht, weil es sich mittlerweile herumgesprochen hatte, dass auf das Versprechen, verschont zu werden, nicht viel zu geben war.
    Die Changeure hatten einen Hilferuf über den Polyport-Funk abgegeben. Niemand – wie üblich – hatte ihn erhört. Jene Changeure, die den ersten Ansturm der Darturka überlebt hatten, hatten sich in der Maschinenhalle verschanzt.
    Sinnafoch folgte dem Verlauf des Gefechts. Er war vorbildlich. Der Veteran kannte kein falsches Mitgefühl für seine Artgenossen. Immer wieder jagte er sie in das Feuer der Changeure, bis schließlich ihre bloße Überzahl den Gegner erdrückte. Die Beschädigungen des Depots waren geringfügig geblieben.
    Eine Enttäuschung. Das Logbuch war reine Zeitverschwendung. Dennoch gab Sinnafoch weiter vor, in ihm zu lesen. Der Veteran kniete neben ihm in einigen Schritten Entfernung. Es war eine schmerzhafte Haltung für den

Weitere Kostenlose Bücher