Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
herausfordernd an. »Oder hast du einen besseren Vorschlag, Perry?«
    Ich ließ mir einen Augenblick Zeit mit meiner Entgegnung. Sünde, hatte Milton gesagt. Nicht meine Wortwahl, aber er traf damit ein Gefühl, das ich teilte. Ja, der Hof war mir unheimlich, ich verstand ihn allenfalls in Ansätzen, und zuweilen machte er mir Angst, aber zugleich war er großartig, erhebend, ein Versprechen. Die Mächtigen hatten einst Leben und Intelligenz im Universum verbreitet.
    Aber damit hatte ihre Aufgabe erst begonnen. Es zählt nicht, dass man lebt, dass man Intelligenz besitzt. Es zählt, was man daraus macht. Und das Polyport-Netz war ein Instrument, das es ermöglichte, über sich selbst hinauszuwachsen. Dem Einzelnen, einer Gruppe, ja ganzen Völkern.
    Ich brachte es nicht über mich, den Hof auf einen Verdacht hin, auch einen begründeten, zu vernichten. Im äußersten Notfall, ja. Aber das war keiner. Noch nicht.
    Ich sah zu Mondra, hielt ihrem Blick stand. »Mit Verlaub: ja«, sagte ich. »Mehrere sogar. Erstens: Ihr bereitet euch darauf vor, den Hof aus dem Solsystem schleppen zu lassen, egal wie, irgendwohin in den Leerraum zwischen hier und Alpha Centauri. Zweitens: Die Forschungsarbeiten am Hof werden auf der Stelle und bis auf Weiteres eingestellt.«
    Miltons Protest kam umgehend. »Das kannst du nicht machen! Wir untersuchen lediglich. Wir versuchen nicht, den Hof zu steuern.«
    »Und bei euren Untersuchungen drückt ihr einen falschen Knopf, und die Katastrophe ist da.« Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Milton. Das Risiko ist zu groß. Ich bitte dich, alle Anlagen des Hofes abzuschalten.«
    »Aber das geht nicht! Der Hof reagiert nicht auf uns!«
    »Dann werden wir es mit anderen Mitteln erreichen. NATHAN!«
    »Ja?«
    Die Hyperinpotronik auf dem Mond hatte unser Gespräch über eine verschlüsselte Hyperfunkverbindug verfolgt. »Stell eine Eingreiftruppe zusammen. Zehntausend Soldaten. Entsprechend viele TARAS. Verpflegung der Soldaten für drei Monate, Sonderausrüstung für den Nahkampf in Raumstationen. Transport per Transmitter.«
    »Sie trifft in einer Stunde ein«, kam die Antwort.
    »Gut. Und ich brauche eine zweite Truppe. Kleiner, hundert Mann. Wenn du es für ausreichend hältst, auch weniger. Sprengspezialisten.«
    »Ihr Auftrag?«
    »Verminung des Polyport-Hofes. Ich will, dass wir zumindest über den Zustand des Hofes Kontrolle erlangen. Ich will, dass wir ihn innerhalb von einer Minute komplett sprengen können – oder Stück für Stück, Konsole für Konsole, Halle für Halle, Gang für Gang.«
    »Verstanden«, antwortete NATHAN. »Pläne werden ausgearbeitet. Zeithorizont für Ausarbeitung und Zusammenstellung der Spezialisten: drei Stunden. Für vollständige Präparation des Hofes: zwanzig Stunden.«
    »Gut.« Ich wollte mich wieder Mondra und Milton zuwenden und ihre Proteste abfangen, aber NATHAN meldete sich noch einmal.
    »Perry, ich habe eben einen weiteren Spruch über den Polyport-Funk empfangen. Ich glaube, er könnte essenziell für deine weitere Entscheidungsfindung sein.«
    »Her damit!«
    Diesmal war es eine Bildbotschaft. Ein Holo-Bild entstand in unserer Mitte, als NATHAN auf den Projektor meines SERUNS zugriff und die Botschaft abspielte.
    Mein Herz machte einen Satz, als ich sie sah. Da war eine Felsnadel. Sie ragte aus einem von dichtem Grün bewachsenen Hügel heraus, der über einer Stadt lag, die sich zu allen Seiten bis zum Horizont erstreckte. Die Felsnadel überragte sie. Sie glich einer altertümlichen Rakete. Genauer gesagt: nicht einer Rakete, sondern der STARDUST, mit der ich vor dreitausend Jahren zum Mond aufgebrochen war.
    Eine Stimme erklang. Sie sprach in der Sprache der Mächtigen, aber sie gehörte eindeutig einem Menschen. Sie sagte ganze zwei Sätze: »Polyport-Hof NEO-OLYMP, Stardust-System, Befehlshaber Stuart Lexa ruft im Auftrag von Administrator Whistler um Hilfe! Angriff der Frequenz-Monarchie steht bevor!«

5.
    Als Frequenzfolger Sinnafoch auf dem Transferdeck des Distribut-Depots ITHAFOR materialisierte, überprüfte er als Erstes den Sitz seines Pigasoshaars.
    Ohne Eile – der Sichtschirm, der ihn vor Blicken schützte, würde sich erst ausschalten, wenn er den Zeitpunkt für gekommen hielt – zog er einen primitiven gläsernen Spiegel aus der Brusttasche seiner Kombination und hielt ihn hoch. Kritisch musterte er das Pigasoshaar. Es wuchs aus dem Hinterkopf und stand dank des Stehkragens von Sinnafochs Kombination in einem stolzen Bogen vom

Weitere Kostenlose Bücher