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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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erinnerten. Bei Vaofor-Eins war der Kamm gebrochen, als hätte jemand mit einer Stange auf den Krieger eingedroschen. Hässliche Lücken klafften in dem Kammgebiss. Es musste die Erklärung für die ungewöhnlich undeutliche Sprache des Darturka sein. Und dass man den Krieger trotz dieses Defekts nicht ausgemustert hatte und ihn sogar zum Kommandanten gemacht hatte, sprach für seine Fähigkeiten.
    Fähigkeiten sind zweischneidig! , pulste die Induktivzelle.
    »Nun gut«, befahl Sinnafoch. »Führe mich durch das Depot!«
    Die Darturka zerstreuten sich. Sie würden ihre Zeit mit Kampfübungen verbringen, einfach dasitzen und blöde ins Leere schauen, oder sie würden tanzen. Die Klonsoldaten liebten eine primitive, eintönige Musik. Sie konnten sich endlos in ihrem Takt wiegen. Dazu sangen sie Kriegerlieder, die von der Erfüllung handelten, die der Soldat im Schlachtentod fand.
    Eine Antigravplattform schwebte heran, und Vaofor-Eins lud den Frequenzfolger ein aufzusteigen. Der Darturka ignorierte die Kriegsordonnanz. Unter anderen Umständen ein unverzeihlicher Bruch der Etikette, aber in diesem Kontext angemessen: Die Kriegsordonnanz war nur ein Schatten des Frequenzfolgers.
    Vaofor-Eins führte Sinnafoch mit dem übertriebenen Eifer durch das Depot, der den Darturka zu eigen war. Es war diesen Kreaturen in die Gene geschrieben, jede Aufgabe, die ihnen die Frequenz-Monarchie stellte, als ungeheuer bedeutend zu betrachten, sei sie objektiv betrachtet noch so klein und unbedeutend oder sogar überflüssig. Weit bedeutender als ihr eigenes Leben, das jederzeit ersetzbar war.
    Der Frequenzfolger inspizierte die Laderäume des Depots, seine umfangreichen Unterkünfte, die mehrfach redundanten Steuerzentralen. Er fand keinen Grund zur Beanstandung. Hätte Sinnafoch nicht gewusst, dass bis kurz vor seinem Eintreffen noch um ITHAFOR gekämpft worden war, er hätte angenommen, das Depot hätte sich schon seit langer Zeit in der Hand der Frequenz-Monarchie befunden.
    Sinnafoch begann sich zu langweilen. Die überzogene Unterwürfigkeit des Darturka, die dem Frequenzfolger anfangs geschmeichelt hatte, begann dem Frequenzfolger lästig zu werden, während die Stunden sich dahinzogen. Er spielte mit seinem Armreif, entlockte ihm Melodien, die unendlich harmonischer waren als die dumpfen Gesänge der Darturka, und wartete vergeblich darauf, dass sich seine Induktivzelle regte. Sei auf der Hut! , hatte sie geflüstert. Wovor?
    Eine Zeit lang spielte er mit dem Gedanken, den alten Darturka mit der Wahrheit zu konfrontieren. ITHAFOR, ja die gesamte Galaxis, in der das Distribut-Depot lag, war bestenfalls ein Nebenkriegsschauplatz. Es handelte sich um ein bloßes Anhängsel des Polyport-Netzes.
    Dass die Frequenz-Monarchie überhaupt Ressourcen aufbrachte, um sich in seinen Besitz zu bringen, war Ausweis ihrer Macht, die keine Grenzen kannte. Sinnafoch wünschte sich nur, dass die Monarchie einen anderen damit beauftragt hätte, hier nach dem Rechten zu sehen. Der Frequenzfolger hatte geglaubt, im Rang längst zu hoch gestiegen zu sein, um mit Routineaufgaben behelligt zu werden.
    Sollte er den Darturka-Kommandanten wissen lassen, wie unbedeutend er und seine ach so wichtige Aufgabe waren? Sinnafoch entschied sich dagegen. Es hätte ihm für einen Moment Linderung von seinem Überdruss gebracht, mehr nicht. Aber er hätte sich damit vor Skulptis entblößt. Der Darturka wäre nicht in der Lage gewesen, die Demütigung zu verstehen. Sinnafoch hätte ebenso gut versuchen können, einem Schott zu mitzuteilen, wie unbedeutend es war, ihm zu eröffnen, dass es nur ein winziges, jederzeit zu ersetzendes Rädchen in einer gewaltigen Maschinerie darstellte.
    Schließlich, Sinnafoch widmete seine Gedanken längst anderen Dingen und überließ es Skulptis, den Ausführungen des Veteranen zu lauschen, erreichten sie den Maschinentrakt des Depots. Der Anblick ließ den Frequenzfolger auf der Stelle verharren.
    Hab acht! , pulste die Induktivzelle. Hab acht!
    »Hier verschanzten sich die letzten Verteidiger, Frequenzfolger«, erläuterte der Darturka.
    Sinnafoch überblickte die Halle. Überall waren Darturka an der Arbeit. Die Krieger waren erstaunlich geschickte Handwerker, zog man ihre Klauenhände in Betracht, die eigentlich dafür geschaffen waren, Waffen zu umklammern oder Gegner notfalls mit bloßen Händen zu zerschmettern.
    »Gab es Beschädigungen der Anlage?«, fragte Sinnafoch scharf. Die Darturka hatten strikten Befehl erhalten, die

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