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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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für unseren Vorstoß benutzten. Sechs Linsen, mehr hatten die Schlacht nicht überstanden, und sie reichten gerade aus, um die hundert Angehörigen unseres Kommandos unterzubringen und sie mit einem doppelten Ring von TARA-VII-UH-Robotern zu garnieren.
    Die TARAS waren unser Schutzwall, das Ausgefeilteste und Teuerste an Kampfmaschine, was Terra aufzubieten hatte. Ich gab ihnen eine Menge Zeit gegen die Darturka, aber wahrscheinlich würden sie weniger lange durchhalten, als dies wünschenswert war. Danach würde nur rauchender Schrott von ihnen übrig sein. Aber das machte nichts, damit erfüllten sie ihre Aufgabe. Denn die war überschaubar: Die Kegelroboter sollten dafür sorgen, dass aus unserem Himmelfahrts- kein Selbstmordkommando wurde.
    Links von mir kauerten die beiden Laosoor in der typischen Art ihres Volkes, die langen Beine zweifach in einem für Menschen unmöglichen Winkel geknickt. Ich glaubte, ihren herben Körperduft zu riechen. Eine Täuschung meiner überreizten Sinne. Isuzu und Vanqueron hatten wie alle Übrigen ihre HÜ-Schirme aktiviert, und kein Duft oder Gestank dieser Welt durchdringt einen Schutzschirm. Rechts von mir hatte es sich Gucky bequem gemacht. Er saß im Schneidersitz und verspeiste demonstrativ lässig eine Karotte.
    Perry stand vor uns auf der führenden Plattform, überragte knapp die kauernden Ertruser, die einen dritten und vierten Wall aus Leibern um den Mann bildeten, der für manche von ihnen einen Halbgott darstellte. Eigentlich hatte ich an seiner Seite stehen wollen, aber Perry hatte mich auf die zweite Transportlinse abgeschoben. Ich hatte ihm angesehen, dass er mich am liebsten komplett aus dem Kommando geschmissen hätte. Aber er kannte mich zu gut. Er wusste, dass ich ihm an die Gurgel gegangen wäre, Ertruser-Leibwache hin oder her.
    Wir warteten. Die letzten Sekunden, bis die Autoreparatur-Routinen des Hofes die Einsatzbereitschaft wiederherstellten, zogen sich in die Länge. Die beiden Laosoor wiegten aufgeregt von links nach rechts, die fingerähnlichen Auswüchse ihrer Ohrenhände tippten auf den Läufen ihrer gezogenen Strahler. Gucky pfiff leise durch seinen Nagezahn eine schräge Melodie. Die drei trieben mich zum Wahnsinn, und gleichzeitig wusste ich, dass ihre Aufregung ein Ventil brauchte.
    Wir waren alle nervös, fragten uns alle, was vor uns liegen mochte. Die Scherze, die wir einander zuflüsterten, waren zu rau, unser Lachen zu laut, die Stille dazwischen unerträglich drückend.
    Es gab nur eine Ausnahme: Perry.
    Er stand einfach schweigend da, wartete und schien hundert Prozent auf die Sache konzentriert. Bohrende Fragen fochten ihn nicht an. Der Mann war mir ein Rätsel. Und ich ahnte, dass ich dieses Rätsel niemals würde lösen können, selbst wenn ich noch Jahrtausende an seiner Seite verbringen sollte. Und dass genau das der Grund sein mochte, es zu tun.
    Das Licht veränderte sich schlagartig. Das Blau – Kennzeichen für inaktive Transferkamine – wurde übergangslos zu pulsierendem Rot.
    Der Hof war einsatzbereit.
    Es ging los.
    Perrys Plattform ruckte an und tauchte in den Schlund des nächsten Transferkamins. Wir folgten, und ein Blick nach hinten zeigte mir, dass es auch die übrigen Transportlinsen taten, als seien sie mit unsichtbaren Tauen miteinander verbunden. Ob es so war und ob die Transportlinsen zwingend für einen Transfer notwendig waren, hatten unsere Spezialisten in der Kürze der Zeit nicht herauszufinden vermocht. Also gingen wir auf Nummer sicher, machten es so, wie es die Darturka gemacht hatten – und sollten wir damit auf der Gegenseite einen Moment der zusätzlichen Verwirrung stiften, hatte sich unsere Entscheidung bereits ausgezahlt.
    Wir tauchten in den Schlund. Irrlichter entstanden auf unseren HÜ-Schirmen, tanzten wie vielfarbige Elmsfeuer auf und ab. Ich rief die Schirmdaten auf: Grünwerte. Die Erscheinungen hatten keinen Einfluss auf die Schirmstabilität.
    Ein harter Ruck ging durch die Transportlinse, hätte uns von den Hacken gerissen, wäre nur genug Platz auf der Plattform gewesen, um wegzukippen. Dann hörten wir ein gluckerndes Geräusch, und eine Sanftheit kam in unsere Fahrt, als glitten wir gemächlich durch Wasser.
    Ich sah mich um. Wir durchquerten eine höhere Dimension, aber davon war nichts zu bemerken. Der Kamin war eine gerade Röhre, ohne Übergänge, ohne Kanten. Er mutete unwirklich an. Das Auge fand keine Punkte, an denen es sich hätte festhalten können, keinen Maßstab. Meinem

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