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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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auskratzte, ihren Entschluss hätte ich nicht geändert. Isuzu und Vanqueron standen neben Mondra. Zwischen ihr und den beiden Laosoor war in den letzten Tagen ein enges Band entstanden, das durch die gemeinsame Gefangennahme des Frequenzfolgers und seiner Kriegsordonnanz noch weiter gestärkt worden war.
    Da war Gucky, den die Empörung und Wut immer noch so fest im Griff hatten, dass er kerzengerade dastand, als hätte er einen Stock verschluckt. Sein Kopf ruckte fahrig herum, als suche er nach Zielen, an denen er seine Parakräfte austoben könnte.
    Da war Icho Tolot. Der Haluter war für gewöhnlich ein sanfter Riese, aber in ihm steckte auch das ungestüme Erbe seines Volkes. Er ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, es auszuleben.
    Da waren an die hundert Spezialisten. Terraner, von denen ich viele persönlich kannte. Sie hatten mir oft als Leibwächter zur Seite gestanden, hatten mir mehr als einmal das Leben gerettet. Zum Leben einer lebenden Legende gehören Anschläge, die auf sie verübt werden. Milliarden kennen dich, glauben dich zu kennen, und selbst wenn hin und wieder nur einer unter Milliarden auf die Idee kommt, dich für die Übel der Welt, der Liga, des Universums oder den Tod eines nahen Angehörigen verantwortlich zu machen, bedeutet das im Jahr mehrere Attentate auf dich.
    Da waren die Ertruser. Wir hatten sie in erster Linie aus psychologischen Gründen in das Kommando aufgenommen. Körperliche Kraft war in hoch technisierten Gefechten nur von untergeordneter Bedeutung. Aber wer konnte sagen, was es in den Darturka auslöste, standen sie unvermittelt Menschen gegenüber, die ihnen an Größe nicht nachstanden? Es war auf jeden Fall einen Versuch wert, und wenn sie schon nicht die Darturka beeindrucken mochten, flößten sie wenigstens uns ein Gefühl der Zuversicht ein, das wir dringend benötigten.
    Und schließlich war da Reginald Bull, mein ältester und treuester Freund. Er stand etwas abseits und sah so schlecht gelaunt in die Gegend, dass ein Blick allein schon eine Darturka-Kompanie in die Flucht geschlagen hätte.
    »Die Konfrontation ist unvermeidlich«, sagte ich. »Und deshalb dürfen wir nicht zögern: Wir werden zum Gegenangriff antreten und die Darturka überraschen.«
    Die Männer und Frauen nickten grimmig. Sie waren schwer bepackt. Jeder von ihnen führte zusätzliche Munition, Sauerstoff und Proviant mit. Wir würden, falls nötig, wochen- oder sogar monatelang auf uns allein gestellt überleben können.
    »Doch in diesem Moment will ich ein letztes Mal warnen. Ihr seid ohne Ausnahme Freiwillige. Jeder von euch ist aus freien Stücken hier, jeder von euch kann sich auch noch jetzt umentschließen.«
    Wie erwartet rührte sich niemand.
    »Vor uns liegt ein Unternehmen, das man in meiner – zugegeben – Jahrtausende zurückliegenden Jugend zu Recht als Himmelfahrtskommando bezeichnet hätte.« Ich schwieg, um meine Worte wirken zu lassen. Nach einigen Sekunden fuhr ich fort: »Wir wissen nicht, was uns nach dem Durchgang durch die Transferkamine erwartet. Wir glauben, dass es sich bei der Gegenstation um einen Hof wie GALILEO handelt. Doch das ist nur eine Annahme. Ebenso gut können wir uns in einer Garnison der Frequenz-Monarchie wiederfinden, in ihrem Hauptquartier oder vielleicht in einer Falle. Vielleicht hat die Gegenseite den Hof längst manipuliert, und wir werden in die fünfte oder sechste Dimension abgestrahlt.«
    Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass Gucky seinen Nagezahn verächtlich aufblitzen ließ. Die ernste Rede vor dem Einsatz war ein Ritual für ihn, das er schon tausendmal mitgemacht hatte. Er schenkte ihm ungefähr so viel Beachtung wie Passagiere eines Erde-Mars-Shuttles den Sicherheitshinweisen der Crew.
    »Der wahrscheinlichste Fall aber ist«, sagte ich, »dass wir uns in einer Lage wiederfinden werden wie vor wenigen Stunden an dieser Stelle der Trupp der Darturka. Das ist kein Grund zur Entwarnung. Ich darf daran erinnern, dass keiner der Darturka den Angriff überlebt hat und wir ihren Anführer und seinen Gehilfen haben gefangen nehmen können.«
    Isuzu und Vanqueron zeigten bei meinen Worten eine verblüffend menschliche Geste: Sie drehten einem nur in ihrer Phantasie existierenden Sinnafoch mit Ohrenhänden und Schwanzhand den Hals um.
    »Wollen wir nicht das Schicksal dieser Darturka teilen, müssen wir aus ihm lernen. Das bedeutet: Wir dürfen uns unter keinen Umständen auf dem Verladeplatz festnageln lassen. Wir bleiben in Bewegung.

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