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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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SERUN entging es nicht besser, die Orter und Sensoren liefen ins Leere. Für die Anzugpositronik existierte der Transferkamin nicht.
    Nach zwei Minuten – behauptete zumindest mein Chronometer, aber ich gab nicht viel auf das Instrument; dem Gefühl nach waren wir bereits eine halbe Ewigkeit unterwegs – klarte sich das Bild auf. Die Tunnelwände, die das Auge nicht hatte fassen können, verblassten und gaben den Blick frei auf ... auf das Universum .
    Klingt vermessen, ich weiß, aber mir fällt keine bessere Beschreibung ein. Wir sahen Sterne und Galaxien, Planeten und Sonnen. Wir sahen, wie sie geboren wurden, und sahen ihren Tod. Den grellen, lauten in der Explosion von Novae, den schmählichen gewöhnlichen als Weißer Zwerg oder den dunklen, leisen als Schwarzes Loch. Wir waren wie Götter, die jenseits der Zeit das Werden und Vergehen der Dinge verfolgten.
    Es zeigte uns in diesen Augenblicken auf, in denen alle unsere Gedanken unserer eigenen Existenz, der bangen Frage nach dem eigenen Überleben galten, wie unbedeutend unsere Leben im Maßstab des Kosmos sind, wie kurz und wie hoffnungslos. Und wie grandios das Universum ist, wie sehr sich jede Sekunde des Lebens lohnt.
    Dann, nach acht Minuten, war der Spuk der kosmischen Visionen übergangslos vorbei.
    Der Transferkamin spuckte uns aus – direkt vor die Füße einer Tausendschaft Darturka.
    *
    Die zwei Säulen, auf die wir unseren Vorstoß aufgebaut hatten, retteten uns: Überraschung und Schnelligkeit.
    Die Darturka hatten nicht mit uns gerechnet. In dem Augenblick, in dem unser Tross Transportlinsen aus dem Transferkamin glitt, machten sie sich gerade bereit, ihrerseits den Transfer anzutreten. Knapp die Hälfte der Klonsoldaten war bereits auf die Transportlinsen aufgestiegen, die übrigen schickten sich an, auf die Plattformen zu klettern.
    Der Gedanke, dass ihnen jemand zuvorkommen könnte, schien außerhalb ihrer Vorstellungskraft zu liegen.
    Sie erstarrten in der Bewegung, glotzten uns aus ihren kleinen Augen an, als handelte es sich bei uns um Geistererscheinungen.
    Und wir mussten losschlagen, bevor sie die Fassung wiedererlangten.
    Ich wartete darauf, dass Perry den Feuerbefehl gab.
    Er kam nicht.
    Natürlich nicht, Perry schoss nie als Erster. Wie kann man nur so alt und erfahren und naiv zugleich sein? Ich räusperte mich, wollte ihm eine scharfe Bemerkung über Funk zukommen lassen, aber da nahm mir ein Darturka die Arbeit ab, der keine dreißig Meter von uns entfernt auf dem Transferdeck stand.
    Der Klonsoldat schoss.
    Sein Energiestrahl brach sich wirkungslos in dem HÜ-Schirm eines TARAS. Und dann eröffneten die Roboter das Feuer. Sie brauchten keinen weiteren Befehl; ihre Programmierung sah vor, dass sie sich bei Angriffen wehrten – mit allem, was sie aufzubieten hatten.
    Die TARAS lösten sich von den Linsen. Ihre Feldtriebwerke und Generatoren heulten auf, als sie auf Maximalwerte fuhren. Innerhalb von Sekunden hatten die Roboter eine dreifach gestaffelte Schützenkette gebildet, die uns wie eine Wand gegen die Darturka abschirmte, und rasten den Klonwesen entgegen.
    Und wir? Wir verletzlichen, organischen Wesen rollten uns von den Linsen, krochen, so schnell wir konnten, unter die Plattformen, drückten uns fest gegen den Boden, machten uns so klein wie möglich und beteten, dass kein Feuer der Darturka durchkommen möge.
    Isuzu und Vanqueron lagen zu meiner Rechten, Gucky zu meiner Linken. Der Boden unter uns erbebte, als die TARAS die Reihen der Darturka erreichten und sich mein Blickfeld in eine Reihe von vernichtenden Explosionen verwandelte.
    Auf der Innenscheibe meines SERUNS entstand währenddessen das Bild unserer Umgebung. Anfangs waren es nur grobe rote Striche auf einem grauen Hintergrund, aber innerhalb kurzer Zeit entstand eine Detailfülle, die von einem echten Abbild kaum zu unterscheiden war. Die Positroniken unserer SERUNS fütterten ihre Daten in das Abbild, ebenso wie die der TARAS und der Spürsonden, die wir losschickten. Letztere kamen nicht weiter als allenfalls hundert oder zweihundert Meter, bevor die Darturka sie herunterholten, aber es genügte.
    Unsere Hoffnung hatte nicht getrogen: Das hier war ein Polyport-Hof.
    Das Transferdeck besaß wie beim Hof GALILEO einen Durchmesser von knapp über 1400 Metern, in dessen Zentrum sich vier Transferkamine trafen.
    Allerdings war es keine identische Kopie. In zahlreichen Einzelheiten unterschied sich dieser Hof von jenem, von dem wir gekommen waren. Ich war an

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