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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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brachialer Gewalt durcheinanderwirbeln.
    Das tat sie.
    Klonsoldaten taumelten in ballistischen Bahnen über das Transferdeck, als wären sie Bälle, die ein Riese zum Vergnügen in die Luft geworfen hatte. Dazwischen rollten die Transferlinsen sich überschlagend über den Boden.
    Tolot und die Ertruser brüllten auf und eröffneten das Feuer. Darturka zerplatzten im Flug, als handelte es sich bei ihnen um Tontauben. Ihre Reste trommelten wie Hagel, als sie auf das Deck prasselten.
    Jetzt verließen auch wir gewöhnliche Menschen unsere Deckung und eröffneten das Feuer.
    Es war zu viel für die Darturka.
    Ihr Rückzug verwandelte sich in eine heillose, ungeordnete Flucht. In alle Richtungen rasten die Klonsoldaten, suchten mit Vollschub unserem Feuer zu entkommen.
    Tolot und die Ertruser machten sich daran, die Verfolgung aufzunehmen. Sie waren dem Rausch des Gefechts verfallen.
    Perry pfiff sie zurück. »An alle!«, befahl er über Helmfunk. »Verfolgung einstellen! Wir kümmern uns später um die Darturka. Kehrt sofort zum Zentralen Verladeplatz zurück!«
    Widerstrebend machten die Spezialisten kehrt.
    »Verteidigungsstellung bilden!«, befahl Rhodan. Und fügte hinzu, als er das Zögern der Soldaten spürte: »Denkt dran, die Darturka können jeden Augenblick mit Verstärkung zurückkehren. Wir wissen nicht, wie viele von ihnen sich auf diesem Hof aufhalten!«
    Das gab den Ausschlag. Tolot und die Ertruser machten sich daran, aus den Trümmern von TARAS und Transportlinsen einen äußeren Verteidigungsring zu errichten, während wir gewöhnliche Menschen die Plattformen zu einer Wagenburg arrangierten.
    Wider Erwarten kam kein Gegenangriff.
    Als unsere Stellung fertig war, schickte Perry die Verletzten – es waren beinahe zwanzig – mit einer Transportlinse zurück ins Solsystem.
    Sie überbrachten seine Botschaft an Bully: Gegenstation ist gesichert. Komm mit der zweiten Welle, alter Freund!
    14 von den gut hundert Männern und Frauen, die zum Himmelfahrtskommando aufgebrochen waren, würden ihn nicht mehr begrüßen können. Sie waren tot.
    Ich ging an den Platz, an dem wir ihre Leichen oder wenigstens die Teile, die wir hatten finden können, gesammelt hatten, ging in die Hocke und nahm still von ihnen Abschied.
    Ich bin kein religiöser Mensch, aber manchmal glaube ich. Will ich glauben, muss ich glauben.
    Ich muss glauben, dass der Tod meiner Kameraden einen Sinn hatte.
    Und ein Teil von mir will glauben, dass es einen Gott im Universum gibt. Dass meine gefallenen Kameraden weiterleben. In irgendeiner Form, irgendwo.
    Der Glaube stirbt zuletzt.

15.
    6. Januar 1463 NGZ
    Bericht: Perry Rhodan

    »Herr General, die Kämpfe dauern noch an, aber ich darf Ihnen mitteilen: Der Hof ist erobert. Besser gesagt: die Höfe!«
    Bully baute sich vor uns auf, stand stramm und salutierte, als wäre er dreitausend Jahre jünger und wieder ein Mitglied der U.S. Space Force.
    Doch das war er nicht. Mein Gefährte war vor einer knappen Stunde mit der zweiten Welle durch den Transferkamin gekommen. Jetzt war sein SERUN halbseitig verschmort. Sein HÜ-Schirm musste mehrfach bis an die Belastungsgrenze gekommen sein, als er an der Spitze der zweiten Welle die Jagd auf die Darturka aufgenommen hatte.
    »Lass den Quatsch und setz dich!«, sagte ich nur und zeigte auf die Ansammlung von leeren Ausrüstungsbehältern, die uns als Sitzgelegenheiten und damit als provisorischer Besprechungsraum dienten.
    Mondra saß zu meiner Linken, Milton DeBeer zu meiner Rechten. Bull schob sich mit dem Stiefel eine leere Verpflegungskiste zurecht und ließ sich mir gegenüber nieder, den Zentralen Verladeplatz im Rücken. Den Strahler ließ er neben sich achtlos auf den bernsteinfarbenen Boden poltern. Reginald Bull war ein Mann, der mit Waffen umgehen konnte wie kaum ein Zweiter. Aber sie bedeuteten ihm nichts. Sie waren ein Werkzeug, dessen er sich bediente, wenn sich die Notwendigkeit ergab, mehr nicht. Entfiel die Notwendigkeit, ließ er sie auf der Stelle fallen und widmete sich anderen Dingen.
    Bullys Gesicht war rußverschmiert, eigentlich eine Unmöglichkeit in einem Gefecht, das mit hermetisch verschlossenen Kampfanzügen ausgefochten wurde. Aber noch während ich darüber rätselte, was vorgefallen war, lieferte Bully mir die Antwort: Er wischte sich die Stirn mit dem verschmorten Ärmel des Anzugs ab.
    »Verluste?«, fragte ich.
    Bull nickte. »Hundertsechsundvierzig Mann tot, ungefähr die dreifache Zahl verletzt. Bislang. Und ein

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