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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Schrottberg von zerschossenen TARAS, der dem Mons Olympus auf dem Mars Konkurrenz machen könnte.« Er langte nach der Wasserflasche, löste sie aus dem Verschluss an der Hüfte und nahm einen langen Schluck.
    »Gefangene?«
    »Schön wär’s. Die Darturka sind gerissen. Sie kennen sich auf der Station gut aus. Und sie scheinen eine Art Chamäleon-Fähigkeit zu besitzen. Wird es brenzlig, nehmen sie die Farben ihrer Umgebung an, und ihre Anzüge machen mit. Bei den Kämpfen auf dem Transferdeck ist das nicht weiter aufgefallen. Die Fähigkeit hat ihnen auf der offenen Fläche nichts genutzt. Aber innerhalb der Station ...« Bully wischte sich demonstrativ den Schweiß von der Stirn, verteilte den Ruß auf der Haut neu. »Es ist verflucht schwer, sie zu finden. Und wenn wir welche in der Klemme haben, bringen sich diese Darturka lieber um, als uns in die Hände zu fallen.«
    »Was ist mit Schwerverletzten, die dazu nicht in der Lage sind?«
    »Sind wir dran. Ich habe ein Dutzend Medikerkommandos zusammengestellt, die den Jagdtrupps unmittelbar folgen. Aber bis jetzt nichts. Die Verletzten sterben uns unter den Händen weg.« Bully nahm einen weiteren Schluck. »Wir wissen viel zu wenig über den Metabolismus der Darturka, um helfen zu können. Oder ihre Herren haben ihnen eine Todesschaltung mitgegeben. Eine Schweinerei, aber nur folgerichtig. Ein Klonsoldat ist nichts wert – wieso also das Risiko eingehen, dass er dem Gegner etwa eine wichtige Information verrät?«
    Das leuchtete ein. Einen Moment lang wurde ich abgelenkt, als ein weiterer Trupp Verstärkung aus dem Transferkamin kam. Jeder Transfer war eine Nervenprobe. Wir beherrschten die Technologie allenfalls rudimentär, ein Transfer konnte ebenso gut Darturka bringen wie Terraner. Trotzdem hatten wir unser provisorisches Hauptquartier auf dem Transferdeck eingerichtet. Wir hofften, dass die wertvollen Steueranlagen uns einen gewissen Schutz gaben – und wenn das nichts nützte, stellten die Transferkamine unseren einzigen möglichen Fluchtweg dar. Besser, wir blieben in der Nähe.
    »Wie viele Darturka, schätzt du, sind noch übrig?«, fragte ich.
    Bully hob die Arme in einer Geste der Hilflosigkeit. Wasser spritzte aus der geöffneten Flasche in seiner Hand auf den Boden zwischen uns. »Frag mich lieber, wie viel Sterne am Himmel stehen! Die Anlage ist so riesig, hier könnten sich Millionen Klonsoldaten vor uns verstecken – oder sie sind abgehauen.«
    »Das sollte sich feststellen lassen. Was sagt Gucky dazu?«
    »Er schimpft, dass meine abgebrühtesten Soldaten rot anlaufen. Er kann die Darturka telepathisch nicht fassen. Es ist, als dächten sie nicht.« Bully erlaubte sich ein Grinsen. »Das treibt ihn zum Wahnsinn. Er und Tolot springen wild durch die Gegend und versuchen sich einen Klonsoldaten zu schnappen, aber sie laufen ständig ins Leere. Gucky bekommt einfach keinen Darturka geschnappt, auch nicht telekinetisch. Sie sind glitschig wie ein Aal, sagt er. Sie rutschen ihm durch. Icho Tolot drückt sich vornehmer aus. Er nennt die Darturka ›parataub‹.«
    Es war eine Erkenntnis, die unsere Aufgabe nicht leichter machte. Aber sie erschütterte mich nicht: Sinnafoch und Skulptis waren parataub. Es war nur folgerichtig, diese Eigenschaft auch den Fußsoldaten mitzugeben.
    »Aber die Anlage ist in unserer Hand?«, wechselte ich das Thema.
    Bullys Grinsen verschwand schlagartig. »Vorerst. Aber frag mich nicht, wie das in einer Stunde aussieht. Das hier ist noch lange nicht zu Ende.«
    »Ich wünschte, ich könnte dir widersprechen, Bully.«
    Ich wusste, dass mein alter Freund einen unaufhörlichen Nachschub organisierte.
    Mittlerweile waren rund 14.000 Terraner und gut 30.000 Roboter vom Typ TARA-VII-UH auf der Station, eine starke Streitmacht.
    Ich wandte mich an Milton. Der Hyperphysiker hatte Bully, wenn überhaupt, nur am Rande zugehört. Auswertungen und Diagramme huschten über die Gläser seiner Datenbrille, Milton war ganz auf sie konzentriert. Sie waren das Destillat aller Beobachtungen, die wir – Menschen, TARAS oder Sonden – gemacht hatten.
    »Was hast du über diese Station herausgefunden, Milton?«
    Es dauerte einen Augenblick, bis meine Frage bei dem Hyperphysiker angekommen war. Als er endlich antwortete, blickte er nicht auf und sagte nur ein Wort: »ITHAFOR.«
    »ITHAFOR?«
    »Ja.« Die Daten flackerten weiter über seine Brillengläser. Von der Seite erhaschte ich einen Blick auf seine Augen. Sie waren in konstanter,

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