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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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sich dabei, dass er immer wieder Seitenblicke auf die Tür des Raums warf. Jeden Augenblick musste sie sich öffnen, und Darturka würden auf den Knien in den Raum rutschen, ihm ihre Ehrerbietung erweisen und ihn hinausgeleiten, damit er die Führung der Schlacht übernahm und sie zum Sieg führte.
    Die Tür rührte sich nicht.
    Sinnafoch dachte an den narbigen Veteranen. Merkwürdig, es war das erste Mal, dass er an einen einzelnen Darturka dachte. Wurde er weich wie dieser Perry Rhodan, verlor er seine Fähigkeit zur Führung und erging sich in Nichtigkeiten?
    Er setzte sich in eine Ecke des Raumes und dachte nach. Der Frequenzfolger analysierte seine Gefühle. Es fiel ihm schwer. Er war es gewohnt, dass im Zweifel die Induktivzelle einschritt, ihn wieder auf den richtigen Pfad zurückbrachte, lief er Gefahr, einen Irrweg zu beschreiten.
    Ein Blick zur Tür. Nichts.
    Doch der Gedanke war kein Irrweg, schloss er nach einiger Zeit. Der Veteran war ein außergewöhnlicher Darturka gewesen. Deshalb hatte er den Tod in der Schlacht finden müssen. Darturka waren gleich. Sie waren keine Individuen. Ihr Tod war deshalb von minderer Bedeutung. Entwickelte ein Darturka wie der Veteran sich zum Individuum, bedrohte er das Ganze. Das durfte Sinnafoch nicht dulden.
    Ein weiterer Blick zur Tür. Nichts.
    Dennoch ... Gleichheit bedeutete zwangsläufig Mittelmaß. Ein Kommandant wie der alte Veteran hätte längst die Wichtigkeit erkannt, den Frequenzfolger aus der Hand des Feindes zu befreien, und entsprechend gehandelt. Der Veteran hätte ...
    Es gab einen Knall, so laut, dass Sinnafoch glaubte, eine Bombe wäre unmittelbar neben ihm explodiert. Eine glühend heiße Druckwelle presste den Frequenzfolger gegen die Wand. Und die Tür, die eben noch unverrückbar gewesen war, löste sich aus der Füllung, raste auf ihn zu wie ein Geschoss und bohrte sich eine Handbreit neben ihm in die Wand.
    *
    Sinnafochs Kopf dröhnte in dumpfem Schmerz, als die Druckwelle seinen Kopf gegen die Wand rammte. Einen Augenblick lang blieb der Schmerz konstant. Die Lungen des Frequenzfolgers stellten verblüfft die Arbeit ein, der Schock erfasste seinen Körper. Der Schmerz verblasste, machte einer Taubheit Platz, einem Vorgeschmack auf den Tod.
    Ein Stechen, das sich wie die Klinge eines Messers in seinen Kopf bohrte, holte Sinnafoch zurück ins Leben. Seine linke Hand zuckte hoch, suchte und fand den Ausgangspunkt des Schmerzes: Es war die Wunde an seinem Hinterkopf. Das Mal der Schande, das ihm die Terraner beigebracht hatten. Sinnafoch tastete weiter, fand den Stumpf seines Pigasoshaars, fand, dass der Stumpf ein weiteres Stück verloren hatte, dass er brannte, dass nicht nur der Stumpf brannte, sondern seine gesamte Haut brannte, seine Lungen.
    Die Druckwelle hatte kochende Luft in den Raum getrieben, glühende Trümmer, die Sinnafoch durch Zufall oder die Gunst des Schicksals verfehlt hatten.
    Aber sie hatten ein anderes Ziel gefunden: die terranischen Geräte. Die Druckwelle hatte sie gegen die Rückwand des Raums gefegt, die glühenden Trümmer hatten zerfetzt, was von den Geräten geblieben war. Jetzt brannten die Reste.
    Rauch stieg auf, verbreitete sich. Er war weiß, nicht schwarz, wie Sinnafoch erwartet hätte, und als er ihn einatmete, setzte er seine Lungen in Brand.
    Er musste weg, schnell.
    Sinnafoch versuchte sich aufzurichten. Die Beine wollten ihm nicht gehorchen. Er ließ sich nach vorne fallen und verlegte sich aufs Kriechen. Wie eine Schlange arbeitete er sich am ganzen Körper windend über den Boden. Der Rauch wurde dichter, nahm ihm die Sicht.
    Er hustete. Jeder Hustenstoß war eine brennende Klinge, die in seinen Brustkorb schnitt.
    Tränen traten ihm in die Augen, und der Rauch, der wie ein Nebel aussah, verschwamm vor seinen Augen. Die Welt begann sich um Sinnafoch zu drehen. Die Schwere fiel von ihm ab, er hörte auf, den Boden unter sich zu spüren. Er schlängelte sich weiter, aber er hätte nicht zu sagen vermocht, ob er sich noch vom Fleck bewegte, ob er in die richtige Richtung krabbelte.
    Er mochte sterben, erkannte Sinnafoch.
    Er dachte es mit einer Gelassenheit, die ihm vertraut war. Sein Vamu spürte, dass sein Ende nahe war. Es würde sich von diesem Körper trennen, zur Hibernationswelt zurückkehren. Dort würde er ...
    Aus dem Rauch, der wie ein Nebel war, brach ein Schemen hervor, packte Sinnafoch am Arm und zerrte ihn zurück in das Leben.
    Skulptis .
    *
    Die Kriegsordonnanz blutete.
    Es war ein

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