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Perry Rhodan - 2503 - Die Falle von Dhogar

Titel: Perry Rhodan - 2503 - Die Falle von Dhogar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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erobert hatten. Doch Sinnafoch verstand genug von Weltraumbau im Allgemeinen und von der Technologie der Polyport-Höfe speziell, um zu erkennen, dass die Beschädigungen nur oberflächlicher Art waren. Hier und da sah man bereits die Selbstreparatureinrichtungen anlaufen, sah, wie sich Einschusslöcher langsam schlossen, wie beschädigte Aggregate, in bläulich schimmernde Energiekokons gehüllt, sich von selbst wieder reparierten ...
    Was das anbelangte, würde er den Darturka ein Lob aussprechen, sobald sie ITHAFOR in ihrer Hand hatten. Die Zuchtsoldaten mochten nicht die Intelligentesten sein, aber sie verstanden es zu kämpfen, und sie verstanden es, Befehle zu befolgen, und das mit jener Radikalität, die unabdingbar war für den umfassenden Sieg, den die Frequenz-Monarchie suchte.
    Ich bin es, der den umfassenden Sieg sucht , blubberte die Induktivzelle.
    Sinnafoch fragte sich, ob das Gerät schadhaft sein mochte, das man ihm eingepflanzt hatte.
    Je weiter sie kamen, desto unaufgeräumter wurde das Schlachtfeld. Immer öfter mussten Sinnafoch und seine Begleiter über die Leichen getöteter Darturka hinwegsteigen, die beiseitezuräumen noch niemand die Zeit gefunden hatte. Inzwischen war auch der Lärm der Gefechte unüberhörbar.
    In der Deckung eines Bodengeschützes und seines Schirms blieben sie stehen. Vorne rannten die Darturka gegen die terranischen Roboter an. Seltsame Maschinen waren das, ihren Erbauern so ganz und gar unähnlich. Vielleicht, überlegte Sinnafoch, waren diese Roboter, die aussahen wie stumpfe Kegel mit vier schlangenartigen Waffenarmen, überhaupt nicht terranischen Ursprungs? Die Effizienz dieser Kampfmaschinen war zumindest beeindruckender als alles andere, was sie bisher an technischen Errungenschaften der Terraner kennengelernt hatten.
    »Inzwischen sind die ersten Terraner gefallen«, berichtete der Vaofor-Eins. »An der zweiten Verteidigungslinie ist einer der Schirme zusammengebrochen, und wir haben mehrere von ihnen getötet. Aber die anderen haben die Leichen mitgenommen«, fügte er in einem Tonfall deutlicher Verwunderung hinzu.
    Sinnafoch nickte sinnend. Das überraschte ihn einerseits, anderseits auch wieder nicht. Es passte zu der Feigheit, die die Terraner allgemein an den Tag legten. In dieser sinnlosen Idee, Tote zu retten, manifestierte sich ihre Überbewertung der Individualität. Sie konnten sich einfach nicht mit dem Tod abfinden.
    »Wir ändern unsere Strategie geringfügig«, wies er den Darturka-Kommandanten an. »Sobald wir den Transmitterleitstand erobert haben, greifen wir mit allen verfügbaren Kräften jenen Polyport-Hof an, über den sie Verbindung mit dem Verlorenen Hof in ihrem Heimatsystem halten. Ich will verhindern, dass die Terraner fliehen können.«
    »So werden wir es machen, Frequenzfolger«, zischelte der Vaofor-Eins demütig.
    »Und wenn wir ihnen den Rückzug abgeschnitten haben«, fügte Sinnafoch hinzu, »töten wir sie alle.«
    *
    Die Nachricht, dass es an der zweiten Verteidigungslinie Tote gegeben hatte, ließ die Stimmung weiter sinken. Das war jetzt nur noch der Mut der Verzweiflung, nur noch grimmige Entschlossenheit, sich so gut wie möglich zu schlagen, ehe man das Ganze verloren geben musste.
    »Wie viele Tote?«, erkundigte sich Bull leise bei dem Oberleutnant, der die entsprechenden Verteidigungseinheiten führte.
    »Fünfundfünfzig Tote, eine Schwerverletzte«, erwiderte der. »Wobei die Mediziner ihr wenig Überlebenschancen einräumen.«
    Bull presste die Lippen zusammen, nickte. »Danke!«
    Allmählich wurde es Zeit, dass die Nachricht kam, auf die er sehnsüchtig wartete.
    Einen Moment lang trat eine merkwürdig anmutende, geradezu unheimliche Stille im Leitstand ein. Auf einmal wirkten selbst die Geräusche, die die taktischen Holos erzeugten oder aus dem Kampfgebiet übertrugen, nur wie belanglose Hintergrundklänge.
    »Irgendetwas hat sich verändert in der Art, wie sie angreifen«, meinte jemand mit hohler Stimme. »Die Angriffe erfolgen gezielter. So als würden sie ihre Kräfte auf einen Punkt bündeln.«
    Eine weitere Sekunde des Schweigens, wie ein kollektives Atemholen. Jetzt starrten alle auf die Holos.
    Jetzt sahen sie es alle.
    »Irgendwie sieht das aus«, fasste es eine Majorin in Worte, »als ob jemand, der bisher einfach wild um sich geschlagen hat, plötzlich aufgewacht ist.«
    Genau den Eindruck hatte man. Die Bewegungen der Darturka waren auf einmal nicht mehr von jener blindwütigen, aber gleichwohl

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