Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond
Geruch nach Schimmelkäse und den Beigeschmack nach Blumenkohl vernachlässigte. Mondra schluckte es tapfer; es tat ihr gut und weckte die Lebensgeister.
»Hat Icho ...?«
»Ja. Er hat ein paar ernste Takte mit Ulocco Lo’tus und seinen Kumpanen gesprochen und uns dann hierher gebracht. Derzeit unterhält er sich mit PERISTERA. Ich möchte die Station so rasch wie möglich verlassen. Ich frage mich, wie du es bis hierher geschafft hast?«
Mondra setzte sich und erzählte Perry ihre Geschichte. Nicht in allen Details, aber doch so ausführlich, dass er erahnen konnte, was sie durchgemacht hatte. Es war gut, wenn er Mitleid mit ihr empfand. Sie benötigte eine Dosis körperlichen Trostes. Nicht jetzt und nicht hier; aber irgendwann, wenn es die Zeit erlaubte und ihre Wunden halbwegs verheilt waren ...
»Bist du schon Mikru begegnet?«, fragte sie.
»Mikru?« Perry blickte sie verständnislos an.
»Also nicht. Dann erwartet dich eine gehörige Überraschung.« Mondra richtete ihren Blick an die Decke. »Du kannst hervorkommen.«
Die selbst ernannte »Darstellung« kam aus dem Antigravschacht hochgeschwebt. Zögernd, schüchtern betrat sie die Zentrale.
»Darf ich vorstellen? Das ist Mikru. Sie verkörpert das Schiff, und sie möchte uns auf unserer Reise zurück zu ITHAFOR begleiten.«
*
Perry Rhodan nahm die Existenz der Schiffsdarstellung ohne ein weiteres Wort hin. Er akzeptierte anstandslos Mondras Entscheidung, MIKRU-JON durch einen der Transferkamine zu schleusen.
Es war nicht schwer, die Vorteile einer derartigen Entscheidung zu erkennen. Das Schiff war ein nicht unbedeutender Mitspieler in der gerade erst beginnenden Auseinandersetzung zwischen Frequenz-Monarchie und den Terranern. MIKRU-JON verwaltete einen Wissensschatz, der geborgen werden wollte, und bot ihnen innerhalb eines gewissen Rahmens Sicherheit. Der Schiffstyp war zudem auf den Polyport-Höfen bekannt, was die Gefahr von Missverständnissen verringerte.
»Ihre Stimmlage ist ein wenig irritierend«, sagte Perry, nachdem Mikru die Zentrale auf demselben Weg verlassen hatte, den sie gekommen war.
»Ich habe sie vorgewarnt, aber sie wollte mir wohl nicht glauben.« Mondra streckte sich durch. Der Muskelkater war fürchterlich. »Wie geht es nun weiter?«
»Icho beschäftigt sich mit PERISTERA. Er benutzt seinen Controller und bemüht sich, den Transfer auf das Distribut-Depot ITHAFOR zu programmieren. Ich frage mich allerdings, warum diese Unterhaltung so lange dauert ...«
Wie auf Befehl meldete sich der Haluter über Armband-Kom. Er stand im Kontrollzentrum, umgeben von den geheimnisvollen Gerätschaften des Polyport-Hofes.
»Ich habe schlechte Nachrichten, meine Kleinen«, grollte er. »Ich kann PERISTERA nicht auf das Distribut-Depot ITHAFOR justieren. Von hier aus gelangen wir nicht in die Heimat zurück. GALILEO bleibt ebenfalls unerreichbar. Aber das hat uns Ariel Motrifis ohnedies schon gesagt. Für den intergalaktischen Transfer benötigen wir unbedingt ein Distribut-Depot.«
Mondra beobachtete, wie die Kiefer Perrys aneinandermahlten. Er hatte Mühe, seine Enttäuschung zu verbergen. »Ist PERISTERA denn überhaupt an das Polyport-Netz angeschlossen?«, fragte er.
»Ja. Andere Wege sind uns offen.«
»Hast du eine Ahnung, warum uns ausgerechnet ITHAFOR versperrt bleibt?«
»Ja. PERISTERA hat es mir erzählt.« Der Haluter zögerte, als müsste er seine Gedanken sammeln. Er!, dessen geistiges Leistungsvermögen das mancher Positronik übertraf.
»Die Controller in unserem Besitz besitzen eine eingebaute Karte, die ihr Leistungsvermögen und ihre Zugriffsberechtigungen regulieren. Jeder einzelne Controller wurde an die Träger personalisiert abgegeben und kann per Verschlüsselung oder Kodewörter zusätzlich an die Bedürfnisse des Trägers angepasst werden.«
»Und das ist bei unseren Geräten geschehen.«
»So ist es. Wir haben keinen Zugriff auf die Kodes. Aus welchen Gründen auch immer die Sperren errichtet wurden – ITHAFOR bleibt uns verschlossen; zumindest von PERISTERA aus.«
»Was ist mit NEO-OLYMP?«, fragte Perry Rhodan versonnen. Er hatte ein merkwürdiges, gefährlich wirkendes Glitzern in den Augen.
Abenteuerlust , dachte Mondra. Das ist Perrys typischer Jetzt-erst-recht-Blick.
»Es tut mir leid«, flüsterte Icho Tolot. »PERISTERA kennt NEO-OLYMP nicht.«
Sie hatten, wie sich herausstellte, die Wahl zwischen mehreren Dutzend Höfen. Kein Name besaß einen vertrauten Klang. Jeder von ihnen konnte
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