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Perry Rhodan - 2508 - Unternehmen Stardust-System

Titel: Perry Rhodan - 2508 - Unternehmen Stardust-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Eis-Elfen, auf die er als Kind immer gelauscht hatte, ohne jemals eine wirklich zu hören.
    Mutter , dachte er und: Cyrglar!
    Der Planet war schon im 21. Jahrhundert alter Zeitrechnung nach der Notlandung eines Kolonistenschiffes des Solaren Imperiums besiedelt worden. Schon bald hatten die Menschen feststellen müssen, dass sie nicht allein auf dieser Welt lebten. Dort gab es auch ein Volk unsichtbarer Energiewesen, die Eis-Elfen, die die Gestrandeten das Überleben auf Cyrglar lehrten und sie beschützten. Manchmal offenbarten sie sich den Menschen als »innere Stimme«.
    Ach, was hatte er als Kind alles versucht, um sie zu vernehmen, diese Stimme, und nie war es ihm gelungen. Nun, da sein Leben endete, hörte er sie endlich.
    Vielleicht war das so etwas wie Erfüllung. Vielleicht wurde ihm unmittelbar vor dem Tod die Gnade gewährt, seinen Kindheitswunsch zu erleben.
    Einen Augenblick lang setzte sich der rational denkende Wissenschaftler in ihm durch. Das war nicht die Stimme, die zu hören er sich immer gewünscht hatte. Eis-Elfen waren Ausprägungen eines Kollektivwesens, und es gab sie nur auf Cyrglar. Sie hatten vor über zweitausend Jahren darum gebeten, vom galaktischen Geschehen zurückgezogen leben zu können. Dieser Wunsch war selbstverständlich respektiert worden, und über lange Jahrhunderte hinweg hatte es keinen Kontakt zwischen Eis-Elfen und Cyrglarern gegeben. Erst vor 1300 Jahren war es wieder zu einer neuerlichen Kontaktaufnahme zwischen Galaktikern und Bewohnern Cyrglars und zum Aufbau behutsamer Beziehungen gekommen.
    Mutter , dachte er erneut. Ich komme jetzt zu dir.
    Seine Eltern waren Diplomaten und eine Weile auf Cyrglar stationiert gewesen, und die Einsamkeit der kalten Welt hatte ihn geprägt. Er war schon früh sich selbst genug gewesen. Die Eiswelt trug die Verantwortung dafür, dass er ein so verschlossener Mensch geworden war, ein Eigenbrötler, der auch schon mal zwei Wochen das Büro nicht verließ, wenn es darum ging, an der Positronik archäologische Simulationen durchzuführen. Geradezu menschenscheu war er geworden, nie verheiratet gewesen, nie war er auch nur eine Partnerschaft eingegangen.
    Und nun war alles zu Ende. Nun zog sein Leben vor seinem inneren Auge an ihm vorbei, nun glaubte er, wieder auf der Welt seiner Kindheit zu sein. Nun sehnte er sich nur noch danach, seine Mutter wiederzusehen.
    Und vielleicht auch seinen Vater.
    Valting spürte, wie sein Geist sich von seinem Körper löste. Seltsam , dachte er, es ist genau so, wie man es sich seit Jahrtausenden erzählt. Jetzt fliege ich durch einen langen schwarzen Tunnel in ein weißes, gleißendes Licht an dessen Ende.
    Aber da war kein Tunnel. Licht schon, wenn auch kein gleißendes, aber kein schwarzer Tunnel.
    Er flog tatsächlich oder glaubte es zumindest. Er schwebte über die im Sonnenlicht spiegelnde, nur leicht aufgeraute Fläche eines Meeres. Nur am Horizont konnte er eine Wolkenwand erkennen oder vielleicht eine aus dichtem Nebel. Sie schien ihn anzuziehen, nur weil sie da war; er hielt rasend schnell genau auf sie zu.
    Oder sterbe ich gar nicht? , fragte er sich. Zumindest noch nicht? Ist das nur ein Fiebertraum? Eine Vision? Aber warum sehe ich dann genau das, was ich gerade sehe?
    Er konnte es nicht ganz glauben. Er war sich keines Körpers bewusst und hatte auch keine Schmerzen. Doch die Nebelwand kam ihm schrecklich real vor, und ... sie machte ihm Angst.
    Er konnte seinen Flug nicht stoppen, nicht einmal verlangsamen. Er schrie auf, als er die Nebelwand erreichte. Im nächsten Augenblick befand er sich mitten darin.
    Verblüfft stellte er fest, dass er nicht die klare Sicht verlor. Ganz im Gegenteil – stattdessen sah er schärfer denn je zuvor und auch ... anders. Er machte unter sich eine Insel aus und erkannte Details darauf, die er mit normalmenschlicher Sicht niemals wahrgenommen hätte.
    Irgendwie kam ihm die Form der Insel bekannt vor, doch er konnte sich nicht daran erinnern, wo er sie schon gesehen hatte. Sie musste beachtliche Ausmaße haben – oder lag das an seinem neuen Sichtvermögen? Der Blick auf sie wirkte zunächst wie einer aus dem Orbit, doch dann folgte ein rasender Zoomeffekt, als stürze er ab, genau auf die Insel zu, und immer mehr Einzelheiten wurden sichtbar. Er erkannte Bergketten, gischtumtoste Steilküsten, waldbedeckte Hügel, grasbestandene Ebenen, Täler mit gewundenen Flussläufen, einige Seen.
    Rasend schnell jagte er über die Insel hinweg, und schon kam eine

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