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Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende

Titel: Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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der NIKE QUINTO redete soeben über die große Bedeutung des bevorstehenden Fluges. Das Schiff sollte Far Away auf mehreren mit den Astronomen und Astrophysikern festgelegten Routen durchqueren und eine Fülle von Daten sammeln. Dazu gehörte, aus sicherer Distanz Messungen am Sextadim-Schleier vorzunehmen.
    »Wenn die NIKE QUINTO morgen Abend zu ihrer Expedition startet, bedeutet das einen großen Schritt nach vorn für die Space-Academy, ebenso für die Stardust-Union. Der Flug wird zudem die Trennung unserer Praktikanten in Mannschaftsgrade und Offiziersanwärter einleiten. Sie alle haben in den drei Jahren ihrer Ausbildung Hervorragendes geleistet ...«
    Whistler taumelte. Von einer Sekunde zur nächsten hatte er den Eindruck, dass sich ihm der Boden entgegenwölbte. Nur mit Mühe schaffte er es, sich auf den Beinen zu halten. Einige Männer und Frauen in seiner unmittelbaren Nähe bedachten ihn mit vorwurfsvollen Blicken.
    »Alle Praktikanten stehen ab sofort zur Verfügung, Fragen über das Schiff und die Ausbildung zu beantworten. Zudem werden sie in kurzen Vorträgen die einzelnen Abteilungen und deren Funktionen er...«
    Da war das unerträgliche Gefühl, in endlose Tiefe zu stürzen. Whistlers künstlicher Puls setzte aus, sein Atem stockte. Spätestens nach zehn Sekunden hätte die Überbrückung einsetzen müssen – doch nichts geschah.
    Whistler wollte rufen, auf sich aufmerksam machen. Die Befehlsimpulse seines Gehirns versackten.
    Kontrollverlust! , dröhnte es in ihm. Versagen der bionischen Schnittstellen ...
    Keuchend setzte sein Atem wieder ein. Aber auch das fehlerhaft, die künstlichen Muskeln verkrampften.
    Whistler warf sich herum. Viel zu langsam erschien ihm die Bewegung, als müsse sich seine Vollprothese erst daran gewöhnen.
    Er schaffte es und setzte sich in Bewegung. Rein mechanisch, zurück zur Space-Jet. Es kostete ihn Mühe, den linken Arm zu heben, das Multifunktionsarmband zu aktivieren. Noch immer brachte er kein Wort über die Lippen.
    Weiter.
    Vor Jahren, nach seinen vielen Operationen, wäre er einfach stehen geblieben und hätte den Tod herbeigesehnt. Nun kämpfte er um sein Überleben, darum, als Gehirn in diesem Robotkörper weiterzuexistieren.
    Welche Ironie.
    Sean hatte es ihm angetan. Er wollte sehen, wie der Junge seinen Weg machte, wollte mit ihm über Duncan reden – irgendwann ...
    Die Space-Jet schwebte vor ihm über dem Boden. Sie schien zu zerfließen, sich zitternd wieder zu verdichten.
    Whistler brach in die Knie. Er nahm nicht mehr wahr, dass zwei Medoroboter den Diskus verließen und ihn mit einem Antigravfeld an Bord holten. Zu dem Zeitpunkt waren schon nahezu alle bionischen Verknüpfungen seines Gehirns mit dem Robotkörper lahmgelegt.
    Nur die Notversorgung hatte Bestand.

6.
    Mit einer lässigen Bewegung strich Stuart Lexa sich das blonde Haar aus der Stirn. Längst hatte er sich daran gewöhnt, dass jeder ihn bei der ersten Begegnung eindringlich musterte. Vielleicht, weil er sich ruhig und gelassen gab, ganz im Gegensatz zu seinem Erzeuger. Maximilian Lexa galt als absoluter Hektiker und war immer in Bewegung, die Unruhe in Person. Trotzdem hatte er es bis zum Vize-Admiral gebracht, und die fünfzig Forschungskreuzer der Explorerflotte waren sein Ein und Alles.
    Genau darüber schien Rikoph Furtok nachzudenken, während er Lexa beobachtete. Fast ein wenig zu intensiv, fand Stuart, als versuche Furtok, seine Fähigkeiten einzuschätzen.
    Sean Legrange hingegen beachtete der Mann mit keinem Blick. Möglich, dass Furtok darauf aus war, die besten Kräfte des Jahrgangs für seine Handelsflotte zu sichern. Warum sonst hätte er an Bord der NIKE QUINTO bleiben sollen, und warum sonst hätte er mit seinem Sohn Kraton nur ein paar belanglose Sätze gewechselt? Dass er Sean übersah, konnte keine anderen als persönliche Gründe haben.
    Natürlich unterhielt Furtok beste Beziehungen zur Space-Academy. Alle Besucher hatten das Schiff nach ihrem mehr oder weniger ausgedehnten Rundgang wieder verlassen, nur Furtok hatte als Einziger eine der Mannschaftskabinen bezogen.
    Stuart Lexa zweifelte inzwischen nicht mehr daran, dass Furtok den gesamten Ausbildungsflug mitmachen würde.
    Der dritte Tag im Raum war angebrochen, die NIKE QUINTO hatte das Stardust-System längst hinter sich gelassen und war mit einer Reihe kurzer Überlichtetappen in das Dickicht der Sterne vorgedrungen.
    »Das nächste Überlichtmanöver in exakt zwanzig Minuten! Ziel ist ein

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