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Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende

Titel: Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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sie Furtoks Befehl gehorchten. Sie waren feuerbereit. Stuart Lexa bezweifelte jedoch, dass sie wirklich ihre Waffen einsetzen würden.
    Der Situation haftete etwas Absurdes an. Furtok hatte es bestimmt nicht nötig, sich mit Waffengewalt durchzusetzen.
    »Ich weiß nicht, was er vorhat, aber das scheint eine völlig andere Dimension zu sein, als wir es uns vorstellen können«, murmelte Sean neben ihm.
    Lexa nickte stumm. Er sah hinüber zu Kraton Furtok, der an der Ortung saß und dessen Augen unnatürlich weit aufgerissen waren. Kraton wirkte ebenfalls überrascht. Er blickte auf seinen Vater, als könne er absolut nicht glauben, was er sah.
    Und der Kommandant? Shaster Timon war blass geworden. Er hatte sich halb aus seinem Kontursessel erhoben und verharrte in dieser Stellung, die Arme noch auf den Lehnen aufgestützt, zwischen Ungläubigkeit und Zorn.
    »Jede Diskussion ist überflüssig«, sagte Furtok schroff. »Ich habe die Hauptpositronik manipuliert.«
    »Wie?«, fragte der Kommandant. »Nicht einmal dir sollte das ...« Er schwieg verblüfft, weil Furtok laut lachte.
    »Mit den richtigen Überrangkodes ist nichts ein Problem! Ich habe sie, und ich bin überzeugt, dass es nicht einmal dir gelingen wird, die Befehlsgewalt zurückzuholen.«
    Stuart sah, dass Kraton sich die Haare raufte. Kraton hatte schon zum zweiten oder dritten Mal angesetzt, seinen Vater zu unterbrechen, doch offensichtlich brachte er den Mut nicht auf, sich wirklich einzumischen.
    »Es ist das Beste, wenn wir von vornherein mit offenen Karten spielen«, stellte Rikoph Furtok fest. »Ich übernehme das Kommando über die NIKE QUINTO und ihre Besatzung. Du kannst dich dem beugen, Oberstleutnant, und freiwillig mit mir zusammenarbeiten. Das gilt für alle.«
    »Was hast du vor?«
    »Wir haben den Kurs gewechselt.«
    Oberstleutnant Timon nickte grimmig. »Das war nicht zu übersehen. Aber warum? Kollaboration mit einem Gegner kann nicht in Betracht kommen, immerhin hat es den Anschein, dass wir das einzige raumfahrende Volk in Far Away sind. Geht es um Macht, um Reichtum? Bodenschätze, natürlich ... oder«, er stockte für einen Moment, »du weißt, wo die beiden Zellaktivatoren zu finden sind? Die potenzielle Unsterblichkeit hat schon mehr Menschen zu Verrätern gemacht.«
    »Ich will solche Spekulationen nicht hören!« Furtok reagierte merklich unwillig. Stuart Lexa fragte sich in dem Moment trotzdem, was an der Vermutung dran war. Unsterblichkeit – dafür würden manche Menschen alles geben. Ein Aktivatorchip für Furtok selbst, den zweiten für seinen Sohn?
    Kraton saß da mit offenem Mund, als könne er die Entwicklung nicht fassen. Ob er die gleichen Überlegungen wälzte wie Stuart? Möglicherweise. Was hätte es sonst gegeben, damit ein Mann wie Rikoph Furtok, der längst über Kapital und Einfluss verfügte, seine Existenz aufs Spiel setzte? Der Einsatz, ein Raumschiff zu kapern, war verdammt hoch.
    »Ich habe es nicht nötig, mich zu bereichern«, sagte Furtok schroff. »Und die Unsterblichkeit ... ich habe mich nie darum gerissen, wie Rhodan und die anderen Aktivatorträger Jahrtausende zu leben. Das ist gegen die Natur, ich ...«
    Er fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht, dann breitete er die Arme in einer Geste aus, als wolle er sich bei allen entschuldigen.
    Stuart sah zwar, dass Oberstleutnant Timon nahe daran war, sich auf den Industriellen zu stürzen, aber zu schnell war diese winzige Chance vorbei. Von den Kampfrobotern ganz abgesehen. Schon ein Paralysatorschuss hätte genügt, Timon zu stoppen.
    »Ich handle nicht aus eigennützigen Motiven«, betonte Furtok. »Was ich tue, das tue ich ausschließlich zum Wohl des gesamten Stardust-Systems. Ich weiß, es fällt euch allen schwer, mir zu vertrauen, aber versucht es wenigstens. Oberstleutnant Timon, ich bitte darum, dass wir unsere Kräfte nicht im gegenseitigen Misstrauen vergeuden. Ich gebe dir mein Ehrenwort als Oberst der LFT-Flotte. Sobald ich mein Ziel erreicht habe und das tun kann, was zu erledigen ist, werde ich die Sperrkodes selbst beseitigen und mich deinem Befehl unterstellen. Du kannst mich danach der Gerichtsbarkeit übergeben, falls du das für erforderlich hältst. Ich werde auf jeden Fall die Konsequenzen tragen, die ich durch mein Handeln erwirkt habe.«
    »Vater«, entfuhr es Kraton. »Du darfst nicht ...«
    »Halt dich raus! Ich will nicht, dass besonders Schlaue versuchen, dir eine Mitverschwörung anzulasten. Ich muss mein Ziel erreichen,

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