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Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende

Titel: Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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schuldig.«
    Belyona war in schallendes Gelächter ausgebrochen. »Schuldig? Du ihm? Ich sehe das eher umgekehrt. Duncan Legrange hat versucht, dich umzubringen oder was weiß ich. Nachdem das fehlgeschlagen ist, nutzt er dich nun aus.«
    »Ich weiß bis heute nicht einmal, ob er überhaupt noch lebt.«
    »Dann sprich endlich mit Sean darüber! Mir ist unverständlich, warum du von Anfang an damit zögerst.«
    »Ich habe es versucht, mehrmals, aber Sean ist noch nicht so weit.«
    Belyona war in dem Moment anzusehen gewesen, dass sie sich fragte, wer von beiden noch nicht so weit war, eine womöglich unangenehme Wahrheit zu verkraften.
    »Selbst wenn du das nicht wahrhaben willst, Timber – du hast Sean zu deinem Sohn gemacht. Sollte dir das tatsächlich entgangen sein? Ein zweites Kind brauchst du nicht, bestimmt nicht.«
    Whistler schreckte aus seinen Gedanken auf, als Belyona Anshin sich umwandte und ging. Er versuchte nicht einmal, sie aufzuhalten. Möglich, dass es so besser war. Mit ihrem Fernbleiben wollte sie keineswegs Sean treffen, sondern ihn. Dass sie bald wieder in der Klinik arbeiten würde, war womöglich längst beschlossene Sache.
    Was er heute war, dass er trotz des Unfalls überlebt hatte, verdankte er zum Großteil Belyona. Doch die Herausforderung war für sie zur Routine geworden und erschöpfte sich in der regelmäßigen Kontrolle seines Zustands, von kleineren Eingriffen abgesehen. Das konnte jeder Medoroboter ebenso erledigen. Belyonas Ehrgeiz suchte nach neuen Aufgaben, und an diesem Tag hatte sie zum ersten Mal darüber gesprochen.
    *
    Whistler verließ die Villa. Eine Space-Jet brachte ihn vom firmeneigenen Landefeld zum Stardust Space Port. Das fünfzig Kilometer durchmessende Hafenareal lag auf der Hochebene nordöstlich der Felsennadel.
    Die NIKE QUINTO, das Ausbildungsschiff der Space-Academy Trondgarden, war auf einem der peripheren Felder gelandet. Der Schlachtkreuzer der im Stardust-System neu entwickelten ARES-Klasse durchmaß beachtliche fünfhundert Meter. Whistler war informiert, dass ein Dutzend Schiffe dieses Typs schon in den Werften heranwuchsen.
    Die Space-Academy Trondgarden hatte erheblichen Anteil an dieser Entwicklung. In der Tradition des terranischen Vorbilds waren von Sigurd Echnatom die Grundlagen der Academy geschaffen worden. Whistler selbst hatte ihre Weiterentwicklung forciert, und längst war Ausbildung auf höchstem Niveau gefragt. Nicht zuletzt, weil die in Far Away tobenden Hyperstürme enorme Anforderungen an alle Besatzungen stellten.
    Die Explorer-Flotte, der stetig wachsende zivile Bereich und zudem die neu entwickelten militärischen Schiffstypen – der Bedarf an jungen Leuten, die ihr Metier beherrschten, war sprunghaft in die Höhe geschnellt. Intensive Austauschprogramme der Space-Academy Trondgarden mit der Stardust-Academy und dem Stardust Institute of Technology sorgten zudem für die permanente Optimierung aller Prozesse.
    Whistler zögerte, als er die Menge der Schaulustigen sah, die von allen Seiten der NIKE QUINTO zuströmten. Jeder Gleiterverkehr war im Umkreis von mehreren Kilometern untersagt worden, zweifellos, um ein Chaos zu vermeiden.
    Ausbildungsschiffe waren hin und wieder auf dem Stardust Space Port gelandet, doch zum ersten Mal stand ein Schiff uneingeschränkt zur Besichtigung offen. Es gab keine bessere Möglichkeit für die Bevölkerung, die neue ARES-Klasse in allen Einzelheiten zu bestaunen.
    Zwei Tage lang ... Whistler fragte sich leicht amüsiert, wie viele der Schaulustigen sich darüber im Klaren sein mochten, dass sie sogar in zwei Tagen nur einen Bruchteil dessen entdecken konnten, was an Bord eines fünfhundert Meter durchmessenden Kugelraumschiffs interessant und erklärungsbedürftig war.
    Er ging langsam weiter. Ihn traf kein offizieller Part, diesbezügliche Anfragen hatte er dankend abgelehnt. Er war wirklich nur wegen Sean hier – und weil irgendwo tief in ihm die Hoffnung glomm, diesmal auf Duncan zu treffen.
    Die Menschen eilten an ihm vorbei, ohne ihn zu beachten. Da waren Springer, die sich das Spektakel ebenso wenig entgehen lassen wollten wie Arkoniden und Blues.
    Eine Gruppe lederhäutiger Naats eilte vorbei. Zwei von ihnen hielten im schnellen Lauf inne. Sie überragten Whistler um gut einen Meter.
    »Du machst dich rar, Timber – niemand bedauert das mehr als wir. Seit diesem Unfall ... wie lange liegt das nun schon zurück?«
    »Einunddreißig Jahre«, sagte Whistler, ohne darüber nachdenken zu

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