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Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende

Titel: Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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wäre nicht einmal mehr in der Lage gewesen, die Arme zu bewegen. Von der Hüfte abwärts hatte er kaum einen heilen Knochen aufgewiesen. Eigentlich grenzte es an ein Wunder, dass er das Eintreffen der Rettungsmannschaft erlebt hatte. Ohne die Minusgrade des Eissturms und seinen dadurch reduzierten Stoffwechsel wäre es um ihn geschehen gewesen. Belyona hatte ihm das längst in aller Eindringlichkeit zu verstehen gegeben.
    »Wie fühlst du dich?«
    Whistler verzog das Gesicht. »Ein bisschen viel Fleisch, Haut und Kreislauf für eine Maschine.« Er sagte das mit dem Zynismus des alternden Mannes, der jeden Respekt vor dem Tod verloren hatte.
    »Du bist kein Roboter!«, widersprach Belyona heftig.
    »Und warum fühle ich mich so?«
    »Vielleicht gehört eine Portion Wunschdenken dazu.«
    »Niemand kann sich ernsthaft wünschen ...« Whistler stutzte. Ihm fiel ein, dass Belyona seit Monaten die Geschichtsdatenbanken durchforstete.
    Nicht nur ihre eigenen Wurzeln im Blauen System der Akonen interessierten sie, auch die Ursprünge des Whistler-Clans hatten es ihr angetan, die Konzernverflechtungen und vor allem die Menschen, die über Generationen hinweg alle Fäden in Händen gehalten hatten. Der Name Whistler war untrennbar mit dem terranischen Weg hinaus in die Tiefen des Weltraums verbunden.
    »Vergiss die verrückten Behauptungen, Belyona! Sie wurden irgendwann als Gerüchte verbreitet, um dem Konzern zu schaden. Die Whistler waren immer Menschen aus Fleisch und Blut. Alles andere ...« Heftig schüttelte er den Kopf.
    Belyona Anshin war auf Aveda geboren, nur wenige Wochen nach der Ankunft des ersten Auswanderertrecks. Sie war siebenundvierzig, Whistler selbst ging ins hundertneunundsechzigste Lebensjahr. Als Mensch ohne jegliche Implantate wären ihm noch einige Jahrzehnte geblieben – zu wenig, sich Illusionen über die Zukunft hinzugeben. Als das, was er mittlerweile war ... früheres Systemversagen oder längere Verweildauer im Leben … alles war möglich. Er wollte so gerne sehen, wie die nächste Generation von Stardust heranwuchs, wie die Menschen ihre neue Heimat endgültig eroberten.
    Belyonas Nähe tat ihm gut. Er hatte lange allein gelebt und wäre auch weiterhin allein zurechtgekommen. Doch inzwischen glaubte er zu fühlen, dass ihre Jugend auf ihn abfärbte.
    Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn, ihr Blick glitt indes an ihm vorbei zu Stelzer.
    »Kein Ausreißer bei den Blutwerten, ebenso wenig im Hormonstatus«, stellte der Mediker fest. »Die aktuelle Analyse sieht besser aus als bei manchem Hundertjährigen.«
    Whistler nickte knapp. Verglichen mit dem halben Jahr im Koma waren die letzten Tage beinahe unbedeutend.
    »Warum wurde die Entzündung nicht bekämpft?«, wollte er wissen. »Wieso dieser ganze Austausch? Soll ich mit Gewalt zum Roboter gemacht werden?«
    »Ich konnte ein völliges Lungenversagen nicht ausschließen. Ursache deines Erstickungsanfalls war ein toxisches Ödem. Ausgelöst durch ... ich weiß es nicht, Timber. Vielleicht eine bakterielle Infektion oder Viren-DNS. Veränderungen durch unbekannten Strahlungseinfluss kann ich ebenso wenig als Ursache ignorieren. Kulturen des entnommenen Restgewebes werden permanent kontrolliert. Schon jetzt lässt sich erkennen, dass die Zellhaufen ab einem bestimmten Volumen kollabieren ...«
    Ein gequältes Lächeln zeigte sich um Anshins Mundwinkel. »Arrangier dich mit der künstlichen Lunge, Timber – sie ist ohnehin das Optimale, was du haben kannst.«

2.
    Im Nichts glomm ein Gedanke auf – zögernd und nahe daran, wieder zu erlöschen, als habe er nie existiert.
    Doch da war zugleich ein Hauch von Helligkeit. Er wuchs inmitten ewiger Schwärze, festigte sich und wurde greller. Ein unruhiges Flackern entstand, Licht und Dunkelheit im Widerstreit.
    Der Gedanke versackte.
    Aber er kam zurück. Versuchte mühsam, sich seiner bewusst zu werden, als hänge er an diesem bisschen Leben, das sich in seiner Existenz ausdrückte. Im Widerstreit dazu stand die eigenartige Müdigkeit, beinahe schon das Sehnen danach, nie wieder aufzuwachen. Weil mit der bewussten Wahrnehmung erneut die Schmerzen kommen mussten. Fürchterliche Schmerzen, entsann er sich.
    Er atmete. Hastig und keuchend. Dann hielt er ebenso jäh inne, wie ihm dieses Atmen bewusst geworden war. Geräusche brandeten ringsum auf, ein bedrohliches Knistern und Knacken. Zugleich breitete sich wohlige Wärme aus. Sie machte müde, verlockte zum Schlafen.
    Er wollte wieder

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