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Perry Rhodan - 2513 - Der verborgene Hof

Titel: Perry Rhodan - 2513 - Der verborgene Hof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Geretteten hatten nicht den Eindruck erweckt, besonders gefährlich zu sein; aber es waren Fremde, und er konnte sie nicht frei in der PETRALONA herumspazieren lassen.
    Er hatte versucht, ihnen das klarzumachen, und zumindest die Mor’Daer schienen seine Begründung nachvollziehen zu können. Im Gegensatz zu dem Ganschkaren.
    »Ich gehe rein«, kündigte Tekener an.
    Die beiden Wachtposten bestätigten.
    Die beiden Mor’Daer, die Schlangen mit Menschenkörpern und überbreiten Schultern erinnerten, standen in der Mitte des wohnlich eingerichteten Raums. Ihre Gesichter waren von dem Eingang abgewandt und sahen eine terranische Trivid-Serie pseudodokumentarischen Charakters, die in der Bordbibliothek abgelegt war.
    Der Ganschkare hingegen, ein Ornithoide, musterte den Neuankömmling interessiert. Eine Datenbrille trug er nicht, was ihn ein wenig fremdartig aussehen ließ, so sehr war man an die optische Einheit von Vogelkopf und Brille gewöhnt.
    »Wir haben hohen Besuch.« Der Ganschkare sprach akzentfreies Interkosmo; sein Schnabel unterlegte die Worte mit einem rhythmischen Klappern.
    Nun drehten sich auch die Mor’Daer um. Bei beiden hingen lange, dichte Haare über den spitz zulaufenden Schädel. Tek hatte nie gelernt, die Mimik dieser Wesen zu deuten – nach seiner Erfahrung deuteten die weit geöffneten Augen und das leichte Spitzen des Mundes allerdings auf freudige Erregung hin.
    »Wir danken dir«, sagte der größere der beiden Schlangenköpfigen, dessen Kleidung weit weniger verschmutzt war als die des anderen. Über das Gesicht zog sich eine breite Narbe, vom Auge ausgehend über die schmalen Atemöffnungen bis zum Mund. »Ohne deinen Einsatz wären wir auf Zorbar II gestorben. Gleichzeitig bedauern wir zutiefst die Zerstörung, die wir über die Siedlung gebracht haben, in der man uns seit so vielen Jahren Asyl gewährt hat. Genauer gesagt, seit unserer Geburt. Unsere Erzeuger sind schon lange tot.«
    »Es wurde höchste Zeit, mit euch zu sprechen.« Die letzten Worte wirkten noch in Tekener nach – sie klangen so gar nicht nach dem Klischeebild, das in der Galaxis von den Mor’Daer verbreitet war. »Eigentlich hätte ich euch längst auf eine der geheimen Welten bringen lassen müssen, wo ihr in Frieden leben könnt ...«
    »Du meinst: auf die ihr unseresgleichen abschiebt!«, korrigierte der Ganschkare ungnädig. Er saß auf einem Stuhl, die Arme auf den Lehnen abgelegt. Die Hautlappen der rudimentären Flügel hingen zu beiden Seiten hinab. Vor ihm auf dem Boden lag eine Feder, die sich offenbar von seinem Körper gelöst hatte. »Oder gefällt dir dieses Wort nicht, Ronald Tekener, Stellvertretender Lordadmiral der USO?«
    »Ich sehe, du weißt, wer ich bin.« Tek blieb gelassen. »Das, was du als abschieben bezeichnest, dient zuvorderst der Sicherheit. Der Sicherheit der Galaxie ebenso wie eurer eigenen.«
    »Also gelten wir als Verbrecher, obwohl wir nie etwas getan haben, das gegen irgendein Gesetz eures teuren Galaktikums wäre? Frag die Bewohner von Zorbas II, bei denen wir lebten. Sie kennen uns besser als irgendjemand sonst. Und sie schützten uns nicht ohne Grund.«
    Tek erkannte überdeutlich die Bitterkeit, die aus den Worten sprach. »Mir ist das Problem durchaus bewusst, und ich bin nicht euer Feind. Ich bin sogar nichts weniger als das.«
    »Er hat uns vor den Jägern gerettet«, betonte der Mor’Daer. »Und wir sollten ihm zumindest zuhören.«
    »Es bleibt uns wohl kaum etwas anderes übrig«, stieß der Ornithoide ätzend hervor.
    Ein Signal meldete Tek, dass jemand versuchte, ihn über den Armbandkommunikator zu erreichen. Ein beiläufiger Blick ergab, dass es sich um den Dron handelte, der ihm die Landeerlaubnis verweigert hatte. Er sollte nur warten, Tek würde sich beizeiten bei ihm melden.
    »Ich möchte euch nur erklären, weshalb wir hier sind. Wir befinden uns im Orbit des Planeten Mawego«, sagte er. »Bei einer Aktion gegen einen Stützpunkt der TRAITOR-Marodeure eroberten wir etwas, das mutmaßlich von diesem Planeten stammt.«
    Er setzte die drei lückenlos ins Bild, soweit es möglich war, ohne in Bezug auf den Polyport-Hof allzu deutlich zu werden; er sprach lediglich unbestimmt von einer Hinterlassenschaft.
    »Ich weiß, dass es mir nicht zusteht, etwas von euch zu erbitten ...«, begann er.
    »Sehr richtig!«, klapperte der Ganschkare.
    Einer der Mor’Daer – der Kleinere – brachte ihn mit einem Schlag auf den verlängerten Rücken zum Schweigen. »Er hat

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