Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2515 - Operation Hathorjan

Titel: Perry Rhodan - 2515 - Operation Hathorjan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Castor
Vom Netzwerk:
mir 1225 NGZ in der Kharag-Stahlwelt Nevus’ Lebenserinnerungen übertragen wurden, hatte ich zwar bereits aus dem berüchtigten »Selaron-Fragment« gewusst, dass die beiden parallel zu Mirona Thetins Machtübernahme als Faktor I mit einer Zeitmaschine in die lemurische Vergangenheit vorgedrungen waren – doch erst im Zusammenhang mit meinem späteren Traversan-Abenteuer waren weitere Zusammenhänge und Hintergründe klar geworden.
    Selaron Merota – der bereits 2406 von Mirona erwähnte, angeblich unbekannte Erbauer der Zellaktivatoren der Meister der Insel! Dass es sich bei ihm um ihren Vater gehandelt hatte, erfuhr ich erst sehr viel später. Gleiches galt für die Informationen, dass es sich bei Ermigoa, der ich im Mai 3460 begegnet war, um ihre Halbschwester gehandelt hatte.
    Die Reise in die Vergangenheit hatte in vielerlei Hinsicht Einfluss auf die Entwicklung der Lemurer gehabt – und war, wenn ich die Erinnerungen Nevus’ richtig interpretierte, sogar mit einer Auseinandersetzung zwischen ES und Anti-ES verbunden gewesen, obwohl natürlich auch hierbei die Große Zeitschleife hineingespielt haben musste ...
    »Ja, du hast recht, Atlan. Im Hintergrund schwingt natürlich bei allem diese ebenso vermaledeite wie faszinieren-de Zeitschleife mit. Dennoch ist es selbst mit ihr im Hinterkopf hilfreich, den Beteiligten Motive zuzuordnen. Und MdI auf Seiten von Anti-ES ergibt halt Sinn! Vielleicht waren die Meister sogar Bestandteil einer früheren Version des Kosmischen Schachspiels. Vielleicht hat Anti-ES diese Partie gewonnen? Die Nevus- Erinnerungen in dir deuten jedenfalls in diese Richtung ...«
    Kaum von Gucky ausgesprochen, wirbelten Impressionen vor meinem inneren Auge, bahnten sich einen Weg in mein Wachbewusstsein.
    ... und mit abgehackt wirkenden Bewegungen gaukelte plötzlich ein großer Schmetterling in mein Sichtfeld. Spiralzeichnungen in Gelb und Rot bedeckten die trapezförmigen Flügel. Unwillkürlich streckte ich den rechten Zeigefinger aus. Eine spontane Regung – umso erstaunlicher, dass der Falter tatsächlich näher kam und landete.
    Mehrfach klappten die Flügel auf und zu, legten sich aneinander und breiteten sich wieder aus. Die Spiralen rotierten plötzlich mit irrwitziger Geschwindigkeit, blähten sich zu farbigen Schlieren – und zersprangen wie der Schmetterling selbst. Stattdessen sah ich sich ausdehnende Schwaden aus Goldflitter.
    Die wirbelnden Partikel formten zwei Wolken, die sich voneinander entfernten, anfangs noch verbunden durch eine sich mehr und mehr verengende »Nabelschnur«, die schließlich riss. Links blitzte Helligkeit auf und wuchs zu einer strahlenden Zone, rechts dagegen verdunkelten die Teilchen und formten eine nachtschwarze Ballung, die sämtliches Licht aufzusaugen schien.
    Ausläufer griffen nach dem Gegenüber, versuchten es zu umschlingen. Kreisrund war die entstehende Figur, in der Licht und Finsternis durch eine geschwungene Linie voneinander getrennt waren. Ein Zeichen, das in bemerkenswerter Ästhetik für die Trennung wie auch Verbundenheit der Gegensätze stand.
    Laut hallendes Lachen erklang. Es kam aus beiden Zonen, aus Licht wie Finsternis. Im Licht wirkte es jedoch sanft, verständnisvoll, gütig, in der Dunkelheit dagegen rau, ablehnend und höhnisch. Lauter und lauter wurde das Gelächter, dröhnend, fremdartig, erschreckend in seiner Gegensätzlichkeit ...
    *
    Ich schüttelte mich und drängte den Schub mühsam zurück. Für Augenblicke schien der Krish’un zu kreischen, mein Zellaktivator pulsierte heftiger, verströmte heiße Impulse. »Musste das sein?«
    »Ja!« Plötzlich klang die Stimme des Mausbibers frostig. »Damals waren das widerstreitende Aspekte einer Wesenheit, mein Lieber. Anti-ES als eigenständige Entität gab es erst deutlich später! Kennst das ja. Yin-Yang und so, Dagor-Großmeister.«
    »Ich weiß, worauf du hinauswillst, Kleiner.«
    Er ließ sich nicht beirren. »Die ›Scherze‹ von ES waren zwar nie jedermanns Geschmack, aber sie waren unter dem Strich eher harmlos.« Er seufzte. »Nicht ganz – die Gnadenlosigkeit, mit der ES auf Wanderer Crest und Thora abgebügelt hat, gefiel mir damals schon nicht!«
    »Nun, ich hatte oft genug mit ES zu tun, damals auf der Erde, als ich von ihr noch als Larsaf Drei sprach. ES riss mich aus dem Tiefschlaf, erteilte Aufträge, ich musste sie ausführen, mitunter als Richter und Henker in einer Person.«
    »Sag mal – ist es ein Zeichen fürs Alter, wenn man sich frühere

Weitere Kostenlose Bücher