Perry Rhodan - 2515 - Operation Hathorjan
konnten –, sondern ihm gelang es in den nächsten Wochen, das Prinzip der allgemeinen terranischen Technik zugänglich zu machen.
Das von DeBeer entwickelte Aggregat, seit der Serienproduktion ab 1445 NGZ unter der Bezeichnung »DeBeerscher Kompritormlader« oder kurz »De-Beer-Lader« bekannt, kam zwar deutlich umfangreicher daher, war überdies ein wahrer Energieschlucker, wurde aber seither vor allem als Zusatzmodul bei den Hawk III eingesetzt beziehungsweise überall dort, wo Hyperkavitation zur gezielten, wenngleich lokal begrenzten Absenkung der Hyperimpedanz benötigt wurde.
Im Gegenzug wurden die säulenförmigen Aggregate an Bord der JULES VERNE fortan K-Säulen genannt – das »K« stand hierbei ebenso für Kompritorm wie kanneliert. Mit deutlich besserem Wirkungsgrad erzeugten die Metaläufer-Aggregate sogar aus dem Stand heraus den »beliebigen Halbraumeffekt« in Verbindung mit Hyperkavitation auf Halbraumbasis, sodass die Hyperimpedanz-Erhöhung lokal reduziert wurde und die in ihrem Wirkungskreis aktiven Anlagen mit sonst nicht erreichbaren Werten arbeiteten.
Hyperkavitation war bereits bei der ersten Begegnung mit ZEUT-80 beobachtet worden. Ähnlich wie die Luftblase bei Superkavitation die Berührung mit dem umgebenden Wasser verhinderte und den Reibungswiderstand reduzierte, erzeugte die modifizierte Hyperschwall-Injektion mit Libratronen-Halbraum-Strahlung im Bereich zwischen einem und 21,88 Megakalup und einer Intensitätsspitze zwischen einem und 7214 Kalup eine Halbraumblase mit verringertem Hyperwiderstand.
Der Wirkungsgrad reichte zwar eindeutig nicht aus, um die mit dem Hyperimpedanz-Schock verbundene Erhöhung komplett auszugleichen, führte aber immerhin doch zu einer Leistungsverbesserung – zumal laut lemurischer Dokumentation der Effekt nicht nur im Standarduniversum, sondern auch beim Halbraumfeld des Lineartriebwerks erzielt werden konnte.
Klar war allerdings auch, dass eine solche »aktive Hyperimpedanz-Reduzierung« Energie erforderte, die an Bord von Raumschiffen normalerweise ohnehin knapp bemessen war.
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Aus: Geheimdossier JV, Stand: 1. Januar 1463 NGZ, Sonderspeicher NATHAN, Zugang nur für autorisiertes Personal der Geheimklassifikation A3 und höher.
Die JULES VERNE ist ein Verbundraumer ähnlich der SOL – bestehend aus zwei Kugeleinheiten der APOLLO-Klasse und einem zylindrischen Mittelteil mit zentralem Ringwulst. Gebaut wurde das Schiff in der Aaron-Quippo-Werft auf Luna und benannt nach dem französischen Schriftsteller Jules Verne, der als einer der Begründer des Science-Fiction-Genres gilt.
Ursprünglich ausgerüstet für die Operation Tempus, ist die seinerzeit verwendete Prä-HI-Technik seit der Rückkehr in die Milchstraße Ende 1347 NGZ wieder entfernt. Die von den Metaläufern von Evolux in Tare-Scharm vorgenommenen Umbauten, Modifizierungen und Ergänzungen stehen nun parallel zu den neuen Einbauten zur Verfügung.
Nach der Retroversion der Negasphäre von Hangay war klar, dass das Hantelschiff einer eingehenden Untersuchung unterzogen werden musste. Hierzu begann ab Anfang 1348 NGZ am Südpol des Saturnmondes Titan der Bau der Kantor-Werft, die im Jargon der Eingeweihten bald den Beinamen »geheimnisvolle Insel« erhielt (angeblich ein prähistorischer Insidergag).
Bereits ab 1335 NGZ leisteten die massiv ausgebauten, nahezu die gesamte Mondoberfläche überziehenden Titan-Werften einen entscheidenden Anteil beim Ausbau der LFT-Flotte auf der Basis von Modulraumern. Zunächst wurden nur solche bis zu 800 Metern Durchmesser produziert; ab 1360 NGZ wurden die Werftkapazitäten auf Raumer der NEPTUN- (1500 Meter), SATURN- (1800 Meter) und JUPITER-Klasse (2500 Meter) ausgeweitet und das Forschungszentrum Titan reaktiviert.
Weil der Saturnmond zu einem der Hauptproduktionsstandorte für Modulraumer der LFT wurde, war und ist der gesamte Saturn-Sektor zwangsläufig stark geschützt und abgeschirmt und gilt als militärisches Sperrgebiet (Ausnahme: Medocenter Mimas).
Nicht zuletzt aus diesem Grund wurde gerade dort die JULES VERNE stationiert sowie später der Polyport-Hof GALILEO im Rahmen des Projekts Saturn. Letzterem kam überdies die Nähe des Forschungszentrums Titan zugute.
Bei der Kantor-Werft handelte es sich um eine ausgedehnte Anlage von rund zehn Kilometern Durchmesser und bis in 3000 Metern Tiefe reichenden Subetagen, die ausschließlich einem Projekt dienen sollte – der Erforschung der Metaläufer-Modifikationen der JULES VERNE.
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