Perry Rhodan - 2515 - Operation Hathorjan
Mitte 1350 NGZ war hier das Hantelschiff im Zentralschacht – einem Zylinder von 1100 Metern Durchmesser und 2500 Metern Tiefe – untergebracht und wurde inzwischen insgesamt fünfmal komplett auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt.
Wiederholt war Atlan im Laufe der Jahrzehnte hier, weil es Bedenken gab, ob das Hantelschiff auch ohne Perry Rhodans Ritteraura einwandfrei zu steuern und zu beherrschen sei. In einem solchen Fall hätte der Arkonide als letzter bekannter Träger einer Ritteraura »einschreiten« können. Das erwies sich allerdings als unnötig; in dieser Hinsicht bereiteten die Metaläufer- Modifikationen niemals Probleme.
Grundsätzliche Skeptiker unter den Wissenschaftlern führen hier allerdings gern das Argument an, dass gerade Atlans Anwesenheit diese Probleme von vornherein verhinderte, weil den Metaläufer-Aggregaten somit verdeutlicht wurde, dass es keinen Grund für eine »Dienstverweigerung« gebe.
Ab etwa 1380 NGZ fand eine Abwanderung der ursprünglichen Besatzung statt; nur wenige Mitglieder der Schiffsführung blieben als Forscher in der Kantor-Werft. Die aktuelle Besatzung ist dem Hantelschiff seit dem 1. Januar 1450 NGZ zugeteilt.
Von vereinzelten Einsätzen und Fernexpeditionen abgesehen, war die JULES VERNE meist auf Titan stationiert und geriet bei den normalen Angehörigen der LFT-Flotte fast komplett in Vergessenheit.
Der Terranische Resident Rhodan und die übrigen Verantwortlichen haben in den letzten 115 Jahren keinen Wert darauf gelegt, die geheimen Leistungsdaten des Spezialraumers öffentlich zu machen. Mit ein Grund war auch, dass der am 29. Mai 1403 NGZ entdeckte Polyport-Hof GALILEO auf dem PONTON-Tender GALILEO GALILEI in einer Saturnumlaufbahn stationiert wurde, das damit verbundene Projekt Saturn zu den am besten gehüteten Geheimnissen des Solsystems gehörte und sich die Abschirmung indirekt auch auf die JULES VERNE erstreckte ...
Allen war zwar klar, dass sich weder die JULES VERNE noch GALILEO vor den diversen Geheimdiensten oder der USO – Zusammenarbeit im Galaktikum hin oder her – verbergen lassen würden. Dennoch wurde alles getan, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen.
Die meisten Grundfunktionen der Metaläufer-Modifikationen gelten inzwischen als entschlüsselt und können eingesetzt werden; dennoch gehen Wissenschaftler und Ingenieure davon aus, dass sie längst nicht alles entdeckt haben. In ihren Reihen gilt das geflügelte Wort: »Die ›Wundertüte‹ hält noch weitere Überraschungen bereit!«
6.
19. Januar 1463 NGZ
Nach einigen Stunden Schlaf übernahm ich am Morgen formal als Expeditionsleiter das Kommando über die JULES VERNE.
Um bei der Operation Hathorjan auch in Andromeda auf mein bewährtes »Sonnentransmitter-Kommando« zurückgreifen zu können, sollte die ATLANTIS an Bord genommen werden und bis auf Weiteres die NAUTILUS III – einen Leichten Kreuzer der DIANA-Klasse – ersetzen.
Den förmlichen Protest der NAUTILUS-Crew nahm ich unbewegten Gesichts hin. Der Raumer wurde ausgeschleust, landete auf ZEUT-80 und sollte später mit der Galaktikumsflotte nachkommen.
Einziger weiterer nennenswerter Zwischenfall war der Sturm der Entrüstung, als ich bei der Ansprache zu den Besatzungsmitgliedern der ATLANTIS die Unvorsichtigkeit beging, nur auf Freiwillige zu bestehen und allen freistellte, den Solonium-Hypertakt-Kreuzer zu verlassen ...
Mein Extrasinn nannte mich zwar obligatorisch Narr , aber als verantwortungsvoller Kommandeur war es meine Aufgabe, vor einem Einsatz, der unter Umständen zu einem Himmelfahrtskommando werden konnte, diese Wahlmöglichkeit anzusprechen.
Meutereidrohungen gab es zwar keine, dennoch rang mir die Crew auf die ihr eigene Art als Ausgleich das Zugeständnis ab, dass zumindest eine kleine Delegation auch in der Zentrale der JULES VERNE-1 anwesend sein durfte. Obwohl im Rahmen der früheren Aktivierung von Sonnentransmittern in Geduld geübt, war Däumchendrehen dennoch oder gerade deshalb nicht unbedingt die Stärke der Mannschaft.
Dass ich gern auf das Fachwissen vor allem der Wissenschaftler zurückgriff und ohnehin vorhatte, sie in das Dienstgeschehen der JV einzubinden – sofern es nicht zu einem eigenständigen Außeneinsatz der ATLANTIS kam, bei dem wiederum im Gegenzug Personal und Wissenschaftler der JV an Bord der ATLANTIS kommen konnte –, war ein anderes Thema ...
Gucky jedenfalls feixte förmlich bis zu den Ohren, während er an meiner Seite Richtung JV-1-Zentrale
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