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Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal

Titel: Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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allerwenigsten Schwierigkeiten bereitet.
    Aber ein vierhundert Meter langes Zylinderschiff zu zerstören und den Tod zahlreicher Intelligenzwesen zu verursachen, ohne in zwingender Notwehr zu handeln – das hätte gewiss auch der keineswegs als zimperlich verschriene Atlan nicht gebilligt.
    Wie er es drehte und wendete, Juwal fand keine elegante Lösung des Dilemmas. Er stand auf, ging zum Feuerleitstand und fragte seinen Waffenmeister: »Was, schätzt du, führen die Gaids im Schilde?«
    »Ich weiß nicht, wofür sie uns halten; vermutlich für eine tefrodische Spezialeinheit, wegen deines Zungenschlags und der Kugelform der NAUTILUS. Als diplomatische Emissäre für Frieden und Völkerverständigung sind sie jedenfalls nicht unterwegs. Das Manöver mit den fünf Kampfdrohnen vorhin war kein Geplänkel, sondern eine tödlich fiese Falle.«
    »Wenn du nicht geschossen hättest ... Wenn wir noch länger auf den Fünfstern zugeflogen wären ...«
    »… wäre es uns übel ergangen. Sie hätten die Bomben von sich aus gezündet, doch um so viel näher an uns dran, dass wir mehrere Sekunden lang jegliche Orientierung verloren hätten.«
    »Woher wusstest du ...?«
    »Der Schelm denkt, wie er ist, Käpt’n. Ich gestehe, dass ich als potenziell Unterlegener einen ähnlichen Trick angewandt hätte. Immer unter der Voraussetzung, dass ich eine Totalvernichtung des Gegners in Kauf nähme.«
    »Danke, dass du eingegriffen hast, Zeno.«
    »Ich mache erstens nur meinen Job und will zweitens meine Urenkel wiedersehen.«
    Juwal klopfte ihm auf die Schulter. »Um auf meine Frage zurückzukommen ...«
    »Alles deutet darauf hin, dass wir es mit Gaids zu tun haben. Aber sie benehmen sich nicht so, wie sie laut unseren Dokumentationen sollten. Eher wie Roboter, die einer Programmierung folgen, welche keinerlei Abweichungen vom Auftrag gestattet.«
    »Ein Geisterschiff, positronisch gesteuert, ohne individuelles Personal?«
    Der von vielen Unwettern gegerbte Veteran ruckelte den Kopf hin und her. »Gefühlsmäßig würde ich sagen, dafür sind sie dann wieder zu inkonsequent. Nein. Andersrum. Jung und unsicher, klar doch! In der Walze hocken Frischlinge: Exemplare einer Generation, die noch nie einen Krieg erlebt hat. Deshalb wagen sie nicht, von den erteilten Instruktionen abzuweichen.«
    Fast fühlte Juwal sich persönlich betroffen. Auch er war in einer Phase des Friedens aufgewachsen und hatte bis zum gestrigen Tag Raumgefechte bloß aus Planspielen und Simulatoren gekannt ... »Welche Schlussfolgerungen ziehst du?«
    »Sie werden sich nicht einfach so von uns bis Thirdal eskortieren lassen. Vertreiben oder vernichten, andere Alternativen stehen ihnen nicht offen. Dass sie der NAUTILUS im Hochgeschwindigkeitsbereich nicht gewachsen sind, haben sie akzeptiert. Sobald sie sich jedoch wieder Chancen ausrechnen, schlagen sie zu.«
    »Und wir?«
    »Wir«, schnurrte Stanegg heiter, die knotigen Finger über seiner sensografischen Tastatur krümmend, »bereiten uns darauf vor.«

6.
    »Nett hier. Wie geschaffen dafür, sich von des Alltags Müh und Plage zu erholen, was?«
    Francinn enthielt sich einer Erwiderung.
    Der Ilt ging ihr mit seinem schrankenlosen Zweckoptimismus auf die Nerven. Dass er dies jederzeit in ihren Gedanken lesen konnte, machte die unbequeme Lage nicht gerade erträglicher. Der Shift saß fest, hochkant eingekeilt in einer sich verengenden Felsklamm hinter einem Wasserfall irgend-wo am südöstlichen Ausläufer des Lanrauva-Gebirges. Das klobige Gefährt hier hereinzusteuern, ohne dass Hülle und Besatzung trotz deaktivierter Schutzschirme, Antigravtriebwerke und Andruckabsorber mehr als ein paar oberflächliche Schrammen hinnehmen mussten, stellte zweifellos eine Meisterleistung der Pilotin dar.
    Gleichwohl balancierten Hjella, Perme und Francinn jetzt auf einer wackligen Fläche, die normalerweise als Seitenwand der Schleuse zwischen dem Doppelcockpit und der rückwärtigen Hälfte des Flugpanzers diente.
    Gucky schwebte vor ihnen in der Luft, die kurzen Beine überkreuzt, die Hände vor dem Bäuchlein gefaltet, wie die Karikatur eines außerirdischen, pelzigen Buddhas. »Oder hat jemand eine Beschwerde einzubringen?«
    »Wir sind zwar in relativer Sicherheit, da uns die Gesteins- und Wassermassen vor Entdeckung bewahren«, sagte Perme Umbrar. »Aber wie soll es weitergehen? Wir haben noch nicht einmal unser erstes Ziel erreicht, dafür den Kontakt zur NAUTILUS verloren und wissen nicht, wann wir uns wieder aus

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