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Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal

Titel: Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Grund dafür sein, dass die mentale Kraft der Sternenhorcher erloschen ist?«
    »Oder zumindest am Erlöschen, ja.« Der Ilt klopfte energisch mit dem Schwanzfutteral auf den Boden. »Aber hallo, Herrschaften, so schnell gibt ein Stoßtrupp nicht auf, den der Retter des Universums persönlich anführt! Vielleicht haben wir ja anderswo mehr Glück.«

    *

    Zuerst sah es nicht danach aus. An den nächsten beiden Stationen bot sich ihnen mehr oder minder dasselbe, zwar wissenschaftlich interessante, doch in Bezug auf ihren Auftrag frustrierende Bild.
    Schließlich brachte Gucky sie mit einer weiteren Teleportation an ihr ursprüngliches Ziel: das Areal der verwaisten Gartenstadt Third. Es lag auf einer Halbinsel zwischen dem rund 250 Kilometer durchmessenden Saduil-See, der Lynir-Lagune und dem ungleich kleineren Aslin-See.
    Nichts deutete mehr darauf hin, dass sich dort dereinst die Metropole einer hoch technisierten Welt mit eigener Raumfahrt erstreckt hatte. Längst war das Terrain von der Natur zurückerobert worden. Einige wenige Ruinen überragten die Baumkronen, Skelette ehedem für unverwüstlich gehaltener Konstruktionen, wie die abgenagten Rippen urzeitlicher Riesen.
    Fragend blickte Francinn ihre Kameraden an. Beide schüttelten die Köpfe. Nach wie vor nahmen sie nichts wahr, was ihnen weitergeholfen hätte.
    Sie liefen zwischen dem Ufer der Lagune und dem Waldrand entlang. Schließlich kamen sie zu einer schmalen Schneise, die das ansonsten undurchdringliche, üppig sprießende Grün zerteilte.
    Eigentlich, bemerkte Francinn, handelte es sich um einen Hohlweg, ähnlich jenem, den sie vom Shift aus gesehen hatte. Das ungleiche Trio folgte dem pfeilgeraden Einschnitt, bis er sich nach einigen hundert Metern zu einer Lichtung erweiterte.
    Auf einem flachen, von einer großteils überwachsenen Schutthalde gebildeten Hügel erhoben sich verfallene Gebäudereste. Eine Nische im Gemäuer, deren Spitzbogenform an den Tabernakelschrank eines Tempels gemahnte, erweckte Francinns Interesse.
    Sie trat näher. Ein Insektenvolk hatte sich in der Nische eingenistet, den Stock aber inzwischen wohl wieder verlassen, denn es war kein einziges Tier zu sehen.
    Francinn zog die Katana. Damit schob sie behutsam, um nichts zu zerstören, die hornige Abdeckung ein Stück zur Seite. Die zum Vorschein kommenden Waben waren größer als bei terranischen Bienen, Sechsecke mit fast drei Zentimetern Seitenlänge.
    Sechs, Baustein der Natur, perfekte Vereinigung der Gegensätze ... Die Sechs wurde als vollkommene Zahl bezeichnet, weil sie sich sowohl aus der Summe als auch dem Produkt der ersten drei Grundzahlen, also 1 + 2 + 3 wie auch 1 x 2 x 3, ergab.
    Schlug man mit dem Zirkel den Radius eines Kreises hintereinander auf der Kreislinie ab, erhielt man dasselbe regelmäßige, vollkommene Sechseck wie bei Schneeflocken, beim Benzolring oder eben bei Bienenwaben. Verband man hingegen die Eckpunkte zu zwei einander durchdringenden Dreiecken, entstand das Hexagramm, ein machtvolles Symbol seit den Zeiten des weisen Königs Salomo.
    Allerdings war die Sechs mitunter als Zahl der Fleischeslust geächtet worden. Vielleicht auch, weil sie den Astralpriestern Babylons besonders heilig war, wurde 666 in der Apokalypse des Johannes, dem letzten Buch der Bibel, zum Inbegriff des Bösen stilisiert, zum Zeichen der schrecklichsten vorstellbaren Bestie.
    Plötzlich fröstelte Francinn. Sie horchte auf. Etwas hatte sich verändert.
    Die allgegenwärtigen Geräusche des sie umgebenden Dschungels waren fast völlig verstummt. Als hielte der Wald den Atem an ...
    Dafür erklang ein helles Sirren, ein Flirren und Schwirren, das zum Brausen eines Orkans anschwoll. Dann kam der Schwarm über sie.

7.
    »Gibt es Neuigkeiten von Guckys Team?«, fragte Juwal. »Wissen wir, wo der Ilt und seine Leute stecken?«
    Sein Cheforter verneinte. »Sie haben die Systeme des Shifts desaktiviert und auch die Anzüge ...«
    Bunge stockte. Seine Augen weiteten sich, als könne er nicht glauben, was er von den Instrumenten ablas. »Nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. Soeben orte ich Gucky, Umbrar und die Chonossonerin. Alle drei strahlen hell wie Leuchtbojen. Sie haben die SERUNS unvermittelt auf Volllast hochgefahren.«
    »Warum?« Es musste einen triftigen Grund dafür geben, dass sie ihre Tarnung derart krass vernachlässigten.
    »Keine Ahnung. Das heißt ... In ihrer unmittelbaren Umgebung finden noch andere, höchst seltsame energetische Ereignisse statt.

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