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Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal

Titel: Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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vornübergebeugt, als laste immenser Druck auf ihm. Man merkte, dass es ihn sehr anstrengte, den Schwarm telekinetisch auf Distanz zu halten.
    Francinn Teseus-Chan tänzelte um den Mausbiber herum. Wie eine Berserkerin hieb sie mit dem Schwert auf die Falter ein, die zu Dutzenden herabfielen und wie Knallfrösche auf dem Boden zerplatzten.
    »Das gefällt dem Biest nicht«, keuchte sie dabei. »Wusste ich’s doch, dass eine Katana mehr bringt als ein Strahler.«
    »Notabschaltung!«, rief Perme. »Sonst fliegen uns die SERUNS um die Ohren.«
    Per Überrangkode desaktivierte er die Anzugsysteme. Die beiden anderen folgten seinem Beispiel. »Halte durch, Gucky!«
    »Kann … nicht … mehr … lange …«
    Ob es daran lag, dass die Tiere keine Beute mehr witterten, an Francinns verzweifelter Gegenwehr oder an einem anderen, unergründlichen Faktor – nach einigen Sekunden ließ das schreckliche Schwarmwesen von ihnen ab. Brausend und knatternd wogte es hinweg, die Schneise entlang Richtung Meer.
    Hinter ihm blieb ... nein, keine Spur der Verwüstung. Im Gegenteil: Geknickte Halme und umgeworfene Bäume richteten sich wieder auf.
    Verdorrte Sträucher ergrünten. Aus morschen Strünken schossen saftstrotzende Stämme in die Höhe. Der Hohlweg bildete sich zurück, als betrachte man eine Filmsequenz verkehrt herum.
    »Was ist das?«, fragte die Biologin schwer atmend. »Läuft die Zeit ... rückwärts?«
    Binnen Sekunden war die Schneise verschwunden – und mit ihr der Schwarm. Um ihn nicht abermals anzulocken, verzichtete das Team vorerst auf die Anzugsysteme.
    Daher konnte Perme momentan auch das absonderliche Phänomen nicht näher untersuchen. Ohnehin bezweifelte er, dass sein kleines Messgerät viel Verwertbares angezeigt hätte. »Eine lokal begrenzte Raum-Zeit-Anomalie? Möglich.«
    »Auch beim ersten Mal, als ich das ... Ding vom Shift aus beobachtete, schienen Ursache und Wirkung, ›danach‹ und ›davor‹ vertauscht.«
    »Jedenfalls ist auf Thirdal stärker aus dem Lot, als wir gedacht hätten. – Alles soweit in Ordnung, Gucky?«
    Der Mausbiber nickte matt. »Wird schon wieder. Wegen ein paar stromgeiler Flatteriche ...« Er stutzte, legte den Kopf in den Nacken.
    Perme folgte seinem Blick. Quer über den Himmel zog ein glühender Komet seine Bahn.
    Francinn schattete mit der Handfläche ihre Augen ab. »Ein Raumschiff!«
    »Hoffentlich nicht unseres.« Die Form blieb in der grellen Lohe verborgen, jedoch war klar, dass der Raumer zu einer Notlandung ansetzte. Für einen kontrollierten Anflug war er viel zu schnell.
    Er verschwand aus ihrem, vom Blätterdach des umgebenden Dschungels eingeschränkten Sichtfeld. Dann erst hörten sie das zugehörige, langgezogene Donnergrollen.
    »Auweia«, piepste Gucky. »Das sah nicht gut aus.«

    *

    Sie erholten sich noch einige Minuten lang. Da es zu keinen weiteren Zwischenfällen kam und nichts auf eine Rückkehr des Falterschwarms hindeutete, wagten sie es schließlich, die Anzüge mit minimaler Leistung wieder in Betrieb zu nehmen.
    Sofort verzeichneten ihre Funkgeräte einen Anruf der NAUTILUS. Sie stellten die Verbindung her und tauschten mit dem Cheforter Informationen über die jüngsten Geschehnisse aus.
    »Dank der Unterstützung durch unseren Traktorstrahler konnten die Gaids das Schlimmste vermeiden«, endete Lark Bunge. »Sie haben auf einem Gletscher des Südpolkontinents eine recht glimpfliche Bruchlandung hingelegt. Aber abheben wird ihre Walze wohl nicht so schnell wieder.«
    »Selten einen Schaden ohne Nutzen. Wenigstens haben wir sie vom Hals«, sagte Gucky grimmig.
    »Irrtum. Das Wrack ist kaum zum Stillstand gekommen, da wurden auch schon Transportplattformen ausgeschleust. Immerhin wissen wir jetzt definitiv, dass es sich tatsächlich um Gaids handelt. Etliche sind sogar in simplen Raumanzügen losgeflogen.«
    »Mit welchem Kurs?«
    »Jerdryna.«
    »Klar, schließlich haben sie hier zuletzt uns und früher den Shift geortet. Da wir gerade davon sprechen – gib Hjella Bescheid, dass die Tarnung hinfällig ist. Sie soll ihr Stahlross ausparken, ihm die Sporen geben und sich hierher zur Lagune schwingen.«
    Der Mausbiber wirkte ausgeruht und unternehmungslustig, als wäre nichts gewesen. So ein Zellaktivator hat eben seine Vorteile , dachte Perme.
    »Die Höllenhummel wird deutlich früher bei euch sein als die Gaids. Trotzdem solltet ihr keine Zeit vergeuden. Überdies besteht das Risiko, dass die Walze noch vor dem Absturz einen Funkspruch

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