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Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal

Titel: Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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das reichlich unbefriedigende Verhör des gegnerischen Kommandanten berichtet hatte, stand das Leben Einzelner bei diesen Gaids nicht besonders hoch im Kurs. »Ich befürchte, der Rest würde einfach weiterfliegen und die Gelähmten ihrem Schicksal überlassen.«
    »Das ist dann aber deren Schuld«, sagte der Cheforter. Man merkte ihm an, dass er eine passende Liedzeile auf der Zunge hatte, sich jedoch beherrschte.
    »Ob direkt oder indirekt, wir hätten sie gleichwohl auf dem Gewissen.«
    Zusätzliche Beiboote zu entsenden, um die paralysierten Gaids aufzufischen, würde die Lage noch weiter komplizieren. Und je mehr draußen waren, umso mehr mussten auch wieder eingeschleust werden – was im Endeffekt, falls es hart auf hart ging, zu fatalen Verzögerungen führen konnte. »Alternative Ideen?«
    »Sperrfeuer, Käpt’n; aber quasi über die Bande. Wir könnten mit den Thermogeschützen die Fluten vor den Gaids so stark erhitzen, dass eine kochend heiße Nebelbarriere entsteht. Wenn sie trotzdem nicht anhalten, ist ihnen wirklich nicht mehr zu helfen.«
    »Ausgezeichnet. So wird’s gemacht. Lark, gib mir die Höllenhummel.«
    Laut Positionsanzeige würde der Shift demnächst Guckys Gruppe erreichen. Juwal wies die Pilotin an, um spätestens 18 Uhr Bordzeit von Thirdal zu starten. »Mit sämtlichen Mitgliedern des Einsatzteams. Das ist der letztmögliche Termin, absolute Deadline.«
    »Und wenn der Mausbiber sich weigert? Oder behauptet, per Teleportation nachzukommen?«
    »Lässt du dich auf keine Diskussionen ein. Notfalls verfrachtest du ihn mit Gewalt in die Kabine. Errichte um euch den HÜ-Schirm, benutz den Paralysator ... Dir wird schon etwas einfallen.«
    »Abgesehen davon, dass es nicht zu den leichtesten Übungen zählt, Gucky einzufangen ... Er ist offiziell der Einsatzleiter«, erinnerte Hjella Hainisch. »Sich seinem Befehl zu widersetzen, entspricht rein flottenrechtlich der Meuterei.«
    »Nicht, wenn er nicht bei klarem Verstand ist. Beispielsweise, weil er sich eine der stärksten und unberechenbarsten uns bekannten Drogen einverleibt hat ...«

    *

    Der Ilt kaute eine Third-Wurzel, so gleichmütig, als handele es sich um eine Mohrrübe. »Gar nicht mal übel«, schmatzte er. »Bisschen zu bitter und scharf im Abgang, aber sonst recht lecker.«
    Francinn hatte ihm dieselben Sicherheitsvorkehrungen empfohlen wie bei Umbrar und rüde Ablehnung geerntet: Erstens, meinte Gucky, hätten die Maßnahmen sich beim kamashitischen Wissenschaftler als nutzlos erwiesen, sonst würde dieser jetzt nicht mit dem Tod ringen.
    Zweitens sei er selbst zwar in der theoretischen Hyperphysik nicht ganz so beschlagen, doch ungleich erfahrener im persönlichen Umgang mit parapsychischen Phänomenen als Perme. Und drittens schütze ihn sein Zellaktivatorchip.
    Das Risiko sei also durchaus kalkulierbar. Ende der Besprechung.
    Francinn war ein wenig eingeschnappt. Kogen Darbt, ihr Vorgesetzter, dem sie den Platz im Einsatzteam verdankte, hatte recht behalten.
    Zwischen dem drolligen Mausbiber, den sie als Kind angehimmelt hatte, und dem realen Gucky lagen Welten, mehr als sie sich je hätte träumen lassen. Sogar äußerlich: Ab und an, wenn er sich unbeobachtet wähnte, huschten Schatten über sein pausbäckiges Gesicht. Dann wirkte er für einen kurzen Moment tieftraurig, verbittert, depressiv oder auch schockierend zornig.
    Selbstverständlich wusste Francinn, dass Gucky, genauer betrachtet, ein bemitleidenswert einsames Wesen war. Seine Frau war vor Jahrtausenden gestorben, sein Sohn verschollen und später in der Superintelligenz ES aufgegangen, sein Heimatplanet vernichtet.
    Mit hoher Wahrscheinlichkeit gab es keine anderen Ilts mehr, einzig und allein ihn. Sämtliche Hinweise auf Überlebende seines Volkes hatten sich als falsch herausgestellt. Sämtliche Nachforschungen, die er über längere Zeit hinweg intensiv betrieben hatte, waren im Sand verlaufen.
    Wie die Sternenhorcher war Gucky im Grunde seiner Existenz ein Eremit. Die Runde der anderen biologisch Unsterblichen, speziell das freundschaftliche Verhältnis mit Reginald Bull, spendete sicherlich Trost. Aber so oft sahen sie sich auch wieder nicht, und die übrigen Sozialkontakte des Mausbibers erschöpften sich meist in oberflächlichem Geblödel.
    Ja, der Einsiedler war seine Karte, die Neun seine Zahl, der er nicht entkommen konnte: Womit man sie auch multiplizierte, die Quersumme des Ergebnisses lautete wieder neun. Man wurde sie nicht los, so sehr man sich

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