Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2518 - Patrouille der Haluter

Titel: Perry Rhodan - 2518 - Patrouille der Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
und wünschte dem Vogelartigen Glück. Die Ursache eines solchen Schadens lag seiner Erfahrung nach oft tief im Inneren der Systeme an extrem unzugänglichen Stellen.
    Ein hohes, enttäuschtes Sirren aus dem Schnabel des Technikers paarte sich mit dem Flappen seiner Rückenschwingen. Wahrscheinlich sah er das Ende seiner Schicht gefährdet. Mit einem Arm, der aus der Brust ragte, zupfte er Kabel beiseite.
    Lingam Tennar ging weiter. Endlich erreichte er den Antigrav-Schacht, der ihn einige Decks nach oben transportierte. Am Ausgang standen drei Ein-Mann-Schwebeplattformen bereit. Darauf verzichtete er und verfiel stattdessen in leichten Trab. Die kurze Strecke würde er zu Fuß mindestens genauso schnell zurücklegen; die engen Korridore und Abzweigungen erlaubten ohnehin keinen schnellen Flug.
    Kaum stand er vor der Tür zum Quartier seines älteren Kindes, öffnete sie sich zischend.
    »Wir haben dich erwartet«, hörte er Ichos Stimme.
    Mit kleinen, schnellen Schritten trat er ein. Das Beiboot der JULES VERNE war unterwegs, um mit den nach Andromeda ausgewanderten Halutern auf dem Planeten Halpat im Halpora-System Kontakt aufzunehmen – eine Mission, wie geschaffen für Lingam und seine Kinder.
    Ein Holobild dominierte die Fläche über Fancans Schlafstätte. Es zeigte die Sternenfülle des galaktischen Zentrums der Milchstraße und darin optisch hervorgehoben durch kräftigere Farben und ein anderes Größenverhältnis ihr Heimatsystem. Die Ansicht veränderte sich ganz allmählich, als treibe der Betrachter durchs All.
    Fancan verspürte seit jeher eine Sehnsucht nach der Stille und ewigen Weite des Vakuums, was wohl mit den besonderen Umständen seiner Geburt zusammenhing. Wieso er sich dennoch mit Erinnerungen an Haluta umgab, hatte Lingam nie verstanden.
    Versuchte sein Nachkomme sich damit selbst auszutricksen, oder hatten Details wie die Nachbildung des Heimatplaneten und seiner Sonne, die als dreidimensionales Modell unter der Decke ihres Quartiers in der ATLANTIS schwebten, letztlich nichts zu bedeuten?
    Lingam konnte es nicht lassen, seine Kinder ständig psychologisch zu analysieren, obwohl sie längst ihr eigenes Leben führten und nicht mehr von ihm abhängig waren. Das änderte jedoch nichts daran, dass sie nach wie vor seine »Kleinen« waren, woran sie ihn vor wenigen Stunden in der Zentrale des Schiffes wieder einmal lautstark erinnert hatten. Ob es ihnen gefiel oder nicht, sie brauchten seine Weisungen nach wie vor.
    Zwar hatte er seine Entscheidung, Nachkommen in die Welt zu setzen, vor mehr als hundert Jahren aus rein nüchterner Logik gefällt, doch sie hatte sein Leben völlig verändert. In der Notwendigkeit, dass es stets etwa 100.000 Haluter geben musste – eine kulturelle Grundlage, die sein Volk vor langer Zeit festgelegt hatte –, hatte Lingam seine persönliche Erfüllung gefunden.
    Nachdem die Gesamtbevölkerung der Haluter im Krieg gegen TRAITOR stark dezimiert worden war, waren in den letzten hundert Jahren mehr Haluter geboren worden als im gesamten Jahrtausend zuvor. Diese Jungen hatten großteils völlig andere Vorstellungen als ihre Elter. Eine der harmlosesten war noch, dass Icho und Fancan der im Galaktikum üblichen Gepflogenheit des Duzens fremder Völker und Individuen folgten.
    »Wir werden in knapp einem Tag Halpat erreichen«, sagte Lingam. »Zumindest, wenn es keine unvorhergesehenen Zwischenfälle gibt. Was also werdet ihr dann tun, am 27. Januar 1463?«
    »Du hast En-Ge-Zett vergessen«, spottete Icho. »Warum so umständlich? Wir wissen, welches Datum wir schreiben. Und genauso ist uns bekannt, welche Risiken und Möglichkeiten der Hypertakt-Flug mit sich bringt. Eine Störung ist unwahrscheinlich.«
    Fancan wippte auf den Fußballen. »Er ist nervös, Alter, merkst du das nicht?« Langsam richtete er den Blick auf Lingam. »Was liegt dir auf dem Herzen? Sag uns doch geradeheraus, was du uns deiner Meinung nach mitteilen musst.«
    Lingam zog die Augen völlig in den Schädel zurück, als wolle er sich instinktiv gegen etwas Unangenehmes wappnen. Die Augenstiele drückten in den Höhlen. Die Lamellenlider schlossen sich halb. Nervös? Kannten ihn seine Nachkommen so schlecht? Nervosität war etwas, unter dem Terraner litten, aber sicher keine Haluter. Hatte er in seiner Erziehung derart versagt, dass seine Kinder so wenig über ihr eigenes Volk – über sich selbst! – wussten? »Wir werden auf andere Haluter treffen.«
    »Deshalb sind wir unterwegs.«
    »

Weitere Kostenlose Bücher