Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad
gehört eindeutig nicht dazu.
»Weiter!«, drängt Rhodan und klopft mir auf den Unterschenkel. »Wir haben noch ein schönes Stück Weg vor uns.«
Ich krabble weiter. Meine Knie schmerzen, meine Rückenmuskulatur verkrampft. Und mein Puls steigt unaufhörlich. Eine Entscheidung im Kampf gegen die Darturka steht an – und wir müssen uns auf ein Geschöpf verlassen, über das wir so gut wie nichts wissen.
10.
Oberprotektor Bellyr
Das Getöse ringsum befremdete ihn. Gladyr und Volh, zwei Körperbewahrer, schritten links und rechts seines Thrones. Getragen wurde er von vier Robotern. Sechzehn weitere gingen im Gleichschritt an der Spitze des kleinen Zuges.
Er folgte einer seltsamen Regung und wetzte seinen Körper unruhig über die Sitzfläche des riesigen Thrones, dessen Tragegestell ein Käfiggerüst in Würfelform mit Maßen von vier mal vier mal vier Metern darstellte.
Ein Trupp Darturka wartete am Ende des breiten Ganges. Sie hielten ihre Waffen hoch, einer von ihnen zischelte Unverständliches. Ihre violetten Uniformen wirkten wie ein seltsamer Farbtupfen in dieser monochromen Umgebung. Die Soldaten strahlten nahezu unverhüllte Aggressivität aus.
Bellyr schaltete den Schutzschirm ein, der Thron wurde augenblicklich von einer Kugelhülle umgeben. Er würde kein unnötiges Risiko eingehen. Frequenzfolger Tonnvar hatte ihm zwar freies Geleit zugesagt, als er anbot, über die »Bedingungen einer Kapitulation« verhandeln zu wollen; doch konnte er diesem Wesen vertrauen?
Die Darturka, einen ganzen Kopf größer als die Körperbewahrer seines Volkes, umringten den kleinen Tross, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Aus Seitengängen kamen immer mehr hinzu. Auch ihr Misstrauen war groß, und keine Sekunde gaben sie ihre Waffen aus den Händen.
Kalte Blicke aus ebenso kalten Echsenaugen verfolgten Bellyr. Er fühlte sich durchleuchtet, auch wenn ihn der gelb leuchtende Schutzschirm vor einer genaueren Betrachtung schützte.
Gladyr und Volh drängten sich so eng wie möglich an den Transportkäfig, der den Thron umfasste. Sie blieben ruhig; Bellyr hatte sie aus gutem Grund für diese Mission ausgewählt.
Sie erreichten den Zugang von Speiche D zur Nabe. Hatte man ihnen während des bisherigen Weges den Blick auf Seitengänge und andere Decks verwehrt, erlaubte man ihnen nun, die Massen an Darturka zu sichten, die diesen Knotenpunkt abschirmten. Bellyr schätzte, dass das Kontingent aus mindestens hundert schwerbewaffneten Klonsoldaten bestand.
Er gab sich unbeeindruckt. Er durfte sich nicht verraten, musste seine Nervosität unter allen Umständen verbergen.
Bellyr orientierte sich. Das Gespräch sollte auf seinen Vorschlag hin auf Deck vier stattfinden. Der Ort der Zusammenkunft war nicht mehr weit. Tonnvar hatte sich geweigert, ihn allzu weit ins Innere der eigentlichen Station vorzulassen.
Er verstärkte den Schutzschirm. Ein Großteil der ihm zur Verfügung stehenden Energie floss in die Abschirmung. Er tat dies aus Kalkül, nicht etwa aus Angst.
Weitere Darturka näherten sich; sie gaben sich martialisch und drohten in Bellyrs Richtung, wenn sie seiner ansichtig wurden.
Hassen sie uns so oder verachten sie uns nur?
»Du bist gekommen«, hörte er eine Stimme über die freigeschaltete Funkverbindung. »Gut so.«
»Und du ebenfalls, Tonnvar«, sagte er. »Wir sehen uns am vereinbarten Treffpunkt?«
»Ich bin es gewohnt, meine Abmachungen einzuhalten.« Ein Holo-Bild erschien; es zeigte den Frequenzfolger in seiner ganzen Größe.
Er wirkte überschlank und zäh; das Bild zoomte auf den Kopf Tonnvars. Die breiten, kräftigen Wangenknochen und die tiefliegenden Augen erzeugten ein Gefühl der Befremdlichkeit in Bellyr. Wenn er nur in der Lage gewesen wäre, seine eigenen Emotionen besser einzuordnen! Es war ihnen so viel abhanden gekommen, damals, als sie ... als sie ...
Perry Rhodan hatte ihm einiges über die Frequenzfolger erzählt. Bellyr wusste von der Existenz des Induktionsdammes und der Induktivzelle, die es ihnen ermöglichten, gedankenschnell zu reagieren und seine eigene Meinung mit der eines implantierten Mikrorechners abzugleichen. Er wusste, dass das sogenannte Pigasoshaar am Hinterkopf seines Gegenübers eine besondere Rolle für dessen Selbstwertgefühl spielte. Er wusste, dass Tonnvar höchstwahrscheinlich die Begabung eines Paraschleichers aufwies und sich kraft seines Willens aus der Aufmerksamkeit eines Beobachters ausschließen konnte.
Nun – Bellyr war kein normaler
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