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Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer

Titel: Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Wir werden es wohl darauf ankommen lassen müssen.«
    Rawland schüttelte den Kopf. »Diesmal nicht, Perry. Ich bin es leid. Ihr habt mich schon zu oft umgenietet, du und dein fetter Kumpel. Außerdem haben wir diesmal keine Zeit für solche Scherze, sagt der Boss.«
    Blitzschnell zog er den Colt. Mit einer übertrieben lächerlich wirkenden Geste ließ er ihn drei Mal um den Zeigefinger kreisen und richtete ihn dann auf mich.
    »Diesmal geht es um alles. Du musst dich beeilen.«
    Er hielt sich den Revolver an den Kopf, drückte ab und brach zusammen. Noch bevor sein Körper den Boden berührte, hatte er sich aufgelöst, war verschwunden, als hätte er nie existiert.
    Ich vernahm ein Räuspern direkt hinter mir, drehte mich um und starrte dem Konzept in die Augen. Neben dem dunkelhäutigen Mutanten stand Mondra; an ihren Beinen rieb sich Ramoz, der Ras noch immer aufmerksam, wenn nicht gar misstrauisch musterte.
    Ich sah, dass MIKRU-JON das Gebäude verlassen hatte und, noch immer dreigeteilt, langsam zum Zentrum des Platzes schwebte. Das Schiff achtete allerdings sorgsam darauf, uns nicht zu überholen, sondern hinter uns zu bleiben, als wolle es uns ausdrücklich den Vortritt lassen.
    »Endlich ist es so weit.« Ras deutete nach vorn. »Darauf habe ich lange gewartet. Jetzt wird alles besser, zumindest für mich, weil ich dich gefunden habe.«
    Ich drehte mich wieder um.
    Goldene Funken wirbelten über dem Platz. Ich hatte so etwas schon einmal gesehen. Es war lange her, über hundert Jahre. Damals, nachdem wir die Terminale Kolonne TRAITOR zurückgeschlagen hatten, hatte sich der letzte Rest des Nukleus der Monochrom-Mutanten aufgelöst und einen solchen Funkenregen über Terra versprüht. Was es damit für eine Bewandtnis gehabt hatte, hatten wir nicht herausgefunden.
    Nun senkten sich ganz ähnlich sprühende Funken auf den zentralen Platz der Maschinenstadt. Doch sie verteilten sich nicht und lösten sich dann auf, wie es damals der Fall gewesen war, sondern verdichteten sich, verharrten träge in der Luft – und veränderten sich.
    Sie wurden braun .
    Was eben noch ein atemberaubend prächtiger Schimmer gewesen war, verwandelte sich nun in ein zähes, übel riechendes, gequältes Ausflocken, das einfach nur widerwärtig wirkte.
    »ES konnte seine Mentalsubstanz nicht unbeschränkt verteilen«, hörte ich Ras Tschubai sagen. »Die Superintelligenz hat überall nach dir gesucht ... im Stardust-System, auf Terra, sogar in Andromeda. Doch ihre Möglichkeiten waren beschränkt.«
    »ES hat nicht gewusst, wo ich mich aufhielt?«
    »So ist es. Hörst du mir nicht zu? ES’ Macht ist zurzeit beschränkt.«
    »Weshalb?«
    »Das wird ES dir gleich selbst erklären. Falls ES dazu noch imstande ist.«
    »Was soll das heißen?«
    »Hab Geduld. Aber jetzt ist zumindest diese Phase vorbei. ES war nur imstande, ein Konzept zu stabilisieren, doch ES hat seine Kraft auf Dutzende aufgeteilt, um dich so schnell wie möglich zu finden. Deshalb war ich so unzulänglich. Aber wie ich schon sagte, das ist nun vorbei. Bald werde ich dir mit ganzer Kraft zur Verfügung stehen können. Bald werde ich wieder ich selbst sein.«
    Ich befürchtete , dass ich tatsächlich allmählich verstand. Die Funken – zuerst golden und prächtig, dann braun und pervertiert – hatten sich endgültig verdichtet, zu schemenhaften Körpern zusammengefunden, die verwirrt und orientierungslos über den Platz taumelten.
    Schemen, die ich allesamt kannte.
    *
    Da war Tako Kakuta, der kleine schmächtige Japaner mit dem runden, kindlich wirkenden Gesicht. Der stets höfliche, zurückhaltende, ordentliche Mann, der 1971 als Teleporter Gründungsmitglied des ursprünglichen Mutantenkorps gewesen war.
    Betty Toufry, die Telekinetin und Telepathin, die 1999 mit 30 Jahren, als ihr Alterungsprozess aufgehalten worden war, noch wie ein Mädchen von 17 oder 18 Jahren ausgesehen hatte. Die als Sechsjährige ihren Vater erschossen hatte, weil er von einem Individual-Verformer übernommen worden war und die Atomraketen auf dem amerikanischen Kontinent zünden wollte.
    Balton Wyt, der viel später, im 32. Jahrhundert alter Zeitrechnung, von der Stadt , einer Robotanlage der Ganjasen, aufgenommen worden war und dort seine telekinetischen Fähigkeiten entdeckte.
    Der Movator Takvorian, ein Zentaur, von den Cappins in tiefer Vergangenheit erschaffen, der kraft seines Willens für verschiedene Personen oder Objekte die Zeit verlangsamen oder beschleunigen konnte. Ein

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