Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer
Gen-Experiment, das aufgrund seines schmächtigen Oberkörpers nicht den Erwartungen entsprach und als drei Tage altes Baby im Abfallkonverter landen sollte.
Ribald Corello, der Supermutant , geboren an einem 5. September, Hypnosuggestor, Individualauflader, Emotiolenker, Quintadimtrafer und Telepsimat in Personalunion, ein nicht einmal einen Meter und dreißig kleiner Zwerg mit einem riesigen Schädel, der sich nur mithilfe eines Spezialsessels bewegen konnte. Beeinflusst von den Antis wurde er zu einem furchtbaren Feind der Menschheit, bevor es gelang, die Manipulationen aufzuheben.
Lord Zwiebus, der Pseudo-Neandertaler, ebenfalls von den Cappins bei einem Gen-Experiment geschaffen.
Andre Noir, der Hypno aus Frankreich und Gründungsmitglied des Mutantenkorps.
Und Dutzende andere.
Sie alle hatte ich gut gekannt, jeden Einzelnen von ihnen, und mit jedem verbanden mich unzählige Abenteuer, Erlebnisse und Geschichten. Sie alle hatte ich im Lauf der Jahrtausende verloren.
Mein Herz wurde schwer, als ich sie nun sah.
Sie alle waren Angehörige des Mutantenkorps gewesen, die ES aufgenommen hatte.
Und nun bewegten sie sich wie in Trance über den Platz, schienen ihre Umgebung nicht wahrzunehmen. Sie kamen mir vor wie Schemen einer fremden Wirklichkeit.
Ich lief zu Betty, versuchte, sie an den Schultern zu fassen, doch ihr Körper war immateriell. Meine Hände glitten durch sie hindurch; sie nahm mich überhaupt nicht wahr. Ich prallte verblüfft zurück, und Betty ging weiter.
John Marshall, der australische Telepath, kreuzte ihren Weg. Dem ehemaligen Chef des Mutantenkorps schien möglich zu sein, was mir verwehrt blieb. Er bemerkte Betty, drehte sich zu ihr um, ging auf sie zu, streckte die Hand aus. Die Telekinetin und Telepathin schien ihn ebenfalls zu sehen, denn sie änderte die Richtung ihres ziellosen Marsches, ging auf ihn zu, streckte ebenfalls die Hand aus, berührte ihn ...
... und beide Mutanten verschwanden in einem hellen Lichtblitz.
Neben mir stöhnte Ras Tschubai auf. Besser gesagt: das Konzept aus dem dunkelhäutigen Teleporter und Fellmer Lloyd, dem Orter und Telepathen. Aber es war kein gequältes Stöhnen, sondern ein wohliges, erfülltes. Die graue Haut des Afrikaners wurde dunkler, sein Blick klarer. Nur eine Spur, aber genug, dass ich es bemerkte.
Was geschah hier? Aufgrund von Ras’ Bemerkungen konnte ich es mir denken.
Ich sah mich um, lief zu Takvorian, dem zentaurischen Zeitmanipulator, doch auch ihn konnte ich nicht berühren. Ein Gespräch mit ihm war unmöglich. Er hielt auf den Wellensprinter Rakal Woolver zu, dessen Zwillingsbruder Tronar nur einen Meter von ihm entfernt stand, berührte ihn, und beide verschwanden in einem Lichtblitz. Tronar sah sich kurz verwirrt um und machte dann kehrt, hielt auf Anne Sloane zu, die schlanke, dunkelhaarige, allerdings nicht sehr belastbare Telekinetin, die völlig verwirrt dastand und mit einem erleichterten Lächeln nach ihm griff.
Ich stolperte fast über Dalaimoc Rorvic, den tibetanischen Halb-Cyno, der voluminös und riesig wie ein Buddha mit untergeschlagenen Beinen und halb geschlossenen Augen einfach nur dazusitzen und in unergründliche Fernen zu blicken schien. Neben ihm stand der unglaublich hagere Tatcher a Hainu, der Marsianer der A-Klasse, und schlug ihm wiederholt mit einer zerbeulten Kaffeekanne auf den Kopf.
Ein fast genauso dünner junger Mann mit einem Bärtchen umtänzelte die beiden. »Uuiii«, sagte er, »das muss weh tun. Uuiii, das muss sehr weh tun. Ich verstehe ja, dass ihr dieses alte Ritual bis zum Gehtnichtmehr wiederholt, aber ich muss ... uuiii ... unbedingt wissen, was in dieser Kanne ist.« Er begleitete jeden Schlag a Hainus auf Rorvics Kopf mit diesem hohen, klagenden Uuiii . »Versteht ihr, ich bin Apotheker und Pharmazeut ... uuiii ... und ich freue mich sehr, wirklich sehr, euch wiederzusehen ... uuiii ... aber die Antwort auf meine Frage könnte ... uuiii ... die gesamte Pharmazie revolutionieren ...«
Das Lachen blieb mir im Hals stecken. Diese Szene erinnerte mich an eine vergangene, an eine unbeschwertere Zeit, die natürlich auch spannend gewesen war und ihre Gefahren gehabt hatte.
Aber mir wurde klar, dass diese Zeit endgültig vorbei und nicht mehr aktuell war und sich überlebt hatte. Vielleicht löste sie nostalgische Gefühle aus, mehr aber auch nicht.
Zumindest bei mir nicht.
Tatcher a Hainu warf die Kaffeekanne nach dem unentwegt vor sich hin plappernden jungen Mann und legte die
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