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Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer

Titel: Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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zurückfuhren. Hindurch glitt ... ein obeliskartiges, sich nach oben verjüngendes Objekt mit einer verspielt ornamentierten, bronzefarbenen Hülle. Zumindest das obere Drittel davon.
    Ich pfiff leise auf. Unmittelbar auf den Passagierblock folgten der Techno- und dann der Antriebsblock des Schiffes.
    MIKRU-JON hat sich selbsttätig zerlegt und ist uns gefolgt!
    Aber wie ...? Jetzt wurde mir immerhin klar, warum der Raum, den wir gerade betreten hatten, stetig größer geworden war.
    Alle drei Teile des Schiffes schwebten hintereinander gemächlich durch das Schott in die Halle.
    »Es war ganz seltsam«, hörte ich MIKRU-JONS tiefe Stimme, übertragen von Außenlautsprechern. »Kaum hattet ihr den Tempel betreten, vergrößerten sich seine Eingänge. Die Säulen wichen buchstäblich zurück, um Platz zu schaffen. Ich stellte fest, dass ich ebenfalls passieren konnte, wenn ich mich teilte, und habe das als Einladung aufgefasst. Ich hoffe, in eurem Sinne gehandelt zu haben.«
    »Vollkommen«, murmelte ich und zuckte zusammen, als ich eine Berührung auf meiner Wange spürte.
    Ras Tschubai hatte die Hand ausgestreckt und drei Fingerspitzen auf meine Haut gelegt. Ich hatte das Gefühl, dass sein durchdringender Blick von Sekunde zu Sekunde klarer wurde.
    »Endlich«, sagte er, »endlich ist es so weit. Endlich sind wir auf Wanderer. Komm, Perry!« Er drehte sich um und ging los, der Tür entgegen, die sich am anderen Ende der Halle befand. Es dauerte eine Weile, bis er sie erreichte; diesmal bewegte er sich mit normaler Geschwindigkeit.
    Wir folgten ihm.
    Als Ras die Tür erreichte, glitten auch deren Hälften auseinander, und eisige Kälte schlug uns entgegen.
    *
    Der Atem gefror vor meinem Mund. Ich überlegte, ob ich den SERUN schließen sollte, tat es aber nicht. Es kam mir falsch vor. Ich wollte die Eindrücke hier auf Wanderer so unverfälscht wie möglich aufnehmen, zumindest, solange es sich irgendwie aushalten ließ.
    Ich sah mich um, erkannte die Umgebung. Ras hatte es in der Tat geschafft und uns über Atlantis zur Kunstwelt Wanderer gebracht.
    Wir befanden uns in Ambur-Karbush , in der Maschinenstadt.
    Sie erhob sich von einer Hochebene am Ufer eines etwa hundert Kilometer breiten Meeresarms. Ein gewaltiger Strom stürzte nahe der Gebäudeansammlung über den Rand des Felsplateaus achthundert Meter in die Tiefe. Aber sein Wasser war gefroren, zu Kaskaden aus Eis erstarrt. Es war ein Anblick von überwältigender Schönheit ... der aber trotzdem große Besorgnis in mir auslöste.
    Winter auf Wanderer?
    Obwohl die Kunstwelt von einer Kunstsonne erwärmt wurde, die ich am Zenit entdeckte, direkt unter einem schwach leuchtenden kuppelförmigen Energieschirm, der die gesamte Oberfläche überspannte?
    Mir fiel ein einsamer Gleiter auf, der hoch über dem gefrorenen Wasserfall seine Kreise zog, aber schon Sekunden später außer Sicht geriet, als er am Rand des Felsplateaus langsam in die Tiefe sank.
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf die Gebäude der Stadt, die als architektonisch gewagte Konstruktionen glatt und fugenlos aus dem glänzenden Boden wuchsen. Sie schmiegten sich harmonisch aneinander; ihre stählernen Hüllen funkelten im Licht der künstlichen Sonne. Auch sie waren von einer dünnen Eisschicht überzogen. Dann ließ ich den Blick über Kuppeln mit nach oben und seitwärts gereckten Auswüchsen gleiten, über von Erkern und antennenartigen Auslegern geprägte rechteckige und zylindrische Bauten, die insgesamt harmonisch aufeinander abgestimmt waren. Irgendwie erinnerte mich die Maschinenstadt – zum wiederholten Mal – an ein schlafendes Lebewesen. Die Plätze und die Straßen waren zwar verlassen, dennoch spürte ich förmlich die Allgegenwart intelligenten Lebens.
    Kein Wunder. Das war die Heimat von ES, und die Superintelligenz war hier praktisch überall. Sie durchdrang die gesamte Kunstwelt.
    Zentrum der Stadt war ein großer freier Platz von zwei Kilometern Durchmesser, dessen Mittelpunkt ein 1300 Meter hoher, zerbrechlich wirkender Turm war. In seiner Hülle fehlte ein vielfach gezacktes Stück. Hinter dem bogenförmigen Durchgang zum Kuppelinneren glaubte ich, ein spiralförmiges, in allen Farben des Spektrums schimmerndes Gebilde zu erkennen.
    Unwillkürlich erfasste mich eine gewisse Ehrfurcht. Das alles war eine direkte Manifestation der Superintelligenz. ES präsentierte sich, hier und jetzt zumindest, als schillernde, leuchtende Energiespirale. Im gleichen Augenblick erklang ein

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