Perry Rhodan - 2523 - Am Rand von Amethyst
Stirnseite befand sich ein altmodischer Sarg, ganz aus Holz.
Altmodisch – oder retro . So hätte es Sandior wohl selbst bezeichnet. Wahrscheinlich hatte er sich deshalb in weiser Voraussicht ausgerechnet dieses Unternehmen und diese altmodische Zeremonie ausgesucht, um seine letzte Reise anzutreten.
Eritrea trat an den offenen Sarg und schaute auf das bleiche Gesicht. Das letzte Grinsen war nun für immer auf den Zügen festgefroren.
Leise Schritte näherten sich ihr. »Er starb am Ende friedlich, auch wenn die Krankheit seinen Körper nahezu aufgefressen hatte«, sagte eine ebenso leise Stimme.
Sie drehte sich um. Alles an dem Mann war dezent und unaufdringlich. Wahrscheinlich musste es in seinem Beruf so sein.
»Er war mein Freund«, sagte sie. Und ich weiß nicht, wie ich ohne ihn den Weg weitergehen soll, den er mir gewiesen hat. Und wie ich die Schatten der Vergangenheit ohne seine Hilfe endgültig abstreifen soll.
»Eritrea Kush?«, fragte der Mann.
Sie nickte, erstaunt darüber, dass er sie kannte.
»Ich habe etwas für dich. Bitte warte hier. Er wollte, dass ich es dir gebe.«
»Mo-moment«, stotterte sie. »Bitte ... sag mir zuerst noch, unter welcher Krankheit er litt. Er hat nie etwas davon erwähnt.«
»Das wundert mich nicht«, sagte der Mann. »Er hat mit niemandem darüber gesprochen. Auch nicht mit einem Mediker. Erst am Tag vor seinem Tod kam er zu mir und hat mir davon erzählt. Außerdem hat er mir etwas für dich dagelassen. Er wusste, dass du kommen wirst.«
»Welche Krankheit ...«
»Er hat im Leben nie darüber gesprochen, also wollen wir es auch im Tod nicht tun.« Damit zog sich der Mann zurück und ließ Eritrea allein.
Von Sekunde zu Sekunde wurde es dunkler, ohne dass es jemand außer ihr hätte merken können, denn die Dunkelheit drang aus ihrer Seele.
Der Mann kam zurück und hielt einen gefalteten Bogen Papier in der Hand. »Bitte«, sagte er nur und hielt ihn Eritrea entgegen. Dann zog er sich zurück.
Sie sah lange in Sandiors starres Gesicht, ehe sie den Brief entfaltete. Typisch für ihn, eine derart antiquierte Art der Kommunikation zu benutzen.
Keine langen Worte , las sie. Nur eins: Wenn er wiederkommt, schick ihn weg. Leise und still, in allem Frieden. Wenn du das kannst, wird er gehen, und du wirst Ruhe finden.
Das war alles. »Nur über mich«, flüsterte sie in die Stille. »Du hast nur über mich geschrieben und kein Wort über dich.«
Eine Träne lief über ihre Wange.
Obwohl sie es in den nächsten Monaten immerhin schaffte, irgendwie ein normales Leben zu führen, konnte sie nie Sandiors letzten Rat befolgen. Hin und wieder träumte sie von Rus und schickte ihn weg, aber mit Angst und schmerzendem Herzen. Schließlich blieb er ihr fern, aber irgendwo tief in sich wusste Eritrea, dass er eines Tages wiederkommen würde.
Epilog 2:
26. Januar 1463 NGZ
Nach der doppelten Schlacht
»Eritrea.«
Ein Grummeln.
»Wach jetzt auf, Eritrea.«
Ein lauteres Grummeln: Lass mich schlafen.
Sie schickte Rus wieder weg. Leise. Ohne Aggression. Ohne Angst. Es war ohnehin am besten, mit sich selbst endlich Frieden zu finden.
ENDE
Die Jaranoc haben ein Teilziel erreicht, aber die Menschen von Stardust dank Icho Tolots tatkräftiger Hilfe ebenso. Und für den Augenblick scheinen sie vor den Klonsoldaten der Frequenz-Monarchie in Sicherheit zu sein.
Mit dem Roman der Folgewoche blenden wir um nach Andromeda, wo Atlan nach wie vor bemüht ist, mehr Informationen über den geheimnisvollen Gegner zu erhalten. Leo Lukas’ Roman erscheint nächste Woche überall im Zeitschriftenhandel unter folgendem Titel:
DER STURMPLANET
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