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Perry Rhodan - 2524 - Der Sturmplanet

Titel: Perry Rhodan - 2524 - Der Sturmplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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entwickelt hatten, verlieh ihnen die Fähigkeiten zur Orientierung im Strukturgestöber. Mittels der Pilotenkraft konnten sie es verdrängen, sodass eine bis zu vier Kilometer durchmessende Blase entstand, innerhalb derer Raumschiffe vor den zerstörerischen Hyperkräften bewahrt wurden.
    Ich aber war keine Epha-Motana, sondern das Kind zweier stinknormaler Terraner. Ohne die Lotsendienste der Strukturpiloten hätten meine Eltern niemals Photon City erreicht, und ich hätte den Planeten Jonathon, auf dem ich aufgewachsen bin, nie mehr verlassen können.
    Abgesehen davon herrschten in der ungleich größeren Hades-Dunkelwolke sowieso gänzlich andere Phänomene. Besäßen die Staubmassen, die sie erfüllten, auch nur annähernd eine so mörderische Aggressivität wie das Charonsche Strukturgestöber, wäre inzwischen von der JULES VERNE und ihrer rund 3700 Personen starken Mannschaft nichts, aber auch wirklich nichts mehr übrig gewesen.
    Andererseits – dies zumindest hatte ich dank Shalines wertvoller Unterstützung mittlerweile verifiziert – enthielten die uns umgebenden Staubmassen tatsächlich durchgehend mikroskopische Hyperkristalle. Sie befanden sich meinen Beobachtungen zufolge in stetiger Bewegung. Hypermagnetisch geladen »kreisten« sie um einen Fokus, der nicht mit dem Schwerpunkt der Hades-Wolke identisch war.
    Nachdem ich Atlan diese ersten Ergebnisse mitgeteilt hatte, fragte er trocken: »Hilft uns das irgendwie weiter?«
    *
    »Nun ... Die Bewegung ist keine von Gravitation bestimmte; vielmehr ähnelt sie jener der Elektronen in den Orbitalwolken eines Atoms. Aufgrund der Bewegungsmomente ergeben sich Wahrscheinlichkeitsbereiche, in denen sich wenige oder fast gar keine Hyperkristalle im Staub befinden – ebenfalls vergleichbar den Elektronenorbitalen.«
    Der Arkonide kniff die Augen zusammen, welche leicht zu tränen begonnen hatten. »In diesen Bereichen fällt die Navigation leichter?«
    »Mit der geringeren Konzentration der Hyperkristalle sollten dort die störenden Einflüsse merklich abnehmen, ja. Große Anhäufungen von Hyperkristallen können die Raum-Zeit-Struktur beeinflussen. Salkrit hemmt bekanntlich Strangeness-Effekte und verdickt das Psionische Netz.«
    Bevor meine Zuhörer auf falsche Gedanken kamen, wedelte ich mit beiden Händen und fuhr hastig fort: »Wobei wir nicht den geringsten Anhaltspunkt haben, dass zwischen den Hades-Kristallen und Salkrit eine wie auch immer geartete Verwandtschaft besteht. Ich habe nur ein Beispiel gebracht.«
    »Aber du könntest«, sagte Uturan Kook mit Bedacht, »aufgrund experimenteller Messungen eine Art Karte der Dunkelwolke erstellen, in der die von dir erwähnten, hyperenergetisch weniger aktiven Bereiche eingezeichnet sind?«
    »Sie verändern sich zwar ständig minimal, doch wenn man weiß, wonach man suchen muss ... Eine provisorische Skizze habe ich bereits angefertigt.«
    Von meinem Pult aus projizierte ich die schematische Darstellung auf einen Sektor des Haupthologlobus.
    »Sie müsste natürlich noch vervollständigt, präzisiert und aus Sicherheitsgründen mehrfach überprüft werden.«
    »Wie viel Zeit veranschlagst du dafür, bis du so weit bist, dass wir probehalber in eine dieser Schneisen einfliegen könnten?«
    »Mithilfe von Oberstleutnant Prextel, ihrem Meta-Orter und den Kantor- Sextanten sollte das in einigen Stunden zu schaffen sein.«
    »Dann nichts wie ran, meine Damen!«
    *
    Du hast richtig gelesen, lieber Lethem: Deine alte Mutter vermochte tatsächlich etwas zum Gelingen der Hades-Mission beizutragen.
    Unter uns: Man sollte meinen Anteil an der Entdeckung der »Orbitalzwischenräume« nicht überbewerten. Shaline Prextel hätte auch allein die entscheidenden Hinweise darauf gefunden; bloß ein wenig später, da sie sich nicht ausschließlich darauf konzentrieren konnte.
    Jedenfalls verbesserte sich die Manövrierfähigkeit der JULES VERNE fast augenblicklich, sobald wir uns in den erwähnten Bereichen bewegten. Einen höheren Überlicht-Faktor als 50.000 wagten wir nach wie vor nicht, aber immerhin war nun verhältnismäßig problemloses Navigieren im Trafitron-Modus möglich.
    Übrigens hat inzwischen auch Shaline etwas höchst Interessantes aufgespürt. Trotz der weiterhin immens eingeschränkten Messreichweiten ortete sie besonders starke Hyperaktivitäten. Sie entspringen jenem, vom eigentlichen Zentrum der gigantischen Wolke etwas weniger als 250 Lichtjahre entfernten Ort, bei dem es sich laut meiner

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