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Perry Rhodan - 2524 - Der Sturmplanet

Titel: Perry Rhodan - 2524 - Der Sturmplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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erzielt hatte, als sie 2404 alter Zeitrechnung in dieses Gebiet vorstieß.
    Und dabei hatte es sich keineswegs um einen klapprigen Kahn gehandelt – sondern um das damalige Flaggschiff der Solaren Flotte, das erste einer neuen Klasse von kugelförmigen, 2500 Meter durchmessenden, mit modernsten HÜ-Schirmen ausgestatteten Ultraschlachtschiffen! Außerdem war zu dieser Zeit die kosmische Hyperimpedanz noch bedeutend geringer und die intergalaktische Raumfahrt daher um einiges einfacher gewesen ...
    Shaline Pextrel stöhnte leise.
    Ich konnte es ihr nachempfinden. Die Dunkelwolke machte ihrem Namen, den man auch mit Hölle übersetzen konnte, alle Ehre.
    Seit wir in das wallende Inferno eingedrungen waren, lieferten die hochgelobten Messinstrumente der JULES VERNE nur bruchstückhaft Informationen. Nah- und Hyperortung waren stark beeinträchtigt, die einzelnen Basisdaten von zweifelhafter Zuverlässigkeit, die von NEMO angebotenen Extrapolationen mit äußerster Vorsicht zu genießen.
    Mein Respekt vor Shaline wuchs sich mehr und mehr zu schrankenloser Bewunderung aus. Als auf Salkrit spezialisierte Experimentalphysikerin führte ich schon viele Jahrzehnte lang Messungen im ultra- und superhochfrequenten Bereich des Hyperspektrums durch. Dennoch scheiterte ich daran, auch nur ansatzweise nachzuvollziehen, wie die Cheforterin zu Resultaten gelangte, die für die Navigatoren und Piloten verwertbar waren.
    Sie alle leisteten Großartiges. Insbesondere Major Saaroon, der Erste Pilot, musste sein gesamtes Können aufbieten.
    Auch ihm mangelte es nicht an Erfahrung. Niemand kannte die JULES VERNE besser und länger als er. Er war das einzige Mitglied der ursprünglichen Originalbesatzung an Bord, das ununterbrochen seit dem Stapellauf im Jahr 1346 NGZ seinen Dienst tat.
    Volle 117 Jahre, in denen Saaroon äußerlich keine Sekunde gealtert war. Obwohl von humanoider, athletischer Gestalt, mit schulterlangem weißblondem Haar und dunkelbraunen Augen, bestand seine Haut aus Bioplastbeschichtung, und diese umhüllte einen nahezu unverwüstlichen Robotkörper.
    Saaroon gehörte, wie auch unsere Dritte Offizierin Jawna Togoya, zu einer speziellen Baureihe positronischbiologischer Roboter von der Hundertsonnenwelt. Ihre außerordentlich leistungsfähige Bioplasmakomponente verlieh ihnen eine eigene Persönlichkeit. Inwieweit dadurch sogar ein Qualitätssprung hin zu einer individuellen ÜBSEF-Konstante, schwammiger formuliert: einer Seele stattgefunden hatte, darüber ließ sich unter Philosophen und Kybernetikern trefflich debattieren.
    Mir war Saaroon aufgrund seiner freundlichen, allem Neuen stets aufgeschlossenen, unaufdringlich Kompetenz vermittelnden Art sympathisch, zugleich aber auch ein wenig unheimlich. Mit Posbis hatte ich schon oft zu tun gehabt, und dass ich ihnen intellektuell in vielen Belangen nicht das Wasser reichen konnte, machte mir nichts aus. Schließlich verband ihr biopositronisches Gehirn intuitives, schöpferisches Denken und das Individualbewusstsein einer organischen Intelligenz mit der Kalkulationsschnelligkeit einer hochwertigen Positronik.
    »Herkömmliche« Posbis freilich verhielten sich eher wie Roboter und sahen auch so aus, während die »Sondermodelle« Jawna Togoya und Saaroon – der aus mir unbekannten Gründen nur diesen einen Namen führte – möglicherweise allzu beunruhigend »menschlich« wirkten, zumindest für eine Hinterwäldlerin wie mich.
    Nun, vielleicht würde ich ja im Lauf der Expedition meine Scheu vor ihm ablegen. Als Pilot jedenfalls war er eine Klasse für sich.
    Sogar die jungen Emotionauten Sandra Morrison und Roskal Zawatt, die sich sonst gern ihrer Erhabenheit über »gewöhnliche« Piloten brüsteten, blickten zu ihrem Vorgesetzten auf; dies drückte sich nicht zuletzt darin aus, dass sie behaupteten, aufgrund seiner Fähigkeit, sich direkt mit dem Bordrechner zu vernetzen, sei Saaroon im Grunde ebenfalls ein Emotionaut.
    Allmählich, unter großen Anstrengungen der gesamten Steuercrew, gelang es dem Chefpiloten, mit den Trafitron-Sublicht-Triebwerken auf zwanzig Prozent Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen. In der Zentrale herrschte die einhellige Überzeugung, dass nur der verstärkte Paratron- Schutzschirm dieses Tempo erlaubte.
    »Immerhin das Doppelte der guten alten CREST III«, sagte Atlan.
    Er schürzte die Lippen. »Leider jedoch immer noch viel zu langsam. Auf diese Weise würde die Erkundung dieses riesigen Gebiets bis zum Sankt Nimmerleinstag

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