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Perry Rhodan - 2524 - Der Sturmplanet

Titel: Perry Rhodan - 2524 - Der Sturmplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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war mir schon zumute, als der Solonium-Hypertakt-Kreuzer in einen Orbit um Eurydike einschwenkte.
    »An sich möchte ich mit der NAUTILUS landen ...« Kapitän Juwal Mowak, ein junger Oxtorner, strahlte heitere Unerschütterlichkeit aus. »Ich bitte die versammelten Experten um Vorschläge, wo. – Gesprochene Vorschläge!«
    Dabei warf er seinem Cheffunker Lark Bunge einen drohenden Blick zu. Der maulte: »Schon gut, ich singe nicht. Obwohl es gerade hier angebracht wäre ... Egal. Was Emissionen betrifft, muss ich euch enttäuschen, mit meinen Geräten messe ich genau gar nichts an. Nach den Maßstäben herkömmlicher Ortungstechnik ist Eurydike energetisch mausetot.«
    »Der Meta-Orter der JULES VERNE kann leider nicht genauer eingrenzen, wo sich die Quelle der Anomalie befindet. Oder hat sich daran inzwischen etwas geändert, Shaline?«
    »Nein«, antwortete Shaline Pextrel, die über Richtfunkstrecke aus dem Hantelraumer zugeschaltet war. »Die Ergebnisse sind dieselben, so oft wir die Nahbereichs-Messungen auch wiederholen. Es hat den Anschein, als wäre die Hyperaktivität genauso lückenlos über den ganzen Planeten verteilt wie die Lufthülle.«
    »Ohne eine einzige Stelle höherer Konzentration«, ergänzte ich. »Der Vergleich mit der Atmosphäre stimmt auch insofern, als die gelegentlichen, ganz leichten Schwankungen der Intensität in ähnlicher Weise großräumig und gleitend auftreten wie Hoch- und Tiefdruckgebiete.«
    Noch während ich sprach, kam mir ein Gedanke: Was, wenn tatsächlich die Stürme, die über weiten Teilen der Planetenoberfläche tobten, im super- und ultrahochfrequenten Bereich strahlende Partikel enthielten? Wenn sie in ähnlicher Weise wie die Staubmassen der ganzen Dunkelwolke mit Mikro-Kristallen angereichert waren, nur eben mit viel spezielleren?
    Falls dem so war, würde dieser Außeneinsatz flott erledigt sein. Einige Kubikmeter Luft sammelte die NAUTILUS buchstäblich in Windeseile ein, ohne dass eine einzige Person den Kreuzer verlassen musste.
    Vorerst behielt ich diese Überlegungen für mich. Erstens waren sie noch unausgegoren; zweitens trugen sie nichts zur aktuellen Frage des am besten geeigneten Landeplatzes bei.
    Und drittens gefiel mir, ehrlich gesagt, die Vorstellung nicht sehr, mein erster Außeneinsatz im Flottendienst könnte derart unspektakulär zu Ende gehen, kaum dass er begonnen hatte.
    Ich war da durchaus zwiegespalten. Eine innere Stimme meinte: Ist doch toll. Sei froh, wenn du so billig davonkommst!
    Ein anderer Teil meines Ichs hingegen klang beinahe enttäuscht: Das soll alles gewesen sein? Es fühlte sich einfach irgendwie nicht richtig an.
    »Ich sehe schon«, piepste Gucky, »Wissenschaft und Technik tappen im Dunkeln. Wieder einmal muss der Retter des Universums einspringen.«
    Vergnügt grinsend, die kurzen Beine nach wie vor untergeschlagen, schwebte er in die Höhe und näher zum Holo, das den Sturmplaneten als langsam rotierenden Globus zeigte. »Seht ihr den annähernd rautenförmigen Kontinent auf der Südhalbkugel? Dort sollten wir landen, ungefähr in der Mitte.«
    »Aha! Verrätst du uns auch, warum?« Kapitän Mowak zog skeptisch die dichten Augenbrauen hoch, sodass seine Stirn Falten warf bis weit hinauf zum kahlen, seidig spiegelnden Schädeldach.
    »Weil so gut wie sämtliche Bewohner Eurydikes«, sagte der Ilt, sich in der allgemeinen Aufmerksamkeit sonnend, »dorthin unterwegs sind.«
    *
    »Die Welt ist bewohnt?«, fragte Lark Bunge ungläubig. »Weshalb empfange ich dann keine Individualimpulse?«
    »Was für ... Ich meine, wie um aller Himmel willen ist diese Lebensform beschaffen?« Francinn Theseus-Chan, die neben mir im Gästebereich der NAUTILUS-Zentrale gesessen war, sprang erregt von ihrem Stuhl auf.
    »Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass sich in einem solchen Klima höheres Leben entwickelt haben könnte. Die nur von wenigen, kurzen Flauten unterbrochenen Stürme«, sie zeigte auf eingeblendete Daten, »weisen eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von dreißig Metern pro Sekunde auf. Ihre Stärke bewegt sich nahezu permanent in den höchsten Stufen der Beaufort-Skala.«
    Die Chonossonerin stemmte die Fäuste in die Hüften. »Unter solchen Bedingungen finden sich auf Sauerstoffplaneten gewöhnlich maximal Bioformen wie in terranischen Hochalpin-Regionen. Moose, Flechten, Kleinlebewesen ... Aber autochthone vernunftbegabte Organismen? Die fähig sind, in ihren Gedanken ein geografisch eindeutig

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