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Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor

Titel: Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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niemals mit Terranern einlassen sollte, weil die Sippe dann unfehlbar den Kürzeren zog. Egal, wie gut »die Terraner« und »die Mehandor« im Galaktikum auch zusammenarbeiten mochten.
    Ein empörter Aufschrei aus über dreitausend Kehlen ließ die Wände des Tanks erbeben.
    Dann brach er ab. Die Mehandor ließen sich auf ihre Plätze sinken, verschränkten die Arme. Sie senkten die Köpfe, drückten stumm ihre Missbilligung aus.
    Keine einzige Faust erhob sich für Kithara.
    Die Tochter des Patriarchen blinzelte. Ihre Lider flatterten. Ein dünnes Ärmchen hob sich, als traue sie ihren Augen nicht und wollte sie reiben. Das Ärmchen war zu schwach. Zitternd kam es bis auf die Höhe des Kinns, dann sackte es schlaff weg. Tränen traten in Kitharas Augen. Schluchzend aktivierte sie die Antriebseinheit ihres Antigravs und beschleunigte mit maximaler Leistung. Sie wurde zu einem Punkt, den der dunkle Verbindungstunnel zum Schiff verschluckte.
    Vandur sah ihr nach. Alles in ihm drängte sich danach, ihr nachzueilen, sie in seine Arme zu nehmen und zu trösten.
    Stattdessen wandte er sich ab.
    Die Sippe erhob sich von den Plätzen, hob die Fäuste und rief rhythmisch seinen Namen.
    Es war der Moment, den sich Vandur sein Leben lang erträumt hatte.
    Er war schal.

7.
    »Sinnafoch?«
    Das Zentrale-Holo erwachte zum Leben. Es zeigte das Gesicht des Patriarchen.
    Vandur hatte Sinnafoch als den Anführer erkannt. Hartok war ihm keine Erwähnung wert.
    Es hätte Hartok wütend machen sollen. Er war als Oxtorner überall in der Galaxis ein ebenso bewundertes wie bestauntes und oft gefürchtetes Wesen. Hartok hielt es für ein Grundrecht, besondere Beachtung zu finden.
    Doch der Affront des Patriarchen löste keine Wut in ihm aus. Eher einen Anflug von Erleichterung, gestand er sich ein.
    »Ich höre, Patriarch«, sagte Sinnafoch.
    »Ich will Yemin sehen.«
    »Natürlich.« Der Vatrox gab Philip ein Zeichen. Der Okrill schleifte den Bewusstlosen in den Erfassungsbereich der Kamera. Der Mehandor war schlaff, erinnerte an ein lebloses Bündel.
    »Du siehst, es geht ihm gut«, sagte Sinnafoch.
    »Was ist mit meinen übrigen Leuten?«
    »Ebenfalls bewusstlos«, antwortete Sinnafoch. »Zu beiderseitigem Nutzen: Deine Schützlinge müssen nicht miterleben, was man besser nicht miterlebt – und wir müssen nicht mit unangenehmen Überraschungen ihrerseits rechnen.«
    Der Patriarch murmelte etwas Unverständliches. Eine durchaus geschickte Antwort, fand Hartok. Eine Reaktion war vonnöten, und diese ließ ihm alle Optionen offen.
    »Du bist zu einem Entschluss gekommen, Patriarch?«, fragte Sinnafoch.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte der Mehandor. »Unser Streit ist es nicht wert, dass wir seinetwegen unersetzliches Leben aufs Spiel setzen.«
    Sinnafochs Augen leuchten für einen Augenblick auf. Es war das einzige Anzeichen für die Überraschung des Vatrox. »Woher das plötzliche Vertrauen?«
    »Ich spreche nicht von Vertrauen, sondern von Hoffnung. Ihr habt bislang niemanden umgebracht, obwohl ihr die Möglichkeit dazu hattet. Ich hoffe, dass dieses Verhalten nicht nur auf einem Zufall beruht.«
    »Es gibt keinen Zufall in dem, was wir tun, Patriarch.« Sinnafoch gab Philip ein Zeichen. Der Okrill schleifte Yemin zurück zu den übrigen Betäubten, aus der Sicht des alten Springers. »Du hebst die Blockierung der Positronik auf?«
    »Ich werde es tun, sobald es mir möglich ist.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Ich muss mich der Unterstützung der Sippe versichern. Ich habe sie um Unterstützung für meine Entscheidung gebeten. Es war nicht einfach. Wir sind ein stolzes Volk. Zwang ist uns zuwider. Ich konnte die Sippe nicht überzeugen.«
    Sinnafoch überlegte einen Augenblick, bevor er antwortete. Das Konzept eines Anführers, der sich die Zustimmung seiner Untergebenen holen musste, schien ihm fremd.
    »Und das bedeutet?«
    »Ich werde eine zweite Versammlung einberufen.« Der Patriarch beugte sich der Kamera entgegen. Sein Gesicht wurde größer, nahm die gesamte Fläche des Zentrale-Holos ein. »Eine Geste des guten Willens von deiner Seite, Sinnafoch, könnte mir helfen, die Sippe zu überzeugen. Gib Yemin frei!«
    »Nein.« Sinnafochs Antwort kam ohne Zögern.
    »Dann einen der anderen«, beharrte der Mehandor. »Du hast dreizehn Geiseln – auf eine mehr oder weniger kommt es nicht an.«
    »Nein. Ginge ich auf deinen Vorschlag ein, hätten wir nur noch zwölf. Und bald darauf kämst du mit der Aufforderung, den

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