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Perry Rhodan - 2536 - Der verborgene Raum

Titel: Perry Rhodan - 2536 - Der verborgene Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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garantieren. Es ist zu gegensätzlich und wechselhaft. Wäre er ein Lebewesen, würde ich sagen, er ist extrem launisch.«  
    »Wir befinden uns auf einer gefährlichen Mission und dürfen uns keine Schwachstelle erlauben, selbst keine wie diesen irregulär arbeitenden Roboter.«  
    »Du willst, dass ich ihn ... töte?«
    Atlan lächelte. »Du hast einen starken Bezug zu ihm, wie zu einem besonderen Haustier oder einem Partner. Dafür musst du dich nicht schämen, aber du musst erkennen, welche Optionen dir bleiben.«  
    »Er hat aber doch noch Garantie«, sagte Semwat hilflos.  
    »Gib ihn zurück! Desaktiviere ihn für eine Weile und entferne wichtige Komponenten, die die Mechaniker nachher wieder zusammenbauen können. Stell ihn dir wie eine Bombe vor, die du entschärfen musst.«  
    »Das werde ich tun.« Lenz gab sich Mühe, tapfer zu wirken, aber Atlan durchschaute ihn mühelos.  
    »Das klingt fast so, als hättest du Angst vor ihm, nicht um ihn.«  
    »Das alles ist mir unheimlich. Ich kenne so etwas nicht Spuk und Trug.«  
    »Wenn du Klarheit haben möchtest, stell Coubertin einfach eine Falle.«
    »Das wäre eine Option.« Lenz' Miene hellte sich auf. »Danke, Atlan!«
    »Aber denk daran: Wenn du zu der Ansicht kommst, dass er unsere Mission gefährdet ... «  
    »Keine Bange.«
    Sie verabschiedeten sich per Handschlag, dann eilte Lenz hinaus in den Rundkorridor bis zum nächsten Antigrav. Er schwebte aufwärts zu den Quartieren.  
    Semwat Lenz gewann immer stärker die Überzeugung, dass eine weitere Person im Spiel sein musste, von der er nichts ahnte. Neben ihm, dem Roboter und dem Servo musste noch jemand im Spiel sein. Nicht Gucky, nicht der Kabinennachbar, kein Tlunx, kein Terraner ...  
    Wer aber dann?
    Lenz erreichte seine Kabine und lauschte. Drinnen war es still, aber als er eintrat und die Tür hinter sich schloss, hörte ein leises Röcheln.  
    »Coubertin?«
    »In der Box!« Die Antwort war so leise, dass er sie kaum verstand.  
    Lenz durchquerte das Wohnzimmer bis zum Wandschrank. »Was machst du für Geräusche?«  
    »Ich übe das Luftanhalten!«
    »Was für ein Unfug! Hör auf damit!«
    »Lass mich raus!«
    »Ich hatte etwas von morgen früh gesagt.«  
    »Nein!«
    »Warum widersprichst du mir immer und weißt alles besser?«
    Der Roboter gab keine Antwort. Lenz ging in die Küche und danach ins Schlafzimmer. Er beschloss zu duschen, aber vorher orderte er ein Glas Marmelade. Es dauerte keine zwei Minuten, bis das Transportband es anlieferte. Er öffnete die Klappe der Haltestelle, nahm es heraus und stellte es in den Kühlschrank.  
    Aus der Wandbox röchelte es wieder. Lenz redete sich ein, dass er dem Roboter nur auf den Leim ging, wenn er reagierte. Aber das Geräusch störte ihn mehr, als er es sich eingestehen wollte. Und irgendwann war er es auch leid. Er entriegelte die Tür und ließ Coubertin heraus. Der Roboter hatte Mühe, sich zu bewegen. Er schwankte an ihm vorbei zu der Stelle an der Wand, wo er immer wartete. Lenz hörte ein Pfeifen und Rasseln, das allerdings schnell wieder verschwand.  
    »Du möchtest gern ein Mensch sein und wie ein Mensch behandelt werden?«, fragte Lenz wie beiläufig.  
    »Alles, nur kein Mensch«, lautete die vielsagende Antwort.  
    Lenz ging auf den Roboter zu und legte ein Ohr gegen die Verkleidung des Oberteils. Wonach er lauschte, wusste er selbst nicht genau. Aber es verunsicherte den Roboter anscheinend, denn dieser tastete nervös mit den Händen über die Wand. Dann bohrte sich einer der metallenen Finger in Semwats linke Schulter.  
    »Was machst du da, Captain?«
    »Das Gleiche könnte ich dich fragen.«
    »Meine Arbeit, wäre meine Antwort. Aber in deinem Fall wäre das die falsche.«  
    »Nein, die richtige wäre: Du führst mich an der Nase herum.«  
    »Dazu ist mein Programm nicht in der Lage.« Coubertin wich zur Seite aus und ging zur Tür, wo er stehen blieb.  
    »Nehmen wir einmal an, es gäbe dich doppelt«, sagte Lenz. »Welche Konsequenzen würde ich daraus ziehen?«  
    Es war ein Versuchsballon, den er da losließ. Semwat ging es weniger um das Ergebnis, als um die Reaktion des Roboters.  
    Coubertin bewegte sich hektisch, blieb aber an Ort und Stelle. Und er schwieg.  
    Lenz ging zum Servo, rief die Aufzeichnungen des Tages auf den Schirm, suchte ein paar symptomatische Szenen aus und winkte den Roboter zu sich. Gleichzeitig zog er unauffällig den Markierungsstift aus der Tasche.  
    Coubertin

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