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Perry Rhodan - 2536 - Der verborgene Raum

Titel: Perry Rhodan - 2536 - Der verborgene Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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näherte sich zögernd. Lenz ließ die Aufnahmen laufen.  
    »Achte auf dein Verhalten!«, sagte Semwat. »Und sag mir anschließend, was dir daran auffällt.«  
    Als die Aufzeichnungen zu Ende waren, verschränkte Lenz die Arme. »Nun?«  
    »Ich kann nichts Ungewöhnliches feststellen, Captain.«  
    »Ich sehe das anders.«
    Lenz ging an dem Roboter vorbei und streifte dabei leicht dessen Rücken mit dem Markierungsstift. Er nahm die Folien, die er sich ausgedruckt hatte, vom Tisch, und hielt sie Coubertin hin, der sie zögernd ergriff.  
    »Das sind die Untersuchungsberichte über deinen Zustand.«
    Lenz verschwand in der Hygienekabine und schaltete die Außenbeobachtung ein. Die Maschine ging in die Küche, wo sie ihrer Meinung nach unbeobachtet war. Dort begann sie zu lesen, eine Folie nach der anderen.  
    Semwat Lenz raufte sich die Haare. Ich fasse es nicht. Er nimmt den Text tatsächlich visuell auf. Es würde mich nicht wundern, wenn der Kasten überhaupt keine Anbindung an die Systeme des Schiffes hätte.  
    Lenz nahm sich Zeit, bis er ins Wohnzimmer zurückkehrte. Falls seine Vermutung zutraf, konnte der Roboter vielleicht auch die Überwachungssysteme in der Wohnung nicht erkennen oder allenfalls dann, wenn er mit seinen Linsen darauf stieß. Prototyp? Imitation? Die Spur führte plötzlich in eine etwas andere Richtung, als Lenz sich das bisher vorgestellt hatte. Aber sie schien konkreter zu werden.  
    Wer oder was bist du, Coubertin?
    Der Roboter stand wieder an der Wand, die Folien lagen auf dem Tisch.  
    »Die Positroniker sind Stümper«, lautete der Kommentar des Roboters. »Sie suchen dort, wo sie immer suchen. Kein Wunder, dass sie nichts finden.«  
    »Was sollten sie denn deiner Ansicht nach finden?«
    Coubertin reagierte nicht. Zumindest nicht sofort. Lenz ging unauffällig hinter ihm vorbei und vergewisserte sich, dass der Markierungsstift einen kurzen, aber breiten blauen Balken auf der Oberfläche des Roboters hinterlassen hatte.  
    Bald habe ich ihn weichgekocht. Dann werde ich ihm eine Falle stellen, falls er bis dahin nicht Farbe bekennt.  
    Der Roboter wandte sich zu ihm um. »Ich werde der Sache von mir aus auf den Grund gehen.« Er wandte sich zur Tür.  
    Semwat Lenz schaltete geistesgegenwärtig die elektronische Verriegelung ein.
    »Tut mir leid! Ab sofort gehst du nirgends mehr allein hin. Wenn du so willst, hast du Hausarrest.«  
    »Das ist bitter«, sagte Coubertin und drehte sich mit dem Gesicht zur Wand.  
     

9.
MIKRU-JON 22. März 1463 NG Z  

    Die handtellergroße elfenbeinfarbene Scheibe schien Rhodan mit einem Mal so schwer wie Blei. Über seiner Nasenwurzel entstand eine tiefe senkrechte Falte, während er den Controller abwechselnd in der rechten und der linken Hand wog. Nein, es war Einbildung. Das Gerät wog exakt so viel wie zu dem Zeitpunkt, als Homunk es ihm im Auftrag von ES überreicht hatte.  
    Die Falte an der Stirn glättete sich.  
    Eine Weile blickte der Terraner sinnend auf die Scheibe. Im Unterschied zum verborgenen Raum aktivierten sich im Normalbetrieb keine Hologramme selbsttätig, das Gerät wartete auf Eingaben durch den Benutzer.  
    Rhodan strich der Länge nach über das Sensorfeld und aktivierte dadurch die erste Ebene des Controllers. Eine zweite Bewegung in Querrichtung rief die zweite Ebene auf. Sie enthielt eine Darstellung aller aktivierten Transferhöfe einschließlich Angaben zum Nutzungsstatus sowie das zugehörige Distribut-Depot.  
    Zum vierten Mal während ihres Fluges musterte er die Anzeigen. Jedes Mal stellten sie das Zielgebiet etwas genauer dar. Die Standorte der beiden Distribut-Depots ließen sich exakt den Sonnen zuordnen, in deren Nähe sie lagen. Auch der Standort des Handelssterns wurde deutlich. Das Gebilde befand sich unmittelbar am Sicatemo-System in der Randzone des Bengar-Haufens.  
    Einst hatten die Handelssterne friedlichen Zwecken gedient, wie es ihr Name auch sagte. Unter der Herrschaft der Frequenz-Monarchie waren sie zu Waffen geworden, als Trägerplattformen von Psi-Materie und als Verschiebebahnhöfer erster Ordnung. Wenn sie korrekt funktionierten, konnte das Imperium über sie gewaltige Raumflotten zwischen den Polyport-Galaxien verschieben. Und das innerhalb kurzer Zeit.  
    Entsprechend empfand Rhodan den Handelsstern am Rand von Bengar als Bedrohung für Andromeda ebenso wie für die Milchstraße.  
    Noch wichtiger erschienen ihm jedoch die Hibernationswelten als Lebensraum der Vatrox.

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