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Perry Rhodan - 2536 - Der verborgene Raum

Titel: Perry Rhodan - 2536 - Der verborgene Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Augenblicke auf. Das charakteristische Flimmern der Prallfeldschleuse war zu erkennen. MIKRU-JON hob vom Platz am Rand des Transferdecks ab und schwebte waagrecht in die Höhe, durchstieß das Prallfeld und steckte übergangslos in dicken Gasschwaden, die das Schiff davontrugen. Ein letzter Blick auf DARASTO zeigte nur noch einen diffusen Schatten.  
    Der Obelisk beschleunigte und stieß Minuten später in den Weltraum vor. Unter dem Schiff lag die sturmgepeitschte Wasserstoff-Helium-Atmosphäre eines Gasriesen, der in lediglich 5,2 Millionen Kilometern Abstand um eine weiße Sonne des Spektraltyps F raste. Der Durchmesser des Gasplaneten betrug 155.000 Kilometer.  
    Es war gewissermaßen der Jupiter dieses Sonnensystems.  
    »Keine Raumortung«, meldete Mikru.
    »Und DARASTO?«
    »Scheint spurlos verschwunden.«
    »Das ist gut.«
    Solange die Station aus dem All nicht zu orten war, mussten sie nicht mit ungebetenen Besuchern rechnen.  

8.
JULES VERNE 22. März 1463 NGZ  

    »Die Sonden sind zu weit entfernt«, sagte Shaline. »Auf diese Weise ist es aussichtslos.«  
    Da sie nun wussten, dass die Supernova-Explosion durch Psi-Materie ausgelöst worden war, rückte der Rote Zwerg wieder ins Fadenkreuz ihrer Orter und Taster. Der verschwundene Stern. Dass er sich hatte fortbewegen können, bewies, dass er keine echte Sonne gewesen war, obwohl er im herkömmlichen Spektrum genau diesen Eindruck erweckt hatte. Die Zeitgleichheit der Ereignisse hier die Supernova, da das Verschwinden der roten Sonne war es, die Shaline kribbelig machte. Sie konnte es kaum erwarten, Daten auf ihren Bildschirm zu bekommen.  
    »Juwal«, wandte sie sich an den oxtornischen Chef aller Beiboot-Flottillen. »Lässt sich das machen? Wir brauchen eine der Sonden in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Standort des Roten Zwergs.«  
    »Es müsste gehen. Versprechen kann ich es nicht. Wie nah soll es denn sein?«  
    »Ein paar Millionen Kilometer. Und möglichst gestern.«  
    »Natürlich. Alles andere wäre ein Wunder gewesen.« Der Oxtorner seufzte.  
    »Danke, Juwal!«
    Shaline widmete sich in Gedanken dem Roten Zwerg, der gar keiner war, jedenfalls nicht im klassischen Sinne. Vielleicht sollte sie ihn als Pseudosonne oder Psistern bezeichnen, solange sich keine bessere Bezeichnung anbot. Sie holte sich die Aufzeichnungen auf den Schirm. Die Pseudosonne hatte im Abstand von 12,7 Milliarden Kilometern außerhalb der Grenze des Sicatemo-Systems gestanden. Als die Instrumente der Hantel den gewaltigen Strukturschock angemessen hatten, hatte sich der Stern kurz aufgebläht. Ein grellweißer Blitz war durchs All gerast, dann war der Rote Zwerg spurlos verschwunden, als habe es ihn nie gegeben.  
    Shaline Pextrel wusste, dass es sich hierbei lediglich um einen subjektiven Eindruck handelte, verursacht von den unzulänglichen Instrumenten, die ihnen zur Verfügung standen. Mit besserer Technik hätten sie den kompletten Vorgang beobachten und zumindest die Richtung anpeilen können, in die sich der Rote Zwerg bewegte. So aber waren sie in diesem wichtigen Teil des Hyperspektrums blind und mussten es sich in ihrer Fantasie vorstellen. Der Psibereich war nach mehreren Jahrtausenden der Erforschung noch immer zu weiten Teilen terra inkognita und lud ein zum Fabulieren.  
    Juwal meldete, dass es zehn Minuten dauerte, bis sich die Plattform der am nächsten stehenden Sonde genähert hatte und sie aufnehmen konnte. Angesichts der aktuellen Unwägbarkeiten des hyperphysikalischen Kontinuums ließ sich das Linearmanöver nicht bis auf den Kilometer genau vorherbestimmen. Mowak hielt es für möglich, dass er drei bis vier Versuche benötigte, um die Sonde aufzunehmen und an ihre neue Position zu transportieren.  
    »In dieser Phase ist die Funkverbindung zu den übrigen noch intakten Sonden unterbrochen. Richtet euch auf ein paar Minuten Datenlosigkeit ein.«  
    »Solange es nicht in Tatenlosigkeit ausartet, ist das okay«, klang es von der Säule herab.  
    Während sie warteten, ging Shaline zusammen mit Ella Abro und den anderen die bisherigen Ergebnisse durch. Die überhastete Flucht aus der Nähe des Roten Zwergs, die Kasom im Zuge der Strukturerschütterung bewerkstelligt hatte, war ihnen bei ihrer Untersuchung des seltsamen Sterns dazwischengekommen. Danach hatten sich die Ereignisse überschlagen.  
    Endlich fanden sie Zeit zum Durchatmen, konnten sich ein Bild von der Lage machen und das Geschehen durch Details ergänzen.  Shaline

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