Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders

Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders

Titel: Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrsitian Montillon
Vom Netzwerk:
Flüssigkeit, die den Tank füllte, in der völligen Entspannung seines

Körpers, die seinen Geist schärfte, empfing Rhodan einen deutlichen Befehl.
    Das Verlangen MIKRU-JONS wurde nachgerade übermächtig: Gib dich auf. Verbinde dich mit mir. Werde zu einem instinktiven Teil meiner

selbst.
    Es waren keine Gedanken im eigentlichen Sinn, die auf den Terraner

einströmten, keine klaren Worte oder Sätze. Stattdessen mischten sich Empfindungen und Bilder mit

mechanischen Vorgängen. Erinnertes Leben mit Technologie.
    Plötzlich fühlte Rhodan nicht mehr nur mit seinen Sinnen, sondern tastete mit

Sensoren weit hinaus ins All ... er war mehr als nur er selbst in diesem Tank, dehnte sich aus

und ...
    »Nein!«
    Er schrie dieses Wort im Wasser, Flüssigkeit drang ihm in den Mund.
    Die Verbindung, die zart und vorsichtig begonnen hatte, brach ab. Die

tastenden Finger zogen sich zurück.
    Rhodan wehrte sich gegen das, was hatte geschehen wollen. Diesen Preis konnte er nicht zahlen. Er war nicht bereit, sich selbst aufzugeben.

Seine Instinkte rebellierten, er sah höchste Gefahr für seine geistige Gesundheit.
    Mit sämtlicher Willenskraft trieb er den fremden Einfluss zurück, wehrte sich

gegen den Zugriff auf seinen Geist und sein Bewusstsein. Gefühl und Leben kehrten in seinen

Körper zurück, er ruderte mit den Armen, stieß mit dem Fuß gegen die Außenhülle des Tanks.
    Das Wasser wallte und bildete kleine Strudel vor seinen Augen, die mit einem

Mal wieder klarer sahen. Er verschluckte sich, die Flüssigkeit rann seine Kehle hinunter. Rhodan

hustete und würgte. Sein Herz schlug wie rasend, als er unvermittelt glaubte, doch noch ersticken

zu müssen. Luftblasen quollen aus Mund und Nase. Er hörte sie an der Oberfläche zerplatzen.
    Nur langsam wurde ihm klar, dass der Vorgang des Atmens nach wie vor auf

geheimnisvolle Weise gelang. Der Adrenalinausstoß in seinem Körper ging zurück.
    Der Versuch war gescheitert.
    Unter diesen Bedingungen würde Rhodan niemals zu MIKRU-JONS Piloten werden

können und wollen. Offenbar schätzten er und Mikru die Lage vollkommen unterschiedlich ein. Was

für die eine anscheinend vernachlässigbar war, bildete für den anderen eine unüberwindliche

Hürde.
    Der Terraner bedauerte es, aber er konnte es nicht ändern. Er würde niemals

bereit sein, diesen Preis der Selbstaufgabe zu bezahlen. Er hatte sich einen großen Vorteil von

dem Pilotenstatus versprochen, doch nun war er erleichtert, dass es vorüber war.
    Er war er selbst geblieben.
    Seine Muskeln schmerzten, als er die Arme und Beine anspannte, um zum

Tankausgang zu schwimmen. Er würde mit Mikru reden müssen, der keine andere Wahl bleiben würde,

als seine Entscheidung zu akzeptieren.
    Mit wenigen kräftigen Schwimmbewegungen erreichte er den oberen Rand der

Flüssigkeit, wollte durch die Öffnung greifen, um sich ins Freie zu ziehen.
    Doch es gelang nicht.
    Seine Finger stießen gegen die geschlossene Hülle des Tanks. Quietschend

rutschten sie darüber. Seine Haut war leicht aufgedunsen.
    »Mikru!«, rief er, um auf sich aufmerksam zu machen. Im nächsten Moment wurde

ihm klar, dass sein Wunsch, den Tank zu verlassen, keineswegs unbemerkt geblieben war.
    Ganz im Gegenteil. Mikru hielt den Tank bewusst geschlossen, und sie würde

ihn auch nicht öffnen.
    Die Flüssigkeit schien sich wie ein Bleigewicht auf ihn zu legen. Mit einem

Mal war sie weder angenehm, noch übte die sensorische Freiheit im Piloten-Tank eine auch nur

annähernd beruhigende Wirkung aus.
    Panik stieg in Perry Rhodan auf.
    Er war gefangen. Das bedeutete nichts anderes, als dass er auf Mikrus Gnade

angewiesen war. Sie konnte ihn jederzeit ersticken lassen. Doch das war nicht, was sie oder das

Schiff planten.
    MIKRU-JON wollte einen Piloten.
    Am Rand von Perry Rhodans Bewusstsein kehrten die dunklen Schattenfinger

zurück, und der fremde Einfluss tastete wieder nach seinem Geist ...
    *
    Rhodan kämpfte gegen die Verzweiflung an, die ihn zu übermannen drohte. Seine

Widerstandsfähigkeit schien lahmgelegt, doch er musste sich wehren, durfte nicht zulassen, dass

man ihm die Pilotenrolle aufzwang!
    Er versuchte das fremde Etwas zu blockieren, das nach seinem Bewusstsein

griff. Da war bereits etwas in ihm, in seinen Gedanken, grub sich in seine Erinnerungen. Der

Terraner vertrieb es und versuchte eine Mauer zu errichten, die ein unüberwindliches Hindernis

sein würde.
    Wie hatte es nur so weit

Weitere Kostenlose Bücher